|Roman| “Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden”

“Fang bloß nicht an, über den Sinn nachzudenken,” flüsterte er mir zu. “Welcher das ist, spielt doch keine Rolle. Das Leben ist wunderschön, es ist herrlich. Sogar das Leben einer Qualle hat einen Sinn.” (S.78)

Inhalt:

Ein junger Briefträger erfährt überraschend, dass er einen unheilbaren Hirntumor hat. Als er nach Hause kommt, wartet auf ihn der Teufel in Gestalt seines Doppelgängers. Er bietet ihm einen Pakt an: Für jeden Tag, den er länger leben möchte, muss eine Sache von der Welt verschwinden. Welche, entscheidet der Teufel. Der Briefträger lässt sich auf dieses Geschäft ein. Am Tag darauf verschwinden alle Telefone. Am zweiten Tag die Filme, am dritten alle Uhren. Als am vierten Tag alle Katzen verschwinden sollen, gebietet der Briefträger dem Teufel Einhalt. Und macht etwas völlig Überraschendes …(Verlagsseite)

Meine Meinung:

Das ist eindeutig ein Buch, wo der Buchtitel nach “Kauf mich!” schreit. Trotzdem hab ich nicht sofort zugeschlagen, sondern erst einmal ein wenig gestöbert. Um was geht es in dem Buch? Passt der Titel auch zum Inhalt oder soll er nur locken? Allein dafür, dass es von einem Japaner geschrieben wurde, ist ein fetter Pluspunkt. Letztendlich ist es natürlich bei mir eingezogen.

direkter Einstieg, keine große Vorgeschichte: Man wird vor vollendete Tatsachen gestellt.

der Tod bekommt den Spitznamen “Aloha” wegen seiner Vorliebe für Hawaiihemden

Angebot: etwas verschwindet > dafür einen Tag länger leben > Perfekt! Oder?

Fragen, Gewissensbisse, Skepsis und Schmerzen nagen an dem Sterbenden

man fühlt mit ihm mit, kann seine Gedankengänge verstehen

das schwerfällige Thema, wird Dank des schwätzigen Sensenmannes, abgemildert

Trostspender: seine Katze Weißkohl (kyabetsu)

diese soll jetzt mit allen Katzen der Welt verschwinden > Was macht der Briefträger?

Dieser Roman ist kurz. Nicht einmal 200 Seiten umfasst das Buch und dennoch berührt es einen mit seiner Thematik. Man taucht voll ab in den Gefühlen des jungen Mannes, der sich überraschend kurzfristig mit seinem Ende auseinander setzt. Abzüge gibt es von mir lediglich für das Ende. Nicht die letzten Zeilen, sondern die Schnelligkeit, mit der es plötzlich abgehandelt wird. Hier und da ein Absatz mehr, hätte dieser Geschichte auf gar keinen Fall geschadet.

Ein Lesetipp der besonderen Art.


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Genre: Roman / VÖ: April 2018 / Verlag: C.Bertelsmann / Serie: Einzelband

erhältlich bei: hugendubel.de

weitere Meinungen: Bluesiren, Buchexplosion, Buchwelten, Buchvogel, …


 

6 Kommentare

  1. 9. Juli 2018
    Antworten

    Hallo,
    was ich interessant finde ist, dass du schreibst, dass er sich sehr kurzfristig mit seinem Ende auseinandersetzt. Er hat ja tatsächlich eine Woche Zeit dafür – was ich interessant finde, weil ja ganz zu Anfang die Erstehung der Welt in einer Woche Thema ist; und hier haben wir sozusagen das Ende der Welt auch in einer Woche
    Ich hab dich hier verlinkt.
    Gruß,
    Daniela

    • kaisu
      9. Juli 2018
      Antworten

      Also eine Woche finde ich kurz :D
      Er kommt mir auch so vor – bzw wirkt so auf mich – also ob er sich noch nicht so recht Gedanken darüber gemacht hat. Daher mein Einwurf.
      Und das Buch hätte eben ruhig noch etwas länger sein dürfen ;)

  2. 13. Juli 2018
    Antworten

    Erst dachte ich ja, das Buch wäre nichts für mich. Aufgrund des Covers hatte ich keine Lust, es mir näher anzuschauen. Nachdem mich dein Monatsrückblick Juni wieder an das Buch erinnert hat, bin ich hier und was ich lese gefällt mir. Evtl. wäre das Buch ja doch noch was für mich! hahaha

    Mal sehen, was wird. Habe noch keine Rezis zum Buch gelesen. Werde ich jetzt mal nachholen. Daniela hat es auch schon gelesen. Dann geh ich jetzt mal dorthin und mache mich schlau.

    GlG, monerl

    • kaisu
      13. Juli 2018
      Antworten

      Les es!
      Denke, dass es dir gefallen wird.
      War ja auch erst skeptisch, aber der erste Einblick hat mir direkt gesagt: Das wird passen :D

  3. 13. Juli 2018
    Antworten

    Moin!
    So, nachdem ich gerade meine Meinung zu dem Buch auf digitales Papier gebracht habe, durfte ich auch mal bei dir vorbeischauen.
    Ich gebe dir recht, ein paar Seiten mehr hätten dem Buch tatsächlich nicht geschadet. Mein größtes Problem lässt sich vermutlich auch auf die Kürze zurückführen, denn ich hätte gehofft, dass mir die Geschichte danach aufgrund der Thematik noch länger im Kopf herumspukt. Tatsächlich hat es aber kaum eine Spur bei mir hinterlassen.

    Wenn meine Rezension dann demnächst online geht, werde ich dich als Zweitmeinung verlinken. ^^

    Liebe Grüße
    Seitenfetzer

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