|Comic| „Metro 2033“

Dmitry Glukhovsky hat es geschafft. Nachdem seine Buchreihe um die „Metro 2033“ Russlands bereits zahlreich in Videogames visualisiert wurde, eine Verfilmung in Arbeit ist, gibt es nun auch einen Comic dazu. Ich bin ein großer Liebhaber der Bücher. Daher war meine Neugierde auf die gezeichnete Version recht hoch. Würde es düster werden? Würden die Charaktere meinen Vorstellungen entsprechen? Wie viel hatte man kürzen müssen? Allein bei dieser Einleitung habe ich Lust, die Bücher erneut zu lesen!

Inhalt mitsamt Leseeindruck:

Wir schreiben das Jahr 2033. Nach einem üblen Atomkrieg von vor 25 Jahren, liegt die Welt in Schutt und Asche. Alles ist radioaktiv verseucht. Die Menschheit wurde nahezu komplett ausgelöscht. Fiese Mutationen wimmeln auf der Erdoberfläche umher. Ein paar letzte Überlebende haben es sich in der ehemaligen Metro Moskaus bequem gemacht. Da diese äußerst riesig und vernetzt ist, haben sich förmlich kleine Städte an den einzelnen Stationen gebildet.

Einem jungen Mann namens Artjom folgen wir nun in diese Welt. Er verlässt sie eigene Station, wo er mit seinem Onkel lebt und macht sich auf eine Misson quer durch das U-Bahn Netz auf. Dabei begegnet er Hunter. Einem Mann, der noch eine wichtige Bedeutung haben wird. Ebenso die Albträume die Artjom plagen und seit eines Abenteuers als Kind nicht mehr loslassen.

Der Comic beschreitet den Weg der Reise direkt. Durch Rückblenden erfährt man ein wenig mehr über Artjom und sein Leben. Aber man schaut vor allem nach vorne. Denn der Krieg ist noch lange nicht vorbei. Das spürt man sofort. Anspannung, Gewalt, Hass und Neid sind allgegenwärtig, wenn auch man es hier noch nicht so stark zu spüren bekommt im ersten Band. Stattdessen lernt man direkt andere Stationen kennen. Erfährt etwas über die neue politische Hackordnung und die Probleme mit der Nahrung. Hinzukommt die Strahlung. Denn nur, weil sich die Menschen in die Metro geflüchtet haben, heißt es nicht, dass sie komplett abgeschirmt sind. Man kann das Knacken der Dosimeter förmlich hören.

metro

Der Zeichenstil:

Peter Nuyten arbeitet mit wenigen Farben und dennoch reichen diese vollkommen aus, damit man einen Eindruck von der Welt Untertage bekommt. Braune Farbtöne, unterschiedlichster Grade mit einem Hauch Grün und Blau, sowie Rot dominieren die Zeichnungen. Die Charaktere selbst sind recht realitätsnah skizziert. Raue und harte Konturen wechseln sich ab und sorgen für das nötige Endzeit-Flair. Die Kreaturen hatte ich mir in meiner Vorstellung etwas anders vorgestellt, ebenso Artjom, der hier deutlich älter wirkt. Trotzdem konnte ich mich mit der Umsetzung schnell anfreunden, ebenso mit dem Zeichenstil, der perfekt in dieses Endzeit-Szenario hinein passt.metro

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Abschlussworte mit Eckdaten:

Wer sich auf paar schnelle Leseminuten eingestellt hat, den muss ich direkt enttäuschen. „Metro 2033 – Wo die Welt endet“ ist recht textlastig und ich empfehle jedem hier nichts zu überfliegen. Die Welt dort unten ist so komplex und verworren, das man jede Zeile aufsaugen sollte. Hier komme ich auch direkt zu zwei Kritikpunkten meinerseits. Ich konnte im ersten Band die Komplexheit der Metro nicht spüren. Das Flair, was mich im Buch sofort gepackt hatte, fehlte hier einfach. Außerdem ist keine Karte der Metro Moskaus abgelichtet. Diese ist für eine Orientierung äußerst hilfreich. Aber vielleicht kommt das in den kommenden drei Bänden noch?

Der Comic ist eine wunderbare Adaption und visuelle Ergänzung des Endzeit-Romans von Dmitri Glukhovsky. Trotz meiner Kritik hatte ich sofort das Gefühl mich neben Artjom zu befinden und wieder in die düstere grausame Welt abzutauchen, die so unzählige Gefahren birgt und zeitgleich spürt man den dezenten Hoffnungsschimmer in den Menschen, dass es noch das Gute gibt. Irgendwo da draußen.

Meine Kritiken zu „Metro 2033“ / „Metro 2034“ / „Metro 2035

Wer einmal in die Welt der Metro abtauchen möchte: https://www.metro2033.org/

Vorgestellt in Folge 18 des Comicklatsch

Erschienen beim Splitter Verlag im Oktober 2019

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5 Kommentare

  1. 9. März 2020
    Antworten

    Hallo :)
    Irgendwie habe ich überhaupt nicht mitbekommen, dass es zu der tollen Reihe auch einen Comic gibt. Ich hab ihn nach deiner Rezension direkt mal auf meine Wunschliste gepackt. Wobei ich darauf warten werde bis irgendwann mal Sammelbände rauskommen, schließlich hat dieser hier nur 60 Seiten und das ist finde ich ein bisschen wenig.
    Mir gefällt die Farbauswahl, da sie auch zu meinem Leseeindruck passt. Und ich finde es gut, dass die Story komplex ist. Schließlich ist auch die Romanvorlage sehr komplex und steckt voller Details.
    LG

    • kaisu
      10. März 2020
      Antworten

      Ich möchte deine Hoffnung nicht schmälern, aber es wurde noch nicht mal der 2te Band angekündigt und Splitter macht so gut wie nie Sammelbände drauß, dass ist bei denen immer so die normale Länge eines Comics.

      Ansonsten bin ich natürlich bei dir: Hol dir das Werk, es ist einer wunderbare Ergänzung :D

  2. 21. März 2020
    Antworten

    Na super…ich will jetzt beides – Bücher UND Comic. Du böse, böse Frau Du!! Ich wusste es wird gefährlich für mich werden, wenn ich einen Fuß auf deinen Blog setze XD

    • kaisu
      24. März 2020
      Antworten

      Muhahahahha!
      *hände reib*
      welch Lob aus deinem Munde XD
      Les ma in die Leseprobe vom Buch rein, gibt auch Menschen, die mögen seinen Stil nicht!

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