|Zeitreise| “Die Stadt, in der es mich nicht gibt”

Satoru Fujinuma hat eine besondere Gabe: Wann immer ein Unglück um ihn herum geschieht, kann er in der Zeit zurückgehen, um es zu verhindern.

Als er eine versuchte Kindesentführung beobachtet, bringt das
Erinnerungen an eine Mordserie aus seiner Kindheit zurück. Um ein weiteres Unglück zu rückgängig zu machen, springt er in der Zeit zurück. Doch statt wie erwartet bis zum Morgen desselben Tages zurückzureisen,
findet er sich plötzlich in seiner Kindheit wieder – wird er die Morde von damals verhindern können …? [tokyopop]

Meine Meinung:

Als ich das erste Mal Zeitreise gelesen habe, war ich auf der einen Seite total angefixt von dem Manga und auf der anderen Seite meldete sich zaghaft mein Argwohn. Denn diese Thematik gibt es öfters, wenn auch eher in einem anderen Genre versteckt (Fantasy/Science Fiction), was mich dann letzendlich auch dazu brachte, meine Nase in die Geschichte zu stecken.

Hier spielt alles in einer realen Welt der Gegenwart. Genauer gesagt dem WM Jahr 2006. Nur eben mit dem Unterschied, dass der gute Satoru widerwillig Zeitsprünge erlebt. Er ist erwachsen, jobt in einer Pizzeria und will eigentlich einmal groß als Mangaka rauskommen. Doch es fehlt ihm an Selbstvertrauen und die Skepsis der Kritiker, lässt seine eigene Unsicherheit immer wieder aufkeimen.

Zwischendrin passieren eben jene Zeitreisen. Es ist, als ob er in einer Dauerschleife gefangen ist, bis er den Grund dafür gefunden hat und davon erlöst wird. Widerwillig nimmt er sich stetig der Suche an und versucht eine bestimmte Situation positiv enden zu lassen. Quasi, dass am Ende keiner sterben muss bzw. ein Unglück abgewendet wird.

Doch an einem Tag läuft diese Schleife komplett anders ab. Plötzlich sieht er seine Vergangenheit.

Seine Kindheit, wo ein grausames Verbrechen stattfand. Ganz schlau wird Satoru daraus nicht, bis ein Ereignis aus der Gegenwart ihm bewusst macht, dass ihm die Flashbacks etwas mitteilen wollen.

Natürlich ist man als Leser genauso unwissend und will wissen, was der Grund für die Veränderung ist. Wieso Satoru überhaupt diese Zeitreisen begehen kann. Was ihn so besonders macht, wirkt er doch wie ein gewöhnlicher Japaner, der sein Lebensziel noch nicht fest vor Augen hat und eher träumt, als umsetzt. Vielleicht ändert sich das nun alles?
Fragen über Fragen kommen im Laufe der Geschichte auf. Teilweise werden sie schon geklärt, aber viele bleiben offen, was bei einem Auftakt natürlich nicht ungewöhnlich ist.

Zeichenstil:

Die ersten vier Seiten sind in Farbe gehalten und wirken sehr angenehm weich. Ansonsten setzt Kei Sanbe auf den klassischen Manga-Stil mit großen Augen, wirren spitzen Haaren und schlichter Umgebung. Von Detailverliebtheit kann man nicht sprechen, Minimalistisch ist der Zeichenstil aber auch nicht gehalten. Viel mehr wird sich auf die Handlung und die Dialoge konzentriert. Hier spürt man die Melancholie von Satoru, die jugendliche Unbekümmertheit von Katagiri und die gluckenhafte Fürsorge seiner Mutter.
Zeitgleich schwebt eine spannende Aura über den Ereignissen. Man ahnt, dass noch etwas schlimmes passieren wird. Dass es ein Schlüsselerlebnis gibt. Nur wann und wo ist ungewiss.

Die Gesichter der weiblichen Figuren sind mir persönlich zu mädchenhaft gehalten. Die Augen sind viel zu groß. Bei der Mutter gibt es dann noch eine Erklärung für ihre extremen Proportionen, mit der ich leben kann.
Bei den Männern/Jungs hingegen komm ich super mit der Optik zurecht. Da ist das Extreme nicht so vorhanden. Da diese auch häufiger vorkommen, werde ich den Manga auch weiterhin lesen, sonst hätte ich wohl die Reihe abgebrochen. Denn so etwas kann meinen Lesefluss sehr stören und ich würde mich immer wieder innerlich über die Optik aufregen.

Charaktere:

Im Großen und Ganzen dominieren in diesem Band drei Figuren die Handlung. Da wäre die Hauptfigur Satoru, die uns durch die Handlung führt. Seine quirlige Kollegin Katagiri und natürlich seine Mutter, die ihn überraschend besucht.
Neben ihnen kommen noch zahlreiche andere Personen zu Wort, die keine tragende Rolle spielen. Bis auf die Gesichter aus der Vergangenheit, aus denen Satoru noch lesen muss, was sie ihm sagen wollen.

Fazit:

Schlicht und klar. “Die Stadt in der es mich nicht gibt” überzeugt vor allem wegen seiner Spannung!

Dieser Manga hat mich vor allem wegen seiner interessanten Story in den Bann gezogen. Ich mochte die mystische Spannung, die zum Ende hin immer mehr zu nimmt und natürlich, dass man als Leser gefragt ist und mitdenkt, um am Ball zu bleiben.
Ich bin gespannt, wie es in den Folgebänden weitergeht und erhoffe mir eine gleichbleibende Spannung!


Empfohlen ab 15 Jahren!


Originaltitel: Boku dake ga inai machi / Genre: Mystery, Zeitreise, Schicksal /  VÖ: Juni 2014 / Verlag: Tokyopop / Serie: Band 1 von 8 / Region: Japan

2 Kommentare

  1. 18. August 2017
    Antworten

    Ich kann dir nur zustimmen, die Geschichte von “Die Stadt in der es mich nicht gibt” ist wahnsinnig spannend und hat mich auch sofort in ihren Bann gezogen. Den Manga habe ich leider noch nicht gelesen, dafür mehrmals den Anime geschaut (sehr zu empfehlen, übrigens! Nur für den Fall, dass du noch nicht reingesehen haben solltest). Hast du denn inzwischen schon die Folgebände gelesen? :)

    • kaisu
      19. August 2017
      Antworten

      Ich habe schon weitere Bände gelesen, aber nicht alle. Muss die noch mal am Stück lesen, wenn ich alle hier hab. Denn inzwischen sind so große Lesepausen dazwischen, dass man nicht mehr alle Zusammenhänge erkennt :P

      Bei Animeserien bin ich wählerisch. Tendiere da eher zu Filmen :D Aber Danke für den Tipp :3

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