|Science-Fiction| “Die Atlantis-Vernichtung”

“Es gibt Komplikationen.” […]
“Janus’ Botschaft. Sie ist anders, als wir dachten.” (S.162)

Nun, sie ist wirklich anders, als man erwartet hat und dennoch hat man es als Leser irgendwie geahnt, dass es hier ein großes Finale mit fantastischem Feuerwerk geben wird.
In dem abschließenden Band der Atlantis-Gen-Reihe, wird direkt an die Ereignisse aus dem Vorgänger angeschlossen. Nachdem sie Seuche besiegt wurde, klafft eine neue Lücke auf, die geschlossen werden muss. Irgendjemand hat ein Signal zur Erde gesandt und wenn es in die falschen Hände gelangt, könnte dass das Ende der Erde und seiner Bevölkerung sein. Natürlich wollen Kate und David das verhindern. Doch so einfach ist das nicht. Schließlich hat Kate mit ihrem alten “Ich” zu kämpfen, was sie immer mehr einnimmt und kälter und egoistischer werden lässt.

Zudem kommt noch, dass die Orchid-Allianz und der Geheimbund der Immari sich immer noch am bekriegen sind.

Unterstützt durch die jeweiligen Köpfe: Kate/Isis und Dorian/Ares. Beide wollen die Wahrheit wissen, über das mysteriöse Atlantis-Gen und die Wahrheit rückt immer näher. Sie ist aber bei weitem nicht so rosig, wie man sie sich erhofft hat. Auf dem Weg dorthin kommt es zu zahlreichen Kämpfen, auf und außerhalb der Erde. Um alles besser begreifen zu können, wechselt man immer zwischen den Ansichten von Isis und Ares, sowie Kate und Dorian, die beide immer mehr mit “eigenen” Augen zu sehen bekommen.

Wer die Reihe schon gelesen hat, weiß worauf sich meine Andeutungen beziehen, denn gerade der zweite Teil hat für manche Figuren nicht gut geendet und man bangt schon ein wenig mit, ob und wie sie es schaffen weiterzumachen. Aber auch der blaue Planet selbst hat ein dickes Problem: Die Menschen. A.G.Riddle wird hier sogar ansatzweise sehr gesellschaftskritisch und bringt es auf den Punkt: Früher oder später bekriegen sich die Menschen. Man muss ihnen nur einen Anreiz wie Macht und/oder Geld geben. Stößt man außerdem noch auf Ungerechtigkeit, ist das Chaos perfekt.

Der Autor äußert am Ende ein leichtes Unbehagen, weil der Abschlussband doch anders ist, als die anderen zwei Bände.

Zum einen ist der wesentlich dünner und zum anderen dominieren hier die Schlachten im All. Aber da hat er sich um umsonst einen Kopf gemacht. Es wirkt alles stimmig und sehr bildlich erzählt. Es wird einem an keiner Stelle langweilig und man sagt alles förmlich in sich auf, weil man schließlich die Lösung wissen will und es großes Kopfkino ist.
Die wissenschaftlichen Erklärungen fallen hier größtenteils weg. Stattdessen ist man geschichtlich unterwegs und lernt einen neuen Ansatz kennen, wieso die Menschen sich so entwickelt haben, wie sie jetzt sind.

Mit diesem dritten Band geht eine großartige Trilogie zu Ende. Ich habe mich wunderbar unterhalten gefühlt. Zwar gab es überall ein paar Steinchen, die einen im Lesefluss gestört haben. Um nur zwei zu nennen: Fachausdrücke, auch wenn sie gut erklärt waren und die Romanze, die mich etwas gestört hat. Dennoch dominierten sie nicht und haben auch nicht meinen Gesamteindruck zerstört. Die Charaktere haben sich alle entwickelt. Zum Guten und zum Schlechten. Drama gab es auch und natürlich die Actionszenen in diesem Abschlussband.
Wer also in eine softe Form des Science-Fiction reinschnuppern möchte, wo man größtenteils mit beiden Füßen auf der Erde bleibt, sollte hier definitiv zugreifen.

atlantis vernichtung sketch


Genre: Science-Fiction, Mystery / VÖ: Dez 2015 / Verlag: Heyne / Serie: Teil 3 von 3 / Region: weltweit

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