|Crime| “Breakthrough”

“Etwas dort draußen klang komisch. […] Was er aber in dieser Nacht hörte, war sonderbar. Er verfolgte es schon eine ganze Zeit, konnte es aber nicht ausmachen. […] Er spielte es immer weder ab, wusste aber immer noch nicht, womit er es zu tun hatte. (S.7)

Kurz darauf ist das U-Boot, zu dem der Steuermann gehört, verschwunden. Es gibt kein Signal mehr, keine Frackteile, keine Leichen, keine logische Erklärung. Als ob ein Zauberer einen Trick durchgeführt und heimlich die Bühne verlassen hätte. Natürlich lässt man das nicht auf sich beruhen. Ein U-Boot der US-Marine kann sich schließlich nicht einfach in Luft auflösen. Also schickt man einen Suchtrupp los. Mit einer kleinen Forschungskaspel mitsamt Kamera taucht man auf den Meeresgrund hinab.

Weit kommt sie nicht. Unerklärbare Störungen sorgen dafür, dass man keine Erfolge erzielen kann. Mehrer Versuche scheitern kläglich. Bevor man weitere Ressourcen verschwendet, wendet man sich an die Meeresbiologin Alison Shaw. Den Sonderermittlern ist zu Ohren gekommen, dass sie und ihr Team im Miami herausgefunden haben, wie man mit Delfinen kommunizieren kann. Das will man sich zu Nutze machen und die Meeressäuger in die Karibik schicken, damit SIE das U-Boot finden.

“An diesem Punkt hätte Alison normalerweise Einspruch eingelegt, aber sie glaubte, dass wirklich etwas schlimmes passiert war und entschied sich, dass dies vielleicht kein guter Augenblick war, um sich mit der Navy anzulegen.” (S.144)

Doch! Gerade da ist es perfekt seine Trumpfkarte auszupacken, wenn man jemanden nicht traut und laut NEIN zu sagen. Vor allem, wenn man an seinen Tieren hängt. Zumal diese in Gefangenschaft leben und die reine Natur nicht kennen. Dann die Tauchgänge, die neue Umgebung, Fluchtmöglichkeiten. Nun gut, sind wir nicht päpstlicher als der Papst. Es ist eine fiktive Geschichte, mit Sciene-Fiction-Elementen. Da darf auch mal etwas aus der Reihe tanzen.

Während nun gefühlt die halbe US-Navi nach dem U-Boot sucht und herausfinden will, was für physikalische Gesetze da am Meeresgrund verrückt spielen, gibt es an der Antarktis ein ganz anderes Problem. Es starkes Erdbeben hat für gewaltige Abbrüche und einen Riss gesorgt. Klimaerwärmung. Passiert. Ist ganz normal. Leider nicht. Dieses Beben tanzt aus der Reihe. Ganze vier Meter zwanzig ist das Eis abgesackt und es war nach kurzer Recherche kein Erdbeben. Irgendetwas anderes hat für den Bruch gesorgt. Nur was?

“Nein”, antwortete sie. “Es tut mir leid, aber ich werde nicht die halbe Welt in Aufruhr, vielleicht sogar in Panik versetzen, wegen einer Sache, die wir nicht einmal belegen können.” (S.124)

Als Leser versucht man natürlich sofort Zusammenhänge zu erkennen, was aber nicht möglich ist. Klar, beiden Fälle haben etwas mit dem Meer am Hut. Was genau, steht lange in den Sternen. Diesen Punkt fand ich super umgesetzt. Denn somit bleibt die Spannung und Neugierde lange erhalten. Wenn man sich dann an die Ursache herantastet, lauscht man gespannt den Worten den Charakteren. Man will alles ganz genau wissen und ist gespannt, auf sie Lösung des Problems.

Leider hatte ich während des Lesens das Gefühl, dass das Buch nicht ausgereift ist. Die Charaktere – alles voran Alison – denken und reden recht kindlich. Das lässt sie zeitweise dumm und naiv wirken, obwohl sich eigentlich schlaue Köpfe dahinter verbergen. Dazu die US-Navi und ihr Team, die sich ständig wiederholen und meinen, sie seien eine arme Behörde. Ja. Klar. Sieht man darüber hinweg, ist die Basis der Geschichte ein Traum. In der Form hab ich sie selbst noch nicht gelesen und war daher recht fasziniert.

Alles in allem hab ich das Buch mit gemischten Gefühlen beendet. Zum einen mochte ich die Story und deren Idee dahinter. Andererseits machten mich die Charaktere nicht wirklich froh. Die einzige Ausnahme bildete das Team in der Antarktis. Nur kommen diese nicht sonderlich oft zu Wort. Ob ich die Reihe weiterlesen würde? Wenn der Inhalt stimmt, werde ich mit Sicherheit in den zweiten Band reinlesen.

Lesenswert, mit einigen Abzügen.


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Genre: Crime / VÖ: September 2017 / Verlag: Heyne / Seiten: 262 / Serie: Band 1

weitere Kritiken: Laura von Eden, Matthias,

erhältlich bei: hugendubel

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