Golden 20s – Das Zeitalter der sexuellen Befreiung & der schillernden Bars
|Werbung, da Kooperation mit Verlag|
In den kommenden Zeilen, möchte ich euch die Goldenen Zwanziger in Berlin etwas näher vorstellen. Der Schwerpunkt wird hierbei auf den Frauen jener Zeit liegen. Auch wenn in “Der weiße Affe” ein männlicher Kommissar namens Spiro, die Hauptrolle spielt, so sind es doch besonders die Frauen gewesen, die eine kurze, aber intensive Blütezeit erlebt haben. Beginnen wir also mit dem offiziellen Startschuss: 1924.
Die Stimmung ist schlecht im Land. Man leidet unter den Folgen des ersten Weltkrieges und eine Hyperinflation > ist im vollen Gange. Zum Glück kam ein schlauer Mann daher und Dawes Plan > ward geboren. Die Rentenmark wurde eingeführt und man spürte förmlich das Aufatmen der Nation. Rasch erholte man sich. Die Lage blieb stabil und man lebte sein Leben in vollen Zügen. Daher auch der Name “Goldene 20er”.
Ein großes Problem war jedoch der Frauenüberschuss. Dank des brutalen Krieges kamen nicht alle Männer zurück in die heimische Stube oder kehrten als Kriegsinvalide daheim ein und konnten nicht mehr ausreichend für die Familie sorgen. So stürmten die Frauen regelrecht typische Männerdomänen und machten es sich in ihren Vorzimmern breit. Sekretärinnen, Stenotypisten und Verkäuferinnen tauchten überall auf und belebten die Bude mit ihrem Charme. Schließlich rief das förmlich das Unabhängigkeit und dies stärkte selbstverständlich das Selbstbewusstsein der Frauen.
Randnotiz
Von 3.5 Mio Angestellten, waren allein 1/3 davon Frauen. Das ist das erste Mal in der deutschen Geschichte, dass die arbeitende Frau von der Gesellschaft anerkannt wird.
Nur, wie das oft so ist, diese schöne Selbstständigkeit hat einen fetten Haken. Lange Arbeitszeiten, schlechte Bezahlung, sexuelle Übergriffe und miese Arbeitsbedingungen legten den Frauen zahlreiche Steine in den Weg. Umso mehr suchte man nach Abwechslung und einer Flucht vor dem Alltag. Wo fand man die? Natürlich im schillernden Abendleben der Berliner Straßen. Vor allem der Alexanderplatz und der Potsdamer Platz wurden zum Mittelpunkt.
Alles wirkte feucht fröhlich. Es glitzert in jeder Ecke. Freudiges Gelächter schallt aus den offenen Türen, der überfüllten Bars. Frauen mit modischen Bubiköpfen, eng angelegten Wasserwellen und hübschen Cocktailkleidern kommen einem entgegen. Nicht zu vergessen, die Details: glasperlenbesetzte Schärpen, knisternde Schleifen, seidene Handtaschen, glitzernde Stirnbänder und fesche Cloches. Keine Mieder oder Korsagen sind mehr zu sehen. Stattdessen lange Zigaretten, die elegant in der Hand gehalten werden.
Man tanzt nach den feurigen Rhythmen des Tango. Zeigte viel Haut und schwelgte in den Klängen des Charlestons, der als verrucht und unsittlich galt. Die Amerikanisierung hatte somit auch Halt in Berlin gemacht. Doch mit der Musik war es noch lange nicht getan. Varietés und Bars sprießten aus dem Boden der Hauptstadt. Die homosexuelle und lesbische Szene lebte ihr Leben. Ein großer Unterstützer war hierbei Magnus Hirschfeld >, der dem offenen Umgang mit den sexuellen Vorlieben der Bevölkerung nicht im geringsten im Wege stand.
Wie jetzt? Ging man jeden Abend feiern? Vögelte sich die Seele aus dem Leib und gab sich die Kante? Natürlich nicht! Es zählte das Beisammensein, die Gesellschaft von Gleichgesinnten, man wollte sein Leben genießen und den stressigen Alltag vergessen. Endlich kam die Frau zu Wort und konnte sich publik machen. Man sang (Claire Waldoff >), trat in Tanzlokalen (Anita Berber >) auf oder gab auf der Leinwand sein bestes (Marlene Dietrich >). Das Kino und Theater wurden zudem zu beliebten Orten für die ganze Familie.
Ein besonderer Lokalname, der in aller Munde war, war das Eldorado. Das war nicht nur DAS eine Lokal, sondern teilte seinen Titel mit vier weiteren Szenelokalen in Berlin verstreut. So war es entweder ein gemütlicher Ort für ältere Herren, ein Bordell, eine Musikbar oder gar der Szeneclub schlechthin, wo sogar Konzerte und Bälle stattfanden. Letztlich war das zuerst gegründete Eldorado in der Lutherstraße am auffälligsten. Hier gab es Transvestiten-Shows und als Publikum wurde natürlich überwiegend das Heterosexuelle angesprochen, aber auch neugierige Gesichter waren gern gesehen.
Randnotiz
Wer mehr Detail zu den Lokalitäten wissen und ihre heutige Optik sehen möchte, sollte einen Blick auf Philly und ihrem Beitrag vom Dienstag werfen: Spurensuche – Ein Spaziergang durch Berlin >
Während man sich nun dem Leben hingab und das Leben in der Großstadt, fernab des Landlebens, genoß. Das frische Selbstvertrauen, gesteigert durch Mode und optische Reize, zum Ausdruck brachte. Kratzte bereits das Ende an der Blase der Goldenen Zwanziger. Gerade einmal fünf Jahre später war alles wieder vorbei. Mit einem Schlag verpuffte diese gepushte Zeit. Der Schwarze Donnerstag > kündigte sich an und brachte die Weltwirtschaftskrise mit sich.
Der traumhafte Wohlstand sank, die Arbeitslosigkeit steigerte sich gen Himmel und immer mehr radikale Parteien erhielten Zuspruch. Der zweite Weltkrieg schlich sich bereits heran und man weiß, was dieser mit sich brachte. Was kann man also zu dieser Zeit abschließend sagen? Dass man den Menschen diese Zeit absolut gönnte. Ein kleines goldenes Schlaraffenland in mitten der trüben Weltkriege, was nicht in Vergessenheit geraten sollte und immer wieder von Autoren zu Leben erweckt wird. So eben auch von Kerstin Ehmer >.
Das Gewinnspiel beendet
Im Rahmen der Blogtour verlost der Pendragon Verlag drei Mal ein Exemplar von Kerstin Ehmers „Der weiße Affe“. Um an der Verlosung teilzunehmen, müssen die TeilnehmerInnen ein Lösungswort bilden. Das Lösungswort findet sich in den fünf Blogbeiträgen zu der Tour. In jedem Beitrag findet sich ein fett gedruckter Buchstabe – das Lösungswort besteht also aus fünf Buchstaben.
Zur Teilnahme an der Verlosung muss das Lösungswort an presse@pendragon.de gesendet werden. Einsendeschluss ist Freitag, der 27. Oktober 2017 um 23:59 Uhr.
Die drei Gewinner werde aus allen Teilnehmern ausgelost. Nach der Auslosung werden die Gewinner per Mail benachrichtigt und um ihre Adressdaten gebeten. Die Adressdaten der Gewinner werden nur für den Versand benötigt und werden nicht an Dritte weitergegeben. Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mit der Teilnahme am Gewinnspiel erklärt Ihr euch mit diesen Bedingungen einverstanden.
Wo macht(e) die Blogtour noch Halt?
Montag, 16.10. – Die Leserin
Rezension zum Roman
Dienstag, 17.10. – Wortgestalt Buchblog
Spurensuche – Ein Spaziergang durch Berlin
Mittwoch, 18.10. – Die dunklen Felle
Die Geschichte von Alexander – Verwahrlosung und Überliebe
Donnerstag, 19.10. – heute hier
Die 20er Jahre – Das Zeitalter der sexuellen Befreiung und der schillernden Bars
Freitag, 20.10. – KeJas-BlogBuch
Kommissar Spiro schreibt nach Hause …
Quellen: httpss://de.wikipedia.org/wiki/Goldene_Zwanziger https://www.kubiss.org/hkk-20er-jahre/frau.html Hausarbeit: Berufstätige Frauen in den "goldenen" Zwanzigern von Gesa Hildebrandt
Wow, was für eine wunderschöne Idee mit den Schwarzweiß-Fotos von dir, die sehen einfach bezaubernd aus!
Dankeschön *rot werd*
Ein ganz, ganz toller Beitrag, den ich mit Genuss gelesen habe! Es gibt so wundervolle Bücher, die die Goldenen 20er feiern. Auf dieses Buch hast du mich jedenfalls neugierig gemacht. :-) Die Fotos von dir sind das Sahnehäubchen. Super Idee!
GlG vom monerl
Das freut mich zu hören! Ich werde sicher in Zukunft noch mehr Bücher zu der Thematik lesen. Auf Pinterest hab ich schon eine Pinnwand dazu eröffnet :P
Und Danke @Fotos <3
[…] Donnerstag, 19.10. – Life4Books Die 20er Jahre – Das Zeitalter der sexuellen Befreiung und der schillernden Bars […]
Oh mein Gott! Wie toll ist das denn?
Ich bin total neidisch! Ich will das nächste Mal auch was mit Fotos machen.
Was für eine tolle Idee! Hattest Du die Kleidungsstücke schon zu Hause von deinen vorigen Cosplay-Kostümen oder hast Du die etwa extra dafür geschneidert??? Der Wahnsinn! Und in schwarz-weiß sieht das ganze noch edler aus. Wie genial!
Ich muss gestehen – ich bin schon wieder nur über den Text geflogen, aber ich les ihn nochmal, später, wenn ich endlich aus dem Geschäft nach Hause kann – versprochen.
Ganz liebe Grüße, Christina
Awww :3 Danke – Nicht neidisch sein!
Ich will ja nicht meine Tricks verraten, aber der Schein trügt. Das ist keine Kleidung ;)
Sondern schlichtweg ein Tuch, Strümpfe, Schuhe und ein Fächer (was ich alles schon hier hatte) und das Stirnband hatte ich fix gebastelt *räusper*
Kein Stress!
Ich hab deinen Beitrag auch erst geliked und später gelesen :P
Hihi – ist Dir aber echt gut gelungen, auch wenn die meisten Requisiten schon da waren – Chapeau!
*verneig* :D
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Guten Abend!
Kennst du schon unsere Gruppe für Blogtouren auf Facebook? Vielleicht magst du ja mal vorbeischauen? :)
Wir halten da alles aktuell und verlinken die Beiträge, damit man immer alles im Blick hat und nichts verpasst – bei den vielen Touren verliert man ja leicht den Überblick ;)
httpss://www.facebook.com/groups/981737925190683/
Liebste Grüße, Aleshanee
Das ist lieb, dass du mich auf die Gruppe aufmerksam machst, aber ne kurze PN hätte gereicht ;)
Juhu
jetzt habe ich auch Zeit für ein Kommi.
Suuuuper schön dein Beitrag und ich mag deine Bilder so sehr. Wir liegen da wohl auf einer Wellenlänge, wirst Du morgen sehen ;-)
Sehr gut recherchiert und ausgearbeitet. Soviel Informationen zu den Frauen und deren Lebensumstände der damaligen Zeit. War sehr spannend das zu lesen.
Den Buchstaben habe ich auch gefunden ;-)
Liebe Grüße
Kerstin
Hach, ich bin schon so gespannt auf deinen Beitrag XD
Und er ist immer noch nicht on und ich muss gleich arbeiten *hibbel*
Danke!
Hat auch Spaß gemacht zu recherchieren. Man könnte noch viel mehr in die Tiefe gehen und z.B. wichtige Lokale oder Personen näher beleuchten, aber das hätte hier einfach den Rahmen gesprengt. Ist schon schwer genug, geschichtliches locker zu verpacken :P
[…] Donnerstag, 19.10. „Life4Books“ – Beitrag: „Die 20er Jahre – das Zeitalter der sexuellen Befr… […]
Ich bin jetzt endlich auch dazu gekommen, deinen Beitrag komplett zu lesen (unter der Woche geht sich das ja meist nicht aus) und ich schließe mich den anderen an: Die Bilder sind super! Auch die Infos, die du zusammengesucht hast, sind sehr interessant. Ich muss ja sagen, dass ich mit den deutschen 20er-Jahren erst durch Romane (da hauptsächlich Nachkriegszeit) in Kontakt gekommen bin. Ehmer hat hier aber einen Ausschnitt gewählt, den ich so in Büchern noch nicht gelesen habe. Das bewundere ich an dem Buch.
Vielen Dank für deinen Beitrag! Und einen schönen Start ins Wochenende!
Das Problem mit der Zeit kennen sich mehrere ;)
Danke dir! Ich hatte schon mal Kontakt zu der Ecke, aber irgendwie war es die falsche Zeit. Ich hatte einfach keine Lust mich auf das Buch einzulassen. Jetzt passt es und ich möchte noch ein paar Bücher aus dem Zeitalter lesen!
Dir auch ein feines Wochenende :D
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[…] Donnerstag, 19.10. „Life4Books“ – Beitrag: „Die 20er Jahre – das Zeitalter der sexuellen Befr… […]