“Rabbit Hole”
Kurz & Knackig, mein Leseeindruck zum ersten Band.
Worum geht es?
Spider ist nicht eine neue Version von Spiderman, sondern eher eine Droge. Extremer als die Krokodilsdroge soll sie sein. Sagt man. Sicher ist, dass sie extrem schnell süchtig macht und den Körper und seine Wahrnehmungen zerstört.
Die Polizei ist aktiv an der Sache dran und will den Dealern den Garaus machen. Allerdings laufen die nicht gerade mit einem leuchtendem Infopoint auf dem Kopf herum. Es ist eine Nadel in Heuhaufen. Praktischerweise fängt gerade eine neue Kollegin im Morddezernat an. Charlene, lieber Charlie genannt. Ihr Kollege John, der bereits etwas länger dabei ist, ist not amused und fragt, was er mit “eine[r] Zwölfjährigen” anfangen soll, die wie ihn an “Britney Spears” erinnert.
Konnte mich der Comic packen?
Ha. Ha. Ha. Bevor mein kurzer Lachanfall schon meine komplette Meinung widerspiegelt, möchte ich mich noch über die Charaktere auslassen. Detective John Brandt. John ist ein Arschloch. Anders, kann man es nicht ausdrücken. Sein Chef, Detective Dubowski ist nicht besser. Arschlöcher sind in Ordnung, wenn sie die Story bereichern und man ihnen ihr Verhalten abkauft. Bringt bissl Pepp in eine Geschichte. Hier allerdings hat jemand ordentlich die “How to look like a shitty asshole list!” abgearbeitet.
Charlie wird wie der letzte Dreck behandelt. Sie ist immerhin eine junge anstrebende Ermittlerin, die Erfahrungen SAMMELN möchte und WISSEN mit einbringt. So was gibt es nicht bei den Männern hier. Sie hat sich zu fügen und den Mund zu halten. Wie gut, dass es zu einem “Unfall” kommt, sie der Droge Spider ungewollt nah kommt und mal direkt das Drogenopfer spielen kann. Wehe nicht, sonst fliegt sie raus. Drohungen. Beleidigungen. Beschimpfungen. Diskriminierung. Und Klischees ohne Ende. Das ist zu viel. Die Charaktere sind im negativen Sinn überzeichnet, das kauft doch keiner beim Lesen ab.
“Spider – Rabbit Hole” ist ein Auftakt, den ich nach den ersten Seiten wieder zuklappen wollte. Allein wegen dem Charakterdesign. Immerhin haben die Menschen hier Gesichtszüge, Gestik und Mimik, die gut erkennbar sind. Ein Dank an Stefano Raffaele. Keine Selbstverständlichkeit bei Teamwork mit Christopher Bec. Hüst. Zudem hat mich die backstory voll packen können. Diese Droge “Spider” ist wirklich fies und was da noch so kommt, interessiert mich wirklich. Lässt die ErmittlerInnen zwar nicht in ihrem Ansehen bei mir steigen, aber da ist wie ein Stück Knorpel, entweder man schluckt es schnell runter oder spuckt es aus. Aktuell schlucke ich runter und erlaube mir ein komplettes Fazit nach Band 2.
Lesetipp!? Bisher absolut nicht. Da man den Tag allerdings nicht vor dem Abend loben soll, warte ich den zweiten und zeitgleich Abschlussband ab und notiere dann mein Urteil über “Spider”.
56 Seiten
Januar 2021 veröffentlicht bei Splitter Verlag*
Band 1 von 2, Hardcover
komplett in Farbe
von von Christophe Bec (Writer) und Stefano Raffaele (Art)
Genre: Crime, Mystery
auch besprochen bei Ariane*
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Hört sich ja eigentlich von der Drogenthematik toll an und die Illus gefallen mir auch. Ich hab auch nix gegen Arschlöcher, aber wenn das so nen typisches sexistisches cis-Mann-Gehabe ist, hab ich schon wieder keinen Bock. Vor allem wenn, wie Du schreibst, auch noch alle Klischees schön abgearbeitet werden, hört es sich eher nach einem Bullshit-Bingo-Comic an.
Ich warte also erstmal ab und lasse Dich die Knorpel schlucken ^^
Hörst du eigtl noch unsren Podcast? Also Ariane und ich sind da auch etwas über den Comic hergezogen XD
Glaub du würdest das Buch bzw den Comic auch in die Ecke pfeffern, wie so manch andres Werk, was du schon in den Händen hattest.
Du wirst lachen…habe gerade Eure Comicklatsch-Seite geöffnet ^^ Neben dem Häkeln brauch ich etwas Anständiges auf den Ohren ^^
Muahahhaha!