|Hörtagebuch| “Der Schattenmörder”

Hereinspaziert in meine Gedanken zu dem Hörbuch “Der Schattenmörder” von Alex North.

Ich werde in den kommenden Zeilen nicht spoilern, daher teilweise Namen/Ereignisse bewusst weglassen und die Personen nur grob beschreiben und alles via Gedächtnisprotokoll notieren. Eben meine Gedanken zu diesem Hörbuch.

Donnerstag

Die Meinungen zu dem Buch gehen auseinander. Aber so etwas stört mich ja bekanntlich nicht. Ich möchte mir meine eigene Meinung bilden. Also wird heute das erste Mal reingehört. Gestern kam der Link für den Download vom Presseportal. Weitere Werke des Autors kenne ich (bisher) nicht.

Okay. Das Buch geht direkt in die Vollen. Ein Mord in der Gegenwart, ein Mord in der Vergangenheit. Ein Mann, der vielleicht mehr weiß, als er ahnt. Verdrängung? Die Ermittlerin kann ich noch nicht so recht einordnen. Sympathisch oder nicht. Unsere Freundschaft muss reifen. Paul (Wer ist Paul? gnhihi) kommt aus der Ich-Perspektive zu Wort. Also mit ihm werd ich nicht warm werden, das ahne ich schon… Morgen gehts weiter.

Freitag

Paul ist in seine alte Heimat zurückgekehrt. Vor über 20 Jahren geflohen, nun zurück und warum? Weil er angerufen wurde, es geht um seine Mutter. Sie ist krank und leidet an zunehmender Demenz. Es könnte jederzeit vorbei sein. Und da hat der Sohnemann plötzlich Schuldgefühle. Richtig so! Man sollte niemals seine Mutter glauben, wenn sie sagt “Ooch, hier ist alles gut.” Die Aussprache mitsamt Betonung macht den Unterschied. Ts.

Immerhin ist die Pflegerin nett. Seine Mutter redet plötzlich komische Sachen. Da wird man hellhörig. Was weiß sie über den aktuellen Fall? Könnte sie etwas damit zu tun haben. (Nein, nicht in dem Sinne, sie ist körperlich dazu gar nicht in der Lage.) Paul grübelt. Grübelt, Grübelt. Und so weiter… bissl depri der Mann. Nun gut. Dafür sind diese Erinnerungen aus der Vergangenheit interessant. Schattenwald. Schattenmörder. Der ehemalige Schulfreund, der immer so komisch war. mmmmh, das klingt guuuut!

Unsre Ermittlerin wird derweil an den Tatort gerufen oder stolpert eher darüber. Blutige Angelegenheit. Alles rot und so komische Handabdrücke. Ich bin ganz Ohr. Schön dran bleiben! Ich will wissen, was das soll.

Samstag

Heute ist Batman-Tag! Wuhuuu! Hat nichts mit dem Buch am Hut, aber sorgte dafür, dass ich eben einen langen Spaziergang zum Comicladen gemacht und derweil das Buch hier weitergehört habe. Inzwischen geht alles in eine Richtung, die ich persönlich wirklich interessant finde: Träume. Wie kann man sie beeinflussen? Kann man sie beeinflussen? Träumt jeder gleich? Kann jeder lernen sie zu beeinflussen? Schon mal von luziden Träumen gehört? Gibt es wirklich. Einfach mal google anschmeißen.

Paul. Der Gute verknüpft so langsam ein paar Dinge. Ob die was mit dem Mord gemein haben? Oder erkennt er einfach, was für eine nette Mutter er immer hatte? (Und nun liegt sie im sterben… späte Erkenntnis, mein Jung…) Dann trifft er auf alte, bekannte Gesichter. Erinnerungen kommen hoch. Geben noch mehr Licht in die Vergangenheit.

Mein Kopf verknüpft schon die ganze Zeit beide Parts, aber es fehlen noch Schlüsselelemente. Selbst die Hände kann ich mir erklären. Ein paar andre Dinge noch nicht, aber das wird kommen. Gnihi.

By the way… Pauls Abschnitte find ich nur semi unterhaltsam. Am liebsten mag ich die Ermittlerin. Ja, ich finde sie inzwischen sympathisch. Die Vergangenheit, das junge Ich, von Paul mitsamt den damaligen Geschehnissen mag ich auch. Blöd nur, wenn sich immer alles abwechselt. Spannungslevel halten und so. Damn it! Bin aktuell bei ungefähr 35% des Hörbuchs. Da ist noch vieles offen!

Sonntag

Inhaltlich gibt es irgendwie nicht viel zu erzählen. Die Ermittlungen laufen, Paul besucht hin und wieder seine Mutter, bemerkt seltsame Dinge und erinnert sich an seine Jugend. Diese Jugendparts find ich recht unterhaltsam, da man hier immer mehr Brotkrumen bekommt, die zum Täter (oder der Täterin?) führen. Mal gucken, ob meine Gedanken den richtigen Weg eingeschlagen haben, denke aber ja. Gnihi.

Amanda, die Ermittlerin erlebt ebenfalls ein stetiges hin und her. Dann kommt da ein neuer Mord und IHRE Vergangenheit prasselt noch stärker auf sie ein. An dieser Stelle ist mir aufgefallen, was mich ein wenig an dem Buch stört: Alles ist so negativ. Immer wieder fallen negative Adjektive und wollen einen mit in diesen dunklen Sog hinabziehen. Ehm, nö. Selbst vermeintlich schöne Momente bekommen so einen dunklen Touch. Find ich doof. Hüst. JAHA! Dass ich das als eingefleischte Festa-Leserin so was mal sagen würde. Aber das Gesamtpaket muss halten stimmen und nur negative Aura ist auf Dauer … anstrengend.

Habe jetzt ca 70% des Hörbuches geschafft. Mal gucken, was da noch so alles kommt. Der gute Paul hatte ein paar neue Erkenntnisse bekommen und auch Amanda ahnt böses.

Montag + Dienstag

Die letzten beide Tage werde ich zusammenfassen. Da ich hier nämlich Gefahr laufe zu spoilern, kann ich eh nicht sonderlich viel erzählen. Daher folgt ein kurzer emotionaler Einblick in die letzten Kapitel: Nein! Doch! Och! Gut, der war gemein, aber grob könnte das hinkommen. Paul und Amanda wechseln sich ab. Paul durchläuft eine Achterbahnfahrt der Gefühle. (hat er überhaupt welche? er kam mir bis zum Schluss so kalt und emotionslos vor… nur selten sah man ihn mal aufblühen. Ein grauer Charakter. Schade.) Amanda kommt da ein wenig mehr aus sich heraus. Sie ist mir bis zum Ende hin voll sympathisch geblieben. Von ihrer Art, ihrer Sprache, ihrer Arbeit, authentisch und nahbar.

Es kommt zu einer Schlüsselszene, wo mein Kopf echt Karussel gefahren ist und sich SOFORT ausgemalt hat, wie diese Szene exakt so bis zum Ende hin wirken könnte. Aber nö… es wird kurz darauf eingedröselt. Kopfkino gelöscht. Dabei wäre diese Idee, auf Ebene der Träume wirklich genial gewesen! So kommt es eher zu einem anderen Finale, was sich für meinen Geschmack zu gezogen hat. Das komplette Flair, was vorher aufgebaut wurde, wurde dabei dezent kaputt gemacht.

Damit möchte ich das Hörbuch nicht komplett abschreiben, ganz im Gegenteil. Ich habe gerne dem Stefan Kaminski gelauscht und bin den Charakteren in den Schattenwald gefolgt, konnte komplett in der Szenerie aufgehen, in gehörter Form. Beim lesen, wäre ich mit Sicherheit in Versuchung gekommen, Seiten zu überspringen.

|| Somit spreche ich einen Hörbuchtipp aus, der perfekt für abendliche Spaziergänge (vor dem Schlafen und Träumen, hehe) geeignet ist. Der Schattenmörder könnte euch dorthin folgen. Gebt acht!


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Hörbuch “Der Schattenmörder” erschienen August 2020 bei RandomHouse Audio*

ein Einzelband mit 9h 42min Hörzeit (ungekürzt)


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