Howl’s Moving Castle (1986)
Es war einmal ein Mädchen namens Sophie. Sie lebte mit ihren drei jüngeren Schwestern in einem Land namens Ingari. Ihr Vater war ein wohlhabender Mann, der Damenhüte verkaufte. Die Mutter war früh verstorben und so passte die Stiefmutter Fanny auf die Mädchen auf. Sofern sie nicht an den besten Schulen unterrrichtet wurden. Eines Tages verstarb der Vater unverhofft und hinterließ eine bitterböse Überraschung.
Die Familie hatte weit über ihre Verhältnisse gelebt. Aber das Leben musste weitergehen. So nahm Fanny die Kinder von den Schulen und besorgte ihnen Arbeit. Alle verließen das Haus, nur Sophie blieb zurück. Als wäre diese Bürde nicht schon groß genug, lastete eine weitere Last auf ihren Schultern. Großes Pech ward den Ältesten geborenen voraus gesagt “und am schlimmsten, wenn sich drei aufmachen, um ihr Glück zu suchen.” (S.9)
“Um diese Zeit fing alle Welt an, wieder über die Hexe der Wüste zu reden. Es hieß die Hexe habe der Königstochter den Tod angedroht und der König habe seinen Leibzauberer, den Hexenmeister Suliman, in die Wüste geschick, wo er sich die Hexe vorknöpfen sollte.” (S.10)
Diesem Hexenmeister war das Glück nicht wohlgesonnen. Er verstarb, laut Berichten. Kurz darauf erschien ein seltsames Schloss auf den Hügeln der Stadt Market Chipping. Er schien regelmäßig zu wandern und versetzte die Bewohner in Angst und Schrecken. Eines schönen Tages bekam Sophie im Laden Besuch von der Hexe der Wüste. Die gierige Frau legte einen Fluch über Sophie, die fortan als Greisin ihr Leben tristen musste.
Die junge Frau wäre nicht die tapfere schlaue Sophie, wenn sie nicht das Beste daraus machen würde und so fand sie sich kurz darauf in den Hügeln vor der Stadt wieder. Das Schloss des Zauberers Howl tauchte vor ihr auf. Mit barschem Ton befahl sie ihm zu halten und sie eintreten zu lassen. Ab hier nimmt die Geschichte schließlich ihren Lauf.
“Was für eine Wohltat. Das Feuer wärmte ihre schmerzenden Glieder, der Sessel stützte ihren Rücken, und wer sie jetzt noch vor die Tür setzen wollte, würde extreme und brutale Magie anwenden müssen” (S.43)
Sophie ist es natürlich daran gelegen den Fluch zu lösen. Gleichzeitig hat sie sich in ihrer Rolle eingefunden und gerät an den Hexer Howl und seinen Lehrling Michael. Deren Bruchbu- eh zauberhaftes Schloss, ist extrem verdreckt und verstaubt. Ein Gräul für Sophie. Mit kleinen Gesten und (großen) Worten kämpft sie sich durch den Alltag und erlebt eine Menge Abenteuer.
Das Buch hat das Feeling eines Märchens und ist zeitgleich ein verworrener, zauberhafter Fantasyroman. Überall wird Magie angewendet. Kuriose Dinge geschehen und trotzdem scheint nicht jeder Mensch zu wissen, wie mächtig diese Magie ist. Der Hauptaugenmerkt liegt allerdings nicht nur auf Sophie, sondern vor allem auf Howl und seinen versuchten Frauenleidenschaften.
Die gesamte Geschichte ist in 21 Kapitel unterteilt, die allesamt passende Titel wie “7. Kapitel, in dem eine Vogelscheuche Sophie am verlassen des Schlosses hindert” oder “12. Kapitel, in dem Sophie Howls alte Mutter wird” tragen. Man weiß also theoretisch immer, was einen auf den kommenden Seiten erwartet. Wer zudem den Anime aus dem Hause Ghibli kennt, fiebert noch einmal ganz anders mit.
Daher folgt jetzt ein kleiner Vergleich (ohne Spoiler):
Gemeinsamkeiten: die Namen (nur Michael heißt Markl im Anime), die Ausgangslage (Sophie wird im Hutgschäft verhext und 90 Jahre alt), Howls Schloss wird das neue Zuhause von Sophie, Howl ist ein Frauenheld, markante Schlüsselszenen wurden übernommen
Unterschiede: der familiäre Hintergrund ist im Anime gerafft (Sophie hat nur eine Schwester), Fokus im Anime liegt auf Howls Machenschaften im Krieg (im Buch geht es eher um Ehre und Leidenschaft), die Darstellung der Hexe der Wüste trifftet immer mehr vom Buch ab (im Anime), die Vogelscheuche hat größtenteils eine andere Funktion
Mehr Fakten würden zu viel vom Inhalt preis geben, aber für einen kleinen Überblick reicht es vollkommen aus. Ich kannte den Anime vor dem Buch und hatte die ganze Zeit die Charaktere daraus vor Augen. Ihre optische Umsetzung ist also auch wunderbar gelungen. Ob nun eines von beiden besser ist? Nein, beides sind traumhafte Geschichten. Ich habe das Buch genauso genossen, wie den Anime. Daher kann ich nur empfehlen diesen nachzuholen, sofern man ihn noch nicht kennt!
Abschließend spreche ich eine klare Empfehlung für “Das wandelnde Schloss” aus. Es versüßt einem den Tag ungemein. Man fliegt nur so durch die Seiten und möchte gar nicht mehr damit aufhören!
Zum Glück gibt es noch zwei Bücher aus der Howl-Saga. “Der Palast im Himmel” ist Band 2 und “Fauler Zauber” Band 3. Alle Bücher sind in sich abgeschlossen und können getrennt voneinander gelesen werden.
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Genre: Fantasy / VÖ: Dezember ’19 / Verlag: Droemer Knaur* / Serie: Band 1 von 3
erhältlich bei: hugendubel.de*
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