Meine zuletzt gelesenen Bücher.
“Boxen, das heißt verrauchte Sporthallen und Nieren, die geschlagen werden, bis sie bluten.” (Buchbeginn)
Die toten Frauen von Juarez
von Sam Hawken
|| Ciudad Juárez. Eine Stadt im Norden Mexikos. In der Statistik von Verbrechen ist sie stetig an der Spitze mit dabei. Ein trauriges Highlight. Doch genau dorthin zieht Kelly Courter. Ein Weißer. Mit Boxkämpfen und Drogendeals hält er sich über Wasser. Zudem ist es die Liebe zu seiner Freundin Paloma, die ihn am Leben hält.
Dann, eines Tages, verschwindet sie spurlos.
Während er selbst ins Visir der örtlichen Polizei gerät und unter Mordverdacht gestellt wird, erhärtet sich immer mehr der Verdacht, dass Paloma ein weiteres Opfer der vermissten Frauen von Juarez ist, die nie lebend gefunden werden oder wurden.
▲ Die Geschichte basiert lose auf einer wahren Geschichte. Die Stadt Ciudad Juárez wurde jahrelang von brutalen Frauenmorden heim gesucht. Bis heute sind nicht alle Fälle aufgeklärt. Diverse Männergruppen werden dahinter versucht und nicht selten ist von Femiziden die Rede.
Allein mit das Wissen, dass hier wahre Ereignisse als Basis genutzt wurden, ließen mich das Buch mit anderen Augen lesen. Anfangs werden diese recht gut in der Story aufgenommen, später versackt Kelly im Selbstmitleid, alles wird etwas dröge, bevor kurz vor Schluss noch einmal angezogen wird und die Frauen zur Sprache kommen.
Es ist phasenweise recht gewalttätig, dann depressiv und traurig zugleich.
Eine Empfehlung werde ich nicht aussprechen, dafür konnte das Buch nicht im Gesamtpaket überzeugen.
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VÖ: 03/12 Tropen Verlag
“Sie sagen, ich soll sterben.
Sie sagen, ich hätte Männern den Atem gestohlen und jetzt müssten sie mir den meinen stehlen.” (Buchbeginn)
Das Seelenhaus
von Hannah Kent
|| Wir schreiben das Jahr 1828. Agnes Magnúsdóttir wird auf Island zum Tode verurteilt. Sie soll zwei Männer ermordet und dann den Hof angezündet haben. Neben ihr, gibt es zwei weitere Verdächtige. Ein junges Liebespaar.
Aber es ist Agnes, die an die förmlich in die Öffentlichkeit gezerrt wird. Als mordende Liebhaberin.
Bis zu ihrem Todesdatum, soll sie auf einem Hof arbeiten. Die Hausherrin ist wenig begeistert, zumal sie zwei Töchter hat und im deren Leben sowie Ruf fürchtet.
Der Alltag kehrt ein. Sofern diese Floskel hier Sinn ergibt, aber das Leben geht weiter. Zumindest für eine Weile. Der harte Hofalltag offenbart Kapitel aus Agnes’ Leben, die so niemand erwartet hat.
▲ Die Geschichte basiert auf dem Leben der echten Agnes. Die letzte Frau, die auf Island hingerichtet wurde. Bis heute gibt es verschiedene Ansichten zu ihrer (?) Tat. War es eine Flucht aus falschen Versprechen in Notwehr oder kaltblütiger Mord? Hannah Kent hat dazu ausführlich recherchiert und Hannahs Sicht dargestellt, wie sie diese aus dem zahlreichen Material herausfiltern konnte.
Der Fall um Agnes ist mir nicht gänzlich unbekannt gewesen, daher war es interessant und bereichernd eine weitere Version der Taten zu lesen, wenngleich die Autorin manches für die Story fiktiv erweitert hat. Originale Schriften sorgen dafür, dass es sich real anfühlt und du kannst besser die Gedankengänge der damaligen Zeit nachvollziehen.
Das habe ich wirklich gern gelesen.
Einzig in der Mitte gibt es einen Hänger, wo Gedanken abschweifen – meine dann auch – und informativ nichts Neues geschieht. Das fängt sich zum Glück wieder.
Aus dem Grund kann ich für dieses Buch auf jeden Fall eine Empfehlung aussprechen. True Crime einmal als Roman verpackt.
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VÖ: 08/2014 Droemer Knaur
Zwei Bücher aus der Rubrik “Zuletzt gelesen”.
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