von Toshikazu Kawaguchi
Gelesen & unter die Lupe genommen: “Before the coffee gets cold”.
Kurzkritik
Worum geht es?
Da ist dieses kleine Cafe in Tokyo. Spezialisiert auf Kaffee, wird dort neben dem Heißgetränk noch eine Kleinigkeit zu Essen angeboten. Wenn der Hunger die Menschen während des Kaffee schlürfens doch noch überkommt.
Optisch wirkt es wie in der Zeit stehen geblieben und keineswegs wie es modernes steriles Cafe. Klein und heimelig, würden wir wohl dazu sagen.
Doch das Cafe unterscheidet sich nicht nur darin von bekannten Ketten. Da gibt es diesen besonderen Stuhl. Wer darauf Platz nimmt, kann in die Vergangenheit reisen.
Halt Stop! Bitte was?
Richtig gehört.
Mit einem besonderen Ritual ist es möglich für kurze Zeit in die Vergangenheit zu blicken. Wer sich nicht daran hält, bleibt für immer gefangen und kann nicht in der gewohnten Form in die Gegenwart zurück.
Keine Sorge, das ist kein wildes SciFi Abenteuer.
Stattdessen geht es um Sorgen und Ängste, Hoffnungen und Wehmut. Aber auch viel Trauer und Freude. In vier kleinen Geschichten, die fließend ineinander übergehen, werden menschliche Schicksale beleuchtet, die einmal etwas mehr oder weniger tief berühren.
Was sie alle gemeinsam haben? Alle erhoffen sich mit dieser “Reise” eine Form der Erleichterung.
Before the coffee gets cold ist der Auftakt einer Reihe, die zeitgleich keine Reihe im herkömmlichen Sinne ist. Die Hintergrundstory – rund um das Personal – bewegt sich konstant weiter und baut aufeinander auf. Die Reisen der Menschen hingegen werden stetig neu erzählt und geben Einblick in verschiedenste Leben.
Fazit
Der Roman ist mir als Empfehlung letztes Jahr mehrfach über den Weg gelaufen. Hauptsächlich als englisches Original. Der Auftakt wurde auch ins Deutsche übersetzt und ist unter dem Titel “Bevor der Kaffee kalt wird” bei Droemer Knaur* erhältlich.
Es ist eine scheinbar seichte Lektüre, die flott weggelesen ist. Du bist empfänglich für persönliche Schicksale? Dann könnte dich die ein oder ander Geschichte mitnehmen. Denn selbst, wenn hier nicht extrem in die Tiefe gegangen wird, wir erhalten genügend Informationen, um uns in die jeweilige Situation reinfühlen zu können.
Ein klare Lesetipp. Kurz, ungewöhnlich und gut!
Edit: Aufgrund der wunderfeinen Optik der englischen Version, habe ich mich dafür entschieden. Dieses Design wird fortlaufend weitergeführt.
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