von Thomasina Miers
Ein Einblick in das Kochbuch “Mexikanisch Vegetarisch! 100 einfach frische Rezepte”.
Rezensionsexemplar
Mein Ersteindruck
Das Buch leuchtet!
Die bunten Farben sind mir tatsächlich zuerst aufgefallen.
Ein schlichtes modernes Design, was ungewollt negative Aspekte vermuten ließ. Denn es gibt Kochbücher, die mit einem solchen Design daherkommen und auf den Innenseiten kaum bis keine echten Fotos der Speisen zeigen. Hier ist diese Sorge unberechtigt.
Fast alle Speisen und Getränke haben ein passendes Bild.
Und – das kann ich schon einmal vorweg nehmen – es bedarf keiner Hexenkunst, die Rezepte so zu kochen, dass sie wie auf den Fotografien ausschauen.
Der Aufbau
Ganz klassisch gibt es ein Vorwort. Auf knapp 3 Seiten berichtet die Autorin, wie sie zu diesem Buch bekommen ist und was ihre Eindrücke von Mexiko sind und waren.
Zwei Aspekte stachen mir dabei ins Auge: Es gibt über 200 Chilisorten dort. Ein Chilihimmel!
Und, dass es ein Irrglaube ist, dass die mexikanische Küche fleischlastig ist. Etwas, was ich nicht zum ersten Mal höre. Viele traditionellen Küchen arbeiten eher mit Gemüse und Obst, anstatt Fleisch und Fisch. Thomasina Miers kehrt in “Mexikanisch Vegetarisch!” zu diesen alten Wurzeln zurück. Sie verspricht moderne authentische Küche.
|| Randnotiz: Lest ihr solche Vorworte? Ich tatsächlich nur, wenn ich das Buch z.B. hier gezielt vorstelle. Ansonsten ist es mir egal.
Es folgen ein paar Seiten mit “Typischen Zutaten“, die in der mexikanischen Küche genutzt werden, wie sie schmecken und wofür sie genutzt werden. Gleichzeitig werden ähnliche Produkte aufgezählt, sofern das Original nicht erhältlich ist.
Danach geht es direkt mit den Rezepten los!
“Wo ist das Inhaltsverzeichnis?”, fragst du dich jetzt?. Am Ende!
Einmal nach den Rubriken: Schnell & Einfach, Familienfreundlich, Gesund, Leicht & Sommerlich, Wohlfühlfutter sowie Zum Feiern sortiert.
Und ganz klassisch ein Register aufgelistet nach dem Alphabeth.
Links zur Bestellung von Zutaten sind auch dabei, allerdings keine deutschen Seiten.
Hier kann ich mex-al.de* empfehlen. Dort habe ich einiges bekommen, was mir noch fehlte. Frische Zutaten gibt es hier lokal und saisonal ohne dass ich spezielle Märkte aufsuchen muss(te).
(*keine Werbung, lediglich eine Empfehlung)
An die Kochtöpfe, fertig, los!
Für einen ersten Eindruck, wollte ich etwas simples kochen. Wobei ich letztlich nicht gekocht habe, sondern “nur” geschnippelt, denn eine Burrata mit frischem Tomatillosalat ist eine kalte Speise.
Leicht säuerlich, süß und scharf zugleich. Schnell & lecker. Dieser erste Eindruck sollte sich fortsetzen.
Der Sommersalat wird u.a. mit gerösteten Mandelstiften und Chili-Limetten-Sazt angerichtet.
Dazu hatte ich ein paar Kartoffelröstis.
Etwas schnelles aus der warmen Küche? Die Knusprigen Mais-Nuggets mit milder Chilisauce klangen perfekt. Das Goddie ist hier tatsächlich die rauchig schmeckende selbstgemischte Chilisauce. Dazu die Reste vom Tomatillosalat. Ein rundes Gericht.
Zum Wochenenede durfte es dann etwas länger gekochtes sein und was eignet sich im Spätsommer besser als eine sommerliche Tomatensuppe mit Tortillas?
Der Clou hier, die Toppings und das süß scharfe Aroma.
Ein weiteres Hauptgericht – ein Chili – wollte ich noch vorab testen und so wurde das Chili non Carne zubereitet. Hier konnte ich direkt die restlichen Tortilla mit verwerten.
Zubereitet mit Süßkartoffeln, schwarzen Bohnen, Ancho-Chili und dunkler Schokolade, eine feine Kombination.
Nachkochen gelungen?
Absolut!
Ohne mich groß verbiegen zu müssen, konnte ich alles rasch zubereiten. Die Anleitungen sind gut verständlich und zeigen stetig Alternativen auf. Sollte ein bestimmtes Salz, eine Salsa oder Beilage benötigt werden, gibt es dazu ebenfalls ein Rezept.
So habe ich zum ersten Mal Tortillas selbst gemacht. Sicherlich nicht perfekt, da ich keine Presse dafür habe, aber Folie und Teigroller helfen im Notfall auch.
Das Buch ist auf vegetarische Rezepte ausgelegt. Jedoch sind mit einem kleinen “VO” direkt vegane Alternativen gekennzeichnet.
Ich habe alles komplett vegan gekocht und keinerlei Probleme gehabt. Meist sind es die Milch/Joghurts oder Crema, die auf tierischer Ebene gelistet sind und diese sind inzwischen problemlos vegan ersetzbar.
Das große – kleine Fazit!
Ich bin richtig positiv überrascht.
Es finden – trotz meiner Kochleidenschaft – kaum Kochbücher den Weg zu mir, da viele mir keine neuen Wege aufzeigen und ich online eher fündig werde.
Meist sind es spezielle Länderküchen, wo ich Basics suche, die sich dann doch zu mir verirren. Da ich die mexikanische Küche schon immer interessant fand und ich Chili liebe, passte dieses Buch hier perfekt.
Tatsächlich kann ich nicht meckern. Es gab nichts, was ich nicht umsetzen konnte, keine Zutat, die nicht ihren Weg zu mir fand oder ggf. leicht ersetzbar war.
Die süße Küche und Getränke, habe ich bisher nicht gestestet. Die Rezepte schauen ebenfalls nicht hochkompliziert aus. Von daher erwarte ich hier keine bösen Überraschungen.
Fazit:
Ich bin geübt in der Küche. Aus dieser Perspektive gab es keine Herausforderungen.
Für absolute Anfänger*innen sehe ich eventuell einen zeitlich höheren Aufwand, aber nichts, was nicht gemeistert werden könnte.
Du magst es nicht zu scharf und hast Angst im Land der Chili zu verbrennen? Keine Sorge, ich habe mich 1:1 an die Angaben gehalten und es britzelte nur leicht. Nachwürzen geht immer oder eben leichter dosieren. Wobei oft süße/milde Komponenten hinzukommen, die es abmildern (können).
Du möchtest die mexikanische Küche näher kennenlernen und neben Basics auch kleine Exoten testen? Dann ist dieses Buch perfekt dafür!
Um einen kleinen Vorgeschmack zubekommen, folgt hier ein Rezept zum nachkochen.
Viel Spaß damit & guten Hunger!
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