von Joe Hill
Kurz & Knackig, mein Leseeindruck zu “Daphne Byrne – Besessen”
Rezensionsexemplar
Worum geht es?
Wir schreiben das Jahr 1886. Dyphne Byrne ist eine heranwachsende junge Frau, die schwer unter dem Verlust ihres Vaters leidet. Doch sie ist nicht so verzweifelt wie ihre Mutter. Diese holt sich Hilfe bei einem Medium und nimmt Kontakt zu ihrem verstorbenem Mann auf.
Daphne ist nicht sonderlich glücklich darüber und will beweisen, dass das Medium eine Hochstaplerin ist und nur das Geld ihrer Mutter möchte. Dabei hat die junge Frau bereits selbst einen seltsamen Gesellen neben sich, der sie auf Schritt und Tritt begleitet. Was mit unheimlichen Träumen beginnt, verschmilzt bald mit der Realität. Als Daphne Byrne das begreift, ist es fast schon zu spät.
Konnte mich der Comic packen?
Das Setting konnte mich auf jeden Fall unterhalten. Die Beschwörung von Verstorbenen. Dann ein Mädchen, welches gerade zur Frau heranreift, die ausgegrenzt wird, weil sie anders ist – ich konnte es nachvollziehen, ihren Frust und die gestaute Wut an die Mutter und deren Naivität. Wobei man sich im Laufe der Zeit fragt, wer ist naiver oder eher blauäugiger? Die Mutter möchte etwas für ihr Seelenheil machen und Daphne ist ein Bündel von Emotionen, die sich nicht richtig sortieren können.
Daphne Byrne ist besessen. Besessen davon, der Welt zu zeigen, dass sie recht hat. Gleichzeitig übermannt sie selbst die Besessenheit. Im Laufe der Geschichte kommen einige Charaktere zu Wort. Manche durchschaut man direkt, andere bleiben zunächst unscheinbar, bevor sie die Maske fallen lassen.
Es fallen viele Masken und bevor man sich versieht, ist man in einem Strudel aus Möglichkeiten und Storyansätzen, dass man sich automatisch fragt: “WIE SOLL DAS ALLES LOGISCH ENDEN?!”. Nun. Das Ende ist anders, als ich es gedacht oder eher erhofft hatte. Allerdings wirkt es stimmig.
Lesetipp!?
Wer Geschichten liebt, in denen es vor Verschwörungen und Geistern wimmelt, der ist hier genau richtig. Kurzweilige Unterhaltung, die mit ihrem markanten Zeichenstil definitiv einprägsam ist. Möchte man stattdessen Tiefgründigkeit und eine klare Struktur, dann lieber nicht zugreifen. Die Freude könnte schnell durch die Fülle an Material, die nicht ausgeschöpft wird, abgemildert werden.
Ich finde es trotz der Kritikpunkte eine runde Story. Daphne Byrne überzeugte mich vor allem dank des Unterhaltungswertes.
Ich möchte an der Stelle nicht unerwähnt lassen, dass ist das Cover absolut genial finde, ebenso manche Artworks in dem Comic! Leider dominiert der Stil nicht die main story.
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