|Crime| “Böses Kind”

“Das ist nur ein Traum, bittet sie, nur ein schlechter Traum…” (S.3)

Es ist der Albtraum jeder Eltern. Du wachst morgens auf und dein Kind ist nicht da. Passiert. Wahrscheinlich hast du nur nicht gehört, wie es schon zu Schule ist. So ein Alltag mit drei Kindern kann schließlich anstrengend sein und fordert Nachts seinen Tribut. Doch innerlich grummelt bereits dein Magen. Da ist was nicht koscher. Irgendetwas stimmt nicht. Also machst du dich auf die Suche. Fragst herum, läufst durch die Straßen. Nichts. Wurde es entführt? Still nistet sich dieser Gedanke in deinem Kopf ein.

“Albers knapperte an ihrer Karotte.” (S.35)

So ähnlich ergeht es Suse. Panisch klappert sie alles ab und muss sich letztlich eingestehen, dass ihre Tochter nicht über Nacht woanders geschlafen hast, sondern wirklich vom Erdboden verschluckt wurde. Also gibt sie eine Vermisstenanzeige auf. Die Beamten kommen bei ihr vorbei. Nehmen alle Daten auf. Sehen ihre Wohnung und zweifeln etwas an ihrer Aussage. “Sicher, dass es keine Flucht vor der Familie war?”; schwingt in ihrem Blick mit.

Mit einem Schlag kommt plötzlich die Wende. Überraschend für die Beamten und die Mutter selbst. Neben einer Leiche wurde der Rucksack der Teenagerin gefunden. Und nun? Doch kein Mädchen, was sie Luft der Freiheit schnuppern wollte? Sondern eine ernste Lage und mögliche Zeugin in einem Mordfall. Vielleicht wird sie auch gefangen gehalten oder ist bereits tot. Wer weiß das schon? Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.

“Geräuschvoll biss sie in eine Möhre.” (S.52)

An vorderster Front steht Henry Frei, Kriminalhauptkommissar, zusammen mit seiner Kollegin Louisa Albers. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach einen makaberen Killer, dem es scheinbar Freude bereitet seine Opfer zu quälen und dann Jesu-Christi-gleich sie zu kreuzigen. Aber was steckt dahinter, was will er damit bezwecken. Sind die Opfer reiner Zufall oder steckt mehr dahinter? Wenn sie das herausgefunden haben, sind sie auf dem besten Weg ihren Killer endlich zu finden.

Mit diesem Band hat Martin Krist den Startschuss für einen neuen Ermittler gegeben. Wie man sich sicher denken kann, wird er natürlich nicht allein agieren. Überschneidungen zu anderen bekannten Gesichtern sind hier schon spürbar. Keine Angst, man muss nicht zwingend alle vorherigen Krimi-Bände des Berliner Autors gelesen haben, man erkennt die Zusammenhänge auch ohne Vorwissen. Denn letztlich steht die Geschichte für sich da und geht bald weiter.

“Albers klaubte eine Möhre aus ihrem Stoffbeutel.” (S.154)

In “Böses Kind” habe ich wieder einmal gemerkt, warum ich Herrn Krist so gerne lese. Ich konnte absolut mit der Mutter mitfühlen, die am Rande der Gesellschaft versucht ein normales Leben zu führen. Die ihre Kinder liebt, aber auch absolut überfordert ist. Dazu eine Familie, die ihr nicht den Halt geben kann, den sie bräuchte. Auf der anderen Seite ein Kommissar mit Putzfimmel und eine Kommissarin mit einer Vorliebe für knackige Möhrchen. Alle haben ihre schrulligen Macken, die sie lebhaft und glaubwürdig werden lassen.

Hinzu kommt noch sein Können, genau an den richtigen Stellen, die Szene zu wechseln. Man hüpft von Ereignis zu Ereignis. Reichert sich mit Wissen an, glaub die Lösung gefunden zu haben, dann kommt ein Wechsel, neue Erkenntnisse und man wirft alles wieder über den Haufen. Bis zum Ende und den dann deutlichen Hinweisen, wusste ich nicht wer der Täter ist und das rechne ich dem Autor hoch an! Nur das fiese Buchende, das war nicht nett. Ausrufezeichen! Aber zum Glück geht es im Mai 2018 weiter.

Prädikat: Absolut lesenswert! Martin Krist ist in Meister der Szenenwechsel!


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Genre: Crime / VÖ: November 2017 / Verlag: epubli / Seiten: 316 / Serie: Band 1

weitere Kritiken: Die Leserin, Die Liebe zu den Büchern, world of books and dreams,

erhältlich bei: hugendubel


3 Kommentare

  1. Janna | KeJas-BlogBuch
    12. Dezember 2017
    Antworten

    Böse Christin!
    Schwubbs wandert es noch höher auf meiner Wunschliste – deine einleitenden Worte auf Facebook waren ja schon herrlich und deine Besprechung überzeugt, die Geschichte selbst lesen zu wollen.

    • kaisu
      13. Dezember 2017
      Antworten

      Ich wasche wie immer meine Hände in Unschuld *hehe*
      Das ist ein kleines Büchlein, hat man rasch gelesen! :P

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