|Film| “Hell Dogs”

ヘルドッグス 地獄の犬たち// Masato Harada
#Japanuary

Hell Dogs ist der erste Film, den ich dieses Jahr im Rahmen des Japanuary geschaut habe und es war in meinen Augen eine gute Entscheidung mit ihm zu starten.

|| Trigger: Gewalt, Mord ||

Mord. Wut. Rache.

Inhalt
Da ist dieser Polizist (Shogo Kanetaka), der in seinen jungen Jahren als Polizist, einen Mord entdeckt. Eines der weiblichen Opfer war mit ihm vertraut. Dabei wurmt ihn vor allem, dass er den Anschlag vorhergesehen hat und niemand seine Worte damals für voll nahm.
Somit wird er abtrünnig und vergräbt sich in Selbstzweifeln.
Was jedoch nichts an seinem feinen Gespür ändert, ebenso wenig an seiner Kampfkunst. Entsprechend treten die Kollegen irgendwann an ihn heran und bieten einen Undercover Einsatz an.
“Freunde dich mit den Yakuza an und füttere uns mit Informationen!”
Ein Goodie dabei, dass in jener Gruppe der Yakuza jemand ist, der bei dem damaligen Mord involviert war. Shogo nimmt den Job an.

Beworben wird der Film vor allem mit seinen Gewaltszenen.
Ja, die gibt es ab einem gewissen Zeitpunkt zahlreich. Ob das jedoch seine Glanzleistung ist?
Fasse ich alle Punkte zusammen, ist das ein Film, wie es ihn bereits in zahlreichen Versionen verstreut am Meer gibt.
Da ist der gefrustete Beamte (hier bewusst die männliche Form), der seine Wut nicht abbauen kann und auf einen Rachefeldzug schwört.

Variante A:
Blutbad von Anfang an. Kein Körperteil bleibt auf dem anderen und das Blut fließt nur so in Strömen.
Variante B:
Good Cop, Bad Cop. Es wird sich das Vertrauen erschlichen, um das von hinten ein Messer in den Nacken zu stechen. Schnell & effektiv.
Variante C:
in Depressionen untergehen, von Alpträumen geplagt, vergessen und ausgeblendet vom Bekanntenkreis, kein Blutbad
Variante D:
von allem etwas – bisschen Blut, bisschen Gewalt, bisschen Kummer, bisschen Wut und alles mündet in gezieltem Mord oder auch nicht

In Hell Boys gibt es einen guten Mix aus Kampfszenen (martial arts), emotionaler Trauer sowie gesammelter Wut und letztlich natürlich blutigen Momenten, wo wirklich alles an Waffen zum Einsatz kommt, was verfügbar ist. Somit würde ich ihn am ehesten als einen Mix aus Variante A und D beschreiben.
Yakuza sollten schließlich nicht unterschätzt werden, vor allem nicht deren Gruppierungen der Hell Boys. Übrigens ein Grund, warum der Undercover Einsatz problemlos als Selbstmordkommando durchgehen könnte. Doch Shogo will Rache und die bekommt er quasi mit polizeilicher Genehmigung. Warum also ablehnen?

Überzeugt er?

Dass gewisse Dinge nicht neu erfunden werden können, ist keine sonderlich Überraschung. Daher ist es eher wichtig, was aus dem vorhandenem Material gemacht wird. Wie wird es inszeniert ohne Langweile aufkommen zu lassen.
Für mein Verständnis ist dies in Hell Boys gut gelungen. Shogo – gespielt von Jun’iche Okada, der ebenfalls in Fable*, die Hauptrolle hat – ist ein Polizist, der trotz seiner emotionlanen Tieflage, nicht komplett auf die schiefe Bahn geraten ist. Ebenso hat die Gewalt und Wut sein Herz nicht vollständig eingenommen, was vor allem in den ruhigen Momenten des Film zum Vorschein kommt. Das sind die Filmmomente, die die Story für mich aufwerten und die Menschen menschlich wirken lassen.

Der Film baut sich Stück für Stück auf. Er hat einige Klischees in der Hosentasche und lässt sich dennoch nicht von ihnen auf den Grund des Meeres ziehen.
Neben der Hauptstory wird der Hintergrund gut beleuchtet und gut mit eingeflochten, sodass alles am Ende einen Sinn ergibt. Letztlich führen alle Fäden zu einem Hauptmassengemetzelmordgelage. Welch schönes Wort.
Mir wurde zu keine Sekunde langweilig und ich werde ihn irgendwann sicher erneut schauen. Von daher gibt es eine Empfehlung zum Schauen.
Erwartet keine kompletten neuen Abenteuer, aber eine gute Inszenierung eines Racheaktes.

Eckdaten

Genre: Thriller, Crime, Drama
Länge: 137 min
Regie: Masato Harada
VÖ: 2021

Sprache: jap. mit UT
Stream: netflix (Stand 01/23)

Hell Dogs Filmcover

An dieser Stelle noch etwas Hintergrundwissen.
Der Film basiert auf dem gleichnamigen Manga von Akio Fukamachi. Die Reihe umfasst fünf Bände und ist bisher nicht übersetzt worden.


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