von Akane Torikai
Band 1
CN Suizid
||| Manga, Serienauftakt, abgeschlossen in 10 Bänden
“Du… schreib eine schöne Geschichte!.” (Beginn)
Ritsuko Kaji schreibt ein Buch.
Ein Erstlingswerk. Direkt ein Beststeller. Sie bekommt sogar den Newcomer Preis verliehen.
Anstatt aufzublühen, zieht sie sich immer mehr zurück.
Ihren Agenten bittet sie um Geduld.
Eine Schreibblockade ist eingekehrt. Sie plagen starke Selbstzweifel und selbst der neue Agent, der ihr Feuer wieder entfachen soll, kommt nicht an sie heran.
Eines Tages träumt sie von ihrem Freund aus vergangenen Zeiten. Er hatte sie einst dazu animiert ein Buch zu schreiben. Eine schöne Geschichte solle es werden.
Sie tat es. Und dann taucht er in ihren Träumen auf. Wie es böses Omen.
Denn ein Anruf direkt am nächsten Morgen, zieht ihr den Boden unter den Füßen weg:
Er ist tot. Suizid.
Nicht gerade optimal für den Gemütszustand eines Menschen, der bereits mit sich struggelt.
Ihrem Partner erzählt Ritsuko, dass sie zur Beerdigung fährt.
Doch sie kann nicht.
Neben diesem Hauptpart um Ritsuko und ihre Vergangenheit, gibt es noch die Gegenwart.
Ihr Ehemann scheint besessen davon zu sein, sie zu schwängern. Achtet genau auf ihren Zyklus und hinterfragt gefühlt jeden Gedanken von ihr. Wie eine Klette klebt er an ihr und will ihr das Gefühl geben, dass sie nur ihn braucht, nur ihn allein.
Ein unangehmer Geselle.
Als große Frage steht zudem im Raum, die nah standen sich Ritsu und Nakajima wirklich?
Wie viel Wahrheit und wie viel Fiktion steckt in ihrem Erstlingswerk?
Was ist es, was sie so herunterzieht und davon abhält Freude zu empfinden?
Fragen, die sich von Seite zu Seite durch das Buch ziehen.
“… genau in dem Moment, als er sagte “Ich will leben!” und um Hilfe bat, habe ich seine Hand losgelassen.”
(S.112)
“Saturn return” hat eine dunkle Grundstimmung. Zahlreiche Aspekte werden hier hinterfragt. Die selbst auf das eigene Leben übertragbar sind. Ist das, das Leben, was ich immer leben wollte?
Habe ich meine Ziele erreicht? Ist es nicht ausreichend jetzt Hausfrau zu sein?
Ist mein Leben lebenswert? Bin ich wirklich glücklich oder rede ich es mir nur ein?
Das Werk lässt einen fragend und schwermütig zurück. Die Gedankenwelt einer jungen Frau in der (japanischen) Gesellschaft ist perfekt eingefangen. Die Emotionen sind deutlich spür- und sehbar.
Was sicherlich auch an dem realitätsnahem Zeichenstil liegt. Somit ist die Lage noch besser greifbar.
Fazit
“Saturn Return” ist ein slice of life Manga, der anderen Art. Hier wird nicht bunt gescherzt und locker flockig eine harte Situation entschärft. Es ist das Leben, wie es eben manchmal sein kann. Und manchmal sorgt halt ein Ereignis plötzlich dafür, dass du dir laut Fragen stellst, die bereits stumm in dir schlummerten und nur auf ihre Erweckung warteten.
Ich war sehr angetan und werde definitiv weiterlesen!
Lesetipp aus Japan: Die Tage in der Buchhandlung Morisaki oder “Der Klang der Wälder”
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