|Crime| “Der Schmerzsammler”

Fran Miller, Profilerin und Sektenbeauftragte des LKA Düsseldorf, geht einem ruhigen Schreibtischjob nach. Doch während der Ermittlungen zu einem satanistisch motivierten Mord gerät sie selbst ins Fadenkreuz eines obsessiven Killers. Er foltert seine Opfer bestialisch, bevor er sie tötet. Fran erkennt sein Motiv: Er sammelt die Schreie seiner Opfer. Niemand glaubt ihr? ein tödlicher Irrtum. Denn nicht nur Fran steht auf der Liste des Schmerzsammlers … [Bastei Lübbe]

Meine Meinung: 

Die einen sammeln Briefmarken, die andern Insekten und unser Mörder hier sammelt eben Schreie. Und das macht er auf eine sehr makabere Art und Weise, die nichts für zartbesaitete Leser ist. Der Autor geht hier zwar nicht auf jedes blutige Detail ein, aber allein die Gedanken, Worte und Ideen reichen vollkommen aus, um sich ein sehr genaues Bild von seinen Schandtaten machen zu können.

Neben diesem Mann, der aus der Ich-Perpektive sprechen darf, kommen noch Lars – ein Oberhaupt einer Satansvereinigung und die junge Profilerin Fran – Franziska – zu Wort. Alle haben ihr Ecken und Kanten. Alle entwickeln sich im Laufe der Story, die einem zum Guten, die andern zum Negativen. Die Zusammenhänge zwischen allen sind nicht zu 100% klar. So ist man immer am grübeln, wie das nun zusammenpasst. Die ein oder andere Verbindung klärt sich schnell auf, aber ein wichtiger Punkt bleibt lange verborgen. Was sehr gut fürs mitfiebern ist!


Positiv:
+ Die Komplexivität der Geschichte. Es geht nicht einfach nur um Satanisten, einen Killer und eine Profilerin. Es sind Menschen, die ihr Leben leben und dennoch irgendwie miteinander verbunden sind.
+ Die Entwicklungen der Figuren. Besonders Fran macht ein paar Veränderungen durch, sehr zum Wohle des Lesers.
+ Der Killer selbst. Ein “schöne” und zugleich makabere Idee.
+ Dank der Beschreibungen kann man sich an jeden Ort hineinversetzen und sich alles gut vorstellen.
+ Der rote Faden ist immer sichtbar und zieht sich durch das ganze Buch.
+ Die Übersichtlichkeit dank der Kapitelüberschriften in Form von Wochentagen. 
+ Die Gruppierung der Satanisten wird nicht einfach als schmuckes Beiwerk betrachtet, sondern da hat sich einer erkundigt und sein Wissen eingebaut.
+ Der Handlungsort ist mal nicht Berlin, Köln oder eine Waldregion wie Erzgebirge oder Eifel, sondern Düsseldorf.
+ Flüssiger Schreibstil, somit hat man das Buch schnell durch gelesen.

Negativ:
Das anfangs kindische und nervige Verhalten von der Hauptfigur Fran Miller.
Es taucht eine Klischeefigur auf, die ich nicht beim Namen nenne, die ein trauriges Schicksal durchläuft, was man irgendwie die ganze Zeit ahnte.
Das alberne Verhalten mancher Vorgesetzter. Viele wirken wie ein bockiges großes Kind…zum Glück kommen sie selten zu Wort.
Das Ende. Auf der einen Seite fand ich es gut, auf der anderen zu melodramatisch.


Fazit: 

Alles in allem fühlte ich mich gut unterhalten. Dank seiner knapp 400 Seiten ist das Buch auch recht schnell gelesen. Der Killer macht seinem Namen alle Ehre und man möchte ihm nun wirklich nicht in real begegnen. (Manche seiner Handlungen erinnerten mich an Dexter. Gemeint ist nicht seine moralische Einstellung zu den Opfern, sondern eher die Vorbereitung.)

Ich kann auch verstehen, dass der ein oder andere ein “Problem” mit dem Buch hat. Besondern Fran ist anfangs sehr nervig und verhält sich wie eine 16jährige und nicht wie eine polizeilich ausgebildete und studierte junge Frau. Wie oben erwähnt entwickelt sie sich aber weiter und man schließt sie sogar ein wenig ins Herz.
Beweisen kann sich nun erneut im zweiten Band um sie, welcher am 16.September bei Bastei Lübbe erscheint und den Titel “Teufelsblume” trägt.


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Genre: Thriller / VÖ: Juni 2013 / Verlag: Bastei Lübbe* / Serie: Serienauftakt


8 Kommentare

  1. Steffis Bücher Bloggeria
    14. September 2014
    Antworten

    Deiner Rezi und Tauschticket sei dank, wird dieses Büchlein nun auch seinen Weg zu mir finden!
    Seit Blutsommer bin ich wieder etwas mehr im Thrillerrausch, was sich wohl auch an meinen Neuzugängen bemerkbar macht ;)
    Außerdem muss ich das Buch doch schon alleine aus dem Grund lesen, da der Handlungsort in Düsseldorf ist! Bei Blutsommer war es schon ein komisches Gefühl, da man die ganzen Örtlichkeiten kannte, aber in Ddorf bin ich ja noch viel mehr zu Hause! Ich finde das verleiht einem noch einen viel besseren Kick!

    • TheReal Kaisu
      14. September 2014
      Antworten

      Ich freu mich schon auf Band 2 und hoffe Fran bleibt auf dem Level was sie sich "erarbeitet" hat :)
      Ahnte ja schon übles als ich so die allg. Meinung im Netz zu dem Buch laß….
      Wenn du Düsseldorf kennst, kannst dir sicher manches noch besser vorstellen als ich :D

  2. Jasi Ich
    14. September 2014
    Antworten

    Hey (:
    Eine tolle Rezi ♥ Ich bin zum ersten Mal bei dir zu Besuch und finde diesen + und – Vergleich sehr gut, da hat man die Vor- und Nachteile des Buches auf einen Blick. :)
    Ab und zu lese ich gerne mal einen guten Thriller, aber dann nur die richtig guten. Je sadistischer die Morde sind, desto besser. Besonders gut finde ich auch die Chris Carter-Bücher, kennst du die?

    Alles Liebe,
    Jasi ♥

    • TheReal Kaisu
      16. September 2014
      Antworten

      Diese kurz kommentiert Kritiken mache ich aber nicht immer – sie müssen aus zeitlichen Gründen meist her halten, da sie schneller gehen als "normale" Rezis ;)
      Chri Carter kenn ich noch nicht – hab aber Bücher von ihm auf dem SUB liegen :)

      Grüße zurück :)

  3. Book Experiences
    14. September 2014
    Antworten

    Na das hört sich doch mal mehr als interessant an. Und die positiven Punkte scheinen ja deutlich zu überwiegen. Landet also gleich mal auf der Wunschliste :)

    • TheReal Kaisu
      16. September 2014
      Antworten

      Ich war auch positiv überrascht!
      Hatten mir doch ein paar gesagt, als ich es damals gekauft habe, dass es nicht so pralle ist. Gut dass wir alle unterschiedliche Geschmäcker haben :D

  4. WortGestalt
    24. September 2014
    Antworten

    Jetzt weiß ich wenigstens schon mal, dass sich hinter Fran Miller eine Franziska verbirgt, hatte mich über den auf den ersten Blick amerikanischen wirkenden Namen schon gewundert, das passte so gar nicht zu Düsseldorf, als ich den Klappentext gelesen habe! Aber da das Buch ja auch schon auf meiner Wunschliste verweilt, bekommt es eine geistige Notiz dazu, damit ich es nicht aus den Augen verliere, klingt insgesamt ja doch sehr gut, gerade wenn Du sagst, dass sie die Figuren entwickeln, das ist immer gut! :)

    • TheReal Kaisu
      25. September 2014
      Antworten

      Wäre diese Entwicklung nicht gewesen, wäre das Buch komplett abgesackt und das wär schade gewesen. Könnt mir zwar vorstellen, dass du was kritischer als ich dran gehst, aber es dann dennoch gerne gelesen hast ;)

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