|Dear Diary| “Alltagsgeschichten aus dem Hotel” 08-17

Kleine Ereignisse aus meinem Berufsleben. Charmant verpackt. Meistens.

…heute ging es mal wieder drunter und drüber. Ein klassischer Freitag eben. Nette Menschen, fröhliche Gesichter, ein heiteres “Guten Morgen!”, immer ein Lächeln auf den Lippen, das wär ein Traum. Man ist gestresst, gehetzt und will, dass hier alles Zacki-Zacki geht. Ein lockeres Gespräch? Wer braucht denn so etwas? Und dann noch dieser Junge, der immer an der Rezeption steht und den Terminal “blockiert”!

Schande!

Wie kann man nur Zeit mit einem jungen Mann verbringen, der unfreiwillig geistig in seiner Kindheit stecken geblieben ist und sich nur beschwerlich ausdrücken kann? Es gibt wichtigeres zu klären! Wie man zum Beispiel zu den Schiffsanlegestellen kommt. “Entschuldigung!” Aufdringlich wird ein Stadtplan rübergeschoben. “Könnten Sie mir sagen…” Genau in dem Moment, spricht der Junge mir laut aus der Seele: “Na, dann will ich mal beiseite gehen. Damit ich hier niemanden störe!”

Traurig, aber man kennt es nicht anders.

Danach lief der bekannte Alltagsfilm vor einem ab. Als die ersten neuen Gesichter im Haus erschienen, musste natürlich einer aus der Reihe tanzen und NICHT grüßen. Liebes Tagebuch, solche Höflichkeitsfloskeln sind einfach überbewertet. Zumindest lassen einen dies gewisse Herrschaften immer wieder glauben. Damit du es dir besser vorstellen kannst, hier der grobe Dialog:

ein lächelnder offener Blick meinerseits
man ist fast in Hörweite
“-immermann”
“Hallo!”
smile
“Zimmermann.”
“Guten Tag, wie kann ich Ihnen weiterhelfen?”
“Zimmer!”
“Entschuldigung?”
“Zimmermann, Erwin.”
“Haben Sie ein Zimmer reserviert?”
“-türlich, was sollten wir sonst hier?”
XXL Smiley wieder meinerseits

Hach, was geht einem in solchen Momenten das Herz auf! Wie du weißt hab ich es auch schon gebracht und ebenfalls meinen Namen bei so einer Begrüßung gesagt. Man hatte damals rasch sein Fauxpas gemerkt und sich kleinlaut entschuldigt und schwupp schon war man in ein lockeres Gespräch verwickelt. Oder ich habe die Person bezichtigt mir Waschmaschinen verkaufen zu wollen. Passiert alles hier am Tresen! Vor nichts ist man sicher.

Der restliche Tag verlief recht ereignislos. Aber bald gibt es sicher wieder neue Schandtaten, die hier niedergeschrieben werden wollen. Wir schreiben uns also bald!

 


Um es frei nach den Worten eines Autors zu sagen (suche noch, wer es war): 
Alle Figuren und Ereignisse sind frei erfunden, bis auf die, die es nicht sind.

2 Kommentare

  1. 20. August 2017
    Antworten

    Ohje… *sich ein lachen verkneift*
    Da könnte ich auch ein paar Geschichten beisteuern. Im Schulsekretariat passieren die unglaublichsten Dinge. :-D
    Aber…: Nie das Lächeln verrutschen lassen!

    LG
    Tilly

    • kaisu
      21. August 2017
      Antworten

      Die meisten raffen ja nicht mal, was sie da von sich geben. Eigtl müsste man heulen! Und da wir auf Arbeit schon immer sagen DAS Verhalten müsste man eigtl aufschreiben und festhalten. Hab ich jetzt diese Form draus gemacht :P

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