|Crime| “Einen Tod musst du sterben”

Kurz & Knackig kommentiert

Im Schwarzen Moor bei Hannover machen Jäger einen schrecklichen Fund:
Inmitten der düsteren Landschaft liegt die grausam zugerichtete Leiche eines Mannes. Dem Toten wurde das Herz aus dem Leib gerissen. Kommissar Bodo Völxen stößt bei seinen Ermittlungen schon bald an seine Grenzen.
Denn erste Spuren führen zu einer Gruppe von Tierschutzaktivisten, der auch seine Tochter Wanda angehört. Kann er gegen seine eigene Tochter ermitteln? Und weshalb hält sich die Witwe des Verstorbenen in ihren Aussagen so bedeckt? [Piper]

Meine Meinung:

Kann man bei einer Serie mittendrin einsteigen und die Charaktere mit ihren Handlungen dennoch verstehen? Ja, kann man bei diesem Krimi auf jeden Fall. Natürlich gibt es Andeutungen auf vorangegangene Ereignisse, aber die sind so dezent, dass sie keinen Einfluss auf das Leseverständnis haben. Als ich das Buch in der Verlagsvorschau entdeckt habe, musste ich einfach reinschnuppern. Zu neugierig machte mich der Inhalt und ich kann sagen, es hat sich definitiv gelohnt!

Man lernt das kleine Ermittlerteam um Kommissar Bodo Völxen kennen und lieben. Jeder hat so seine Marotten und Stärken. Alle sind sie komplett unterschiedlich und trotzdem harmonieren sie perfekt.  Das Hauptaugenmerk liegt natürlich auf dem Kommissar Völxen, dessen ungeachtet taucht man als Leser auch in die privaten Umstände von Jule, Oda und Fernando ein.

Ich mochte die ruhige Grundstimmung in dem Buch sehr. Der Krimi hat was von den münsteraner Tatort-Verfilmungen. Bissig, humorvoll und mittendrin geht es um ein makaberes Verbrechen, was aufgeklärt werden muss.


 Positiv:
+ Es ist ein deutlicher Ermittlungsbogen erkennbar.
+ Von den Ermittlern werden stetig neue Ansätze präsentiert, die auch den Leser zum Miträtseln animieren.
+ Die ruhige Grundstimmung ist passend für den Krimi.
+ Trotz des ernsten Themas, kommt der Humor nicht zu kurz.
+ Der Fokus liegt deutlich auf den Ermittlungsarbeiten und dessen Ermittlern, auch wenn es immer wieder Ausschweifungen in deren Privatleben gibt.
+ Diese binden den Leser näher an die interessanten Charaktere. Man will einfach wissen, was sie noch so alles anstellen.
+ Das Buch kommt ohne große Detailbeschreibungen zu Blutspritzern und dem vorkommenden Gemetzel aus. Kurze, klare Worte überzeugen hier genauso gut.
+ Ab der Mitte nimmt das Tempo deutlich zu. Hinweise verdichten sich und es kommt zum showdown. 

Negativ:
Zeitweise ist es zu ruhig und man wünscht sich mehr Tempo.
Manche Verhaltensmuster von potentiellen Opfern, kamen mir ab und an etwas zu überspitzt herüber.
Der Erzählstrang mit Oda (gegen Ende) wirkt überflüssig und konstruiert. Es kommt einem vor, als ob eine gute Idee dahinter steckte, aber diese einfach zu stiefmütterlich beim Schreiben behandelt wurde. 

+/- Das Ende ist okay. Als Leser bekam man irgendwann mit, wer der Täter ist (fast zeitgleich mit den Ermittlern) und fühlte sich dann darin bestätigt. 


Fazit: 

Das Buch hat einen großen Unterhaltungswert und das allein schon wegen des sympathischen Teams um Bodo Völxen. Er selbst ist was mürrisch und zugleich auf Harmonie gebürstet. Was man vor allem in den Situationen merkt, wo er Ermittlungen gegen seine eigene Tochter einleiten muss. Es ist schön, dass das Team um die Hauptfigur ebenfalls zu Wort kommt und durch private Handlungen ein Gesicht und Charakter bekommt. Diese Figurentiefe macht viel aus und wird von Susanne Mischke hier nicht überspannt.

Ich empfand das Buch als einen soliden Krimi, der Ausbaupotenzial hat.  Aber nichts desto trotz bin ich an den Vorgängerbänden interessiert und werde auch die Nachfolgebände im Auge behalten. Zwischen den ganzen blutrünstigen Thrillern, braucht das Leserherz auch mal etwas “entspannteres”.


Anzeige

Genre: Krimi / VÖ: September 2014 / Verlag: Piper / Region: Hannover / Serie: Band 5


2 Kommentare

  1. WortGestalt
    4. November 2014
    Antworten

    Und wieder fällt es mir wie Schuppen von den Augen, von Susanne Mischke habe ich vor Jahren mal ein Buch gelesen… *grübel* … Schneeköniginnen, hieß das gute Stück und irgendwie hatte ich nen ganz guten Eindruck gewonnen. Ist aber auch schon gute 12 Jahre her, dass ich das Buch gelesen habe, in der Zwischnzeit haben wohl sowohl ich als auch die Autorin sich verändert. ;D

    • TheReal Kaisu
      4. November 2014
      Antworten

      12 Jahre ist eine laaaaaange Zeit XD
      Ich fand den Stil überraschend gut. Bin ja nicht so der Krimi-Leser, aber hier bin ich geneigt, die Reihe zu vervollständigen :)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

#Japanuary 2022
#BuchreihenChallenge
#ABC-Challenge