Die Welt besteht aus drei sozialen Schichten: In der so genannten „Stadt“ flaniert der Wohlstand, auf den „Feldern“ schuften die Armen und der unterste Abschaum haust im „Wald“.
Das liebenswerte Mädchen Kiyoko lebt in den „Feldern“ und hilft in einem Restaurant aus, bis eines Tages ein mysteriöser Mann einen Auftrag für sie hat. Sie soll Mahlzeiten zu einem Killer namens „Yorukumo“
(Nachtspinne) in den Wald bringen, der ohne menschliche Gefühle und Bildung sein Dasein fristet. Als die beiden Gegensätze sich treffen, hat das auch Auswirkungen auf die Welt um sie herum …
Meine Meinung:
Zufällig habe ich den Manga in der Buchhandlung entdeckt, als ich auf der Suche nach Ajin war, was ein ähnliches düsteres Genre abdeckt. Das grau-weiß gestaltete Cover war direkt der Hinweis auf eine dark story und so klappte ich das Büchlein auf, um den Zeichenstil zu betrachten. Auch dieser weckte meine Neugierde und so durfte es bei mir einziehen. Nachdem ich dann die ersten Kapitel gelesen hatte, wusste ich: Das ist ein Manga für mich.
Man lernt zunächst die “Felder” kennen, in der Kiyoko mit ihrer Mutter lebt. Trotz der trostlosen Gegen, ist Kiyoko voller Lebensfreude und Elan, ihr kleines Restaurant am Leben zu erhalten. Doch um genügend Zutaten für ihre Speisen zu haben, muss die junge öfters in den “Wald” gehen, in dem es vor unheimlichen Gestalten nur so wimmelt. Aber Kiyoko steckt mit ihrer fröhlichen Art, selbst die Menschen dort an und hatte bisher keine Probleme dort ihre Einkäufe zu erledigen.
Nur, nicht alles was glänzt ist Gold. Entsprechend tritt eines Tages ein Mann mit einem Auftrag an sie heran. Sie soll einem jungen Mann regelmäßig Essen bringen. Bedenkenlos nimmt sie sich der Aufgabe an. Muss jedoch bald feststellen, dass da was nicht stimmt. Nicht nur der stumme belieferte Mann namens Yorukumo, sondern auch der Auftraggeber hat etwas zu verbergen.
Zeichenstil:
Michi Urushihara hat einen zarten, schlichten Zeichenstil, der zugleich hart und bestimmend wirken kann. Die Szenen werden detailliert, aber nicht überfüllt dargestellt. Genau so, dass man das Dunkle zu fassen bekommt und dennoch nicht in schwarzen Seiten versinkt.
Kommt es zu Mord, wird an Blut und starren Augen nicht gespart. Man spürt die Kälte in den Bildern und die Grausamkeit, die dort an den Tag gelegt wird.
Zeitgleich ist da diese Zartheit und Liebe, die auftaucht, sobald Kiyoko zu Wort kommt.
Charaktere:
Man beschränkt sich auf der positiven Seite vor allem auf das Mädchen Kiyoko, einer lebenslustigen Kellnerin und ihrer Mutter.
Auf der anderen, negativen Seite steht Yorukumo mit seinem “Vater”, der sich um den jungen Mann kümmert.
Gegen Ende taucht noch Prinz Nakata auf. Er steht aktuell für die “Stadt”, wirkt protzig und gierig zugleich.
So hat man in dem ersten Band schon einmal aus jeder sozialen Schicht jemanden kennen gelernt und kann erste Verbindungen erkennen.
Fazit:
Ich fühlte mich unterhalten, wäre bei dieser Geschichte schon etwas makaber ausgedrückt. Trotzdem hat der Manga mir das gegeben, was ich erwartet habe.
Eine mystische Geschichte, die eine zarte Spannung in sich verbirgt und mit der Zeit immer mehr Fragen aufploppen lässt. Man hat Sorge um Kiyoko und will Yorukumo in den Arm nehmen, um ihn menschliche Wärme spüren zu lassen, obwohl der ein Killer ist.
Zeitweise fühlte ich mich an “Angel Battle Alita” erinnert und das nicht wegen irgendwelchen Kämpfen. Nein, eher weil es jeweils um eine Frau geht, die in einer Zeit lebt, in der sie sich beweisen muss und in der einem nichts geschenkt wird. In der man wahre Freunde, wie Perlen am Strand suchen muss und sie dann ganz fest halten sollte, damit sie einem nicht weglaufen. In der eine gute Geste nicht immer heißt, dass ein Geschenk ein Geschenk ist, sondern man eine Gegenleistung erwartet, selbst wenn es das eigene Leben ist, was man aufgeben muss.
Der Manga wird ab 16 Jahren empfohlen!
Originaltitel: Yorukumo / Genre: Dark, Endzeit, Thriller, Mystery, Horror / VÖ: November 2015 / Verlag: Egmont Manga / Reihe: Band 1 / Region: eine neue Welt, mit 3 Gesellschaftsschichten
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