von Warren Ellis + Jason Howard
Kurz & Knackig, mein Leseeindruck zu “Trees – Ein Feind”
Rezensionsexemplar
Worum geht es?
Wir befinden uns in einer fiktiven Zukunft. Eines Tages landen plötzlich seltsame riesige Säulen auf der Erde. Sie stammen von unbekannten Lebensformen. Doch anstatt aktiv zu werden, dominieren sie einfach nur die Skylines der Erde. Sie werden “Bäume/Trees” getauft und beginnen langsam Alltag zu werden. Stumme Begleiter und Beobachter. Plötzlich, nach 10 Jahren, beginnen sie seltsame Stoffe abzusondern.
In mehrenen Regionen wird hier der Verlauf und die schleichenden Folgen, der Absonderung aufgezeigt. Sei es Sizilien, Rio de Janeiro oder Spitzbergen. Kleine alltägliche Ereignisse, die plötzlich eine seltsame Wendung nehmen und niemand nimmt es anfangs für voll. Erst als es zu spät (?) ist, verknüpft man die Ereignisse lose und versucht zu handeln. Ob das reicht?
Konnte mich der Comic packen?
Der Auftakt von Trees kommt spannend daher. Man steigt rasant ein, bekommt direkt die einzelnen Erzählstränge präsentiert und wartet die ganze Zeit auf den großen Knall. Bevor der kommt, werden einem die einzelen Charaktere näher vorgestellt. Jung und frisch in Rio, voller Tatendrang in einem Wissenschaftlerteam im winterlichen Norwegen oder Panik in Paris, da jemand versucht die Bäume anzugreifen. Am meisten hat mir das Team in Norwegen angetan. Die seltsamen schwarzen Blumen, das veränderte Verhalten der Mitarbeiter und niemand ahnt, wie drastisch sich die Situation noch ändern wird.
Und was ist mit dem Knall? Nun, der kommt. Zeitgleich bekommt man halbgare Gerichte serviert. Der Comic endet irgendwann und man überlegt, was man da gerade gelesen hat. Selbst ein reread brachte kaum Erhellung. Stattdessen erfreut man sich an dem Layout, den Farben und interessanten Charakteren mitsamt aktuellen Thematiken, die eingeflochten werden. Der Storyverlauf selbst, wird jedoch nicht sonderlich besser. Es ist, als ob man einen Prolog liest und der mittendrin abgebrochen wird.
Lesetipp!?
Die Reihe umfasst drei Bände. Der zweite Band (“Trees – Zwei Wälder) kam bereits im Mai in den Handel. Der Abschlussband (“Trees – Drei Schicksale”) folgt diesen Monat. Da es nur eine Trilogie und keine Endlosreihe ist, werde ich alle Bände lesen und mir danach ein abschließenes Urteil bilden.
Ich bin nach dem Auftakt zu unentschlossen. Auf der einen Seite mag ich die Story mitsamt der unterschwelligen Gemeinheit, die von den Trees ausgeht, auf der anderen Seite stört es mich, dass man nicht zu Potte kommt und Geschichten präsentiert, die einen nur lauwarm packen, da einem alles so nichtig erscheint.
Da ich im Gesamtpaket ggf. anders denken werde, gebe ich an dieser Stelle noch keinen Lesetipp.
Wer Science Fiction mag, in der die fremde Bedrohung nicht in der gewohnten Weise daherkommt, sondern scheinbar eher von den Menschen selbst ausgeht, sollte die Ohren spitzen. Ich werde berichten, was das Duo hier letztlich kreiert hat!
168 Seiten
Dezember 2020 veröffentlicht bei Cross Cult*
Serienauftakt (Band 1 von 3)
komplett in Farbe
von Warren Ellis und Jason Howard
Genre: SciFi
auch besprochen beim Ariane*
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