|Sci-Fi| “Departure”

“Ich habe erwartet, von Hubschraubern, Blinklichtern und scharenweise englischden Sanitätern geweckt zu werden, die Dinge sagen wie: “Geht es Ihnen gut?” und: “Wir müssen Sie untersuchen.”
Nichts dergleichen.” (S.78)

Es wirkt wie einem schlechten Film entsprungen. Hunderte Passagiere sitzen in einem Flug gen London. Freuen sich ihre Liebsten wieder sehen zu können oder endlich einen schwierigen Job hinter sich gebracht zu haben oder einfach mal entspannt in den Urlaub zu fliegen. Doch dann kommt es zu dem Albtraum, den sich keiner jemals wünscht: Das Flugzeug gerät ins straucheln und stürzt, kurz vor seinem Ziel, unter lauten Getöse ab.
Wie durch ein Wunder hat ein Großteil der Passagiere überlebt und nun geht es ans Überleben. Während die einen fast unbeschadet den Trümmern entfliehen können und orientierungslos durch die Gegend straucheln, rauft sich ein kleiner Trupp zusammen, um das Kommando zu übernehmen.

Bis die nötige Hilfe von Feuerwehr und Krankenwagen eintrifft, kümmern sie sich um die Grundversorgung und retten damit einigen das Leben. Völlig erschöpft legt man sich zur Ruhe und versucht das Geschehene zu verarbeiten. Am nächsten Morgen kommt allerdings die bittere Erkenntnis, dass keine Hilfspatrouillen zu sehen sind. Es scheint niemand nach Ihnen zu suchen. Nur wie kann das möglich sein? Im 21.Jahrhundert? So ein gewaltiger Flugzeugabsturz bleibt schließlich nicht unbemerkt. Sichtlich verwirrt teilt man sich auf und geht selbst auf die Suche nach Hilfe.
Dabei machen sie eine seltsame Entdeckung in Form eines Hologramms von Stonehenge. Und plötzlich ist man sich gar nicht mehr so sicher noch im 21.Jahrhundert zu sein.
Viel mehr, scheinen Sie sich in einer zerstörten Zukunft zu befinden. Das kann nichts Gutes bedeuten.

Das Buch wird im Grunde nur aus der Sicht von zwei Personen erzählt: Harper und Nick. Einer Frau und einem Mann, die in der Not zusammenarbeiten müssen. Die anderen drei Personen, die eine tragende Rolle spielen, bekommen keine eigenen Passagen. Deren Namen möchte ich an dieser Stelle auch nicht nennen. Sobald man sich reinliest, wird einem schnell klar, wer es ist.
Doch auch wenn diese Drei nicht allein mit ihren Gedanken zu Wort kommen, bekommt man durch Harper und Nick gut Einsichten in deren Einstellungen.
Rasch wird man auch aufgeklärt, was hinter diesem Großereignis steckt und vor allem wer. Dass dann nicht alles Friede-Freude-Eierkuchen ist, kann man sich sicher denken. Die Aussage: “Ein Kampf um Leben und Tod” ist hier durchaus ernst zu nehmen.

Wer A.G.Riddle kennt, wird wissen, dass er gerne mit plötzlichen Wendungen kommt, wenn man glaubt das Ziel schon vor Augen zu haben.

Das actionreiche spannende Kopfkino lief vor allem in dem letzten Viertel des Buches auf Hochtouren. Hier und da hätte ich mir jedoch noch mehr Details gewünscht oder eben nicht nur zwei, sondern drei Ansichten. Damit die Abwechslung noch größer ist.
Neben der Aufsplittung in zwei Personenansichten, gibt es noch eine weitere Unterteilung der Geschichte. So wird man in drei großen Abschnitten dem Finale entgegen gebracht. Dessen Eindeutigkeit wirklich erst auf den letzten Metern zu 100% klar wurde. Es passte letztlich zur Handlung und rundete alles wunderbar ab.

Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen. Es ist eine nette Lektüre, die einen für ein paar Stunden in fremde Welten entführt und neue Ansichten präsentiert. Mir persönlich hätte es detailreicher sein können und weniger Drama-Kitsch, auf den Riddle hier leider auch nicht verzichten konnte. Dauerhaft im Kopf wird mir das Buch nicht bleiben, dafür war es nicht “anders” genug, um wie die “Atlantis-Reihe” aus der Masse hervorzustechen.

Die Filmrechte wurden sich bereits 2015 von 20th Century Fox gesichert.

 

Randnotiz:
weitere Kritiken von  Sternenstaub und Fluchtpunkt Lesen

 

Die Atlantis-Reihe

 


Genre: Science-Fiction, Zukunft / VÖ: Mai 2016 / Verlag: Heyne / Region: England / Serie: Einzelband

2 Kommentare

  1. LadySaphira
    11. Juni 2016
    Antworten

    Hallo,
    da sind wir uns ja weitestgehend einig :-) Ich fand "Departure" auch gut, aber nicht so toll, dass es mir lange im Gedächtnis bleiben wird. Aber zwischendurch mag ich auch immer gerne Bücher, die mich einfach nur gut unterhalten :-)

    LG
    Tina

    • TheReal Kaisu
      11. Juni 2016
      Antworten

      Dito, es muss nich immer heiß her gehen, es kann auch einfach mal "nur" Unterhaltung sein :)

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