|Roman| “Wie viele willst du töten”

von Joanna Schaffhausen
Serienauftakt

“Es ist zu dunkel , um hinauszugehen, aber zu heiß, um zu schlafen.” (Beginn)

Ellery Hathaway ist Polizistin.
In einem kleinen Ort namens Woodbury in Massachusetts.
Sie lebt dort unter einer neuen Identität. Niemand ahnt etwas davon. Auch nicht, von ihrer Vergangenheit.
Nur wenige wissen davon. Ihre Kollegschaft jedenfalls nicht.
Und so ist es nicht sonderlich verwunderlich, warum niemand Ellery ernst nimmt, als sie (erneut) ausdrücklich darum bittet ihre Warnung ernst zu nehmen, dass bald wieder ein Mensch aus ihrer näheren Umgebung verschwinden wird. Spurlos.

Eine anonyme Geburtstagskarte. An sie. Seit drei Jahren.
Danach ein Vermisstenfall.

Sie haben damals gesagt, dass ich Sie immer anrufen könnte, wenn ich etwas brauche,” sagte sie und durchbrach seine Panik.
(S.33)

Reed Markham ist FBI Agent.
Oder war es zumindest damals, als sich das ereignete, was Ellery aus ihrem Leben riss. Wortwörtlich. Denn sie wurde aus den Fängen eines Serienkillers befreit, an dessen Ermittlungsausgang Reed eine größere Rolle spielte.
Jahrelang hörte er nichts von ihr und ist umso mehr überrascht, dass sie sich plötzlich an ihn wendet. Das alte Feuer entflammt in ihm und er kommt ihrer Bitte nach, sich einmal die Fälle anzuschauen.

Doch, wie es in der Realität oft ist, wenn du nicht die ganze Wahrheit sagst, dann fängt das Projekt schnell an zu brökeln. Ellery weiß nicht, dass er kein Agent mehr ist. Reed versucht mit Halbwahrheiten die Fälle zu untersuchen. Fragen wird ausgewichen.
Die Kollegschaft wird skeptisch.
Und währenddessen ist da diese Geburtstagskarte, die einen neuen Vermisstenfall ankündigt.
Gibt es wirklich einen Zusammenhang zu damals?
Oder ist es lediglich ein unglücklicher Zufall?
Wer weiß welchen Namen Ellery in Wirklichkeit trägt und welche Vergangenheit auf ihren Schultern lastet?

“Wo ist dann das Problem, wenn Agent Markham sie sich noch einmal anschaut?”
“Das Problem ist, dass du herumläufst und den Menschen in der Stadt mit deinen völlig haltlosen Vermutungen Angst einjagst.”
(S.87)

Das komplette Buch ist in elf größere Kapitel unterteilt. Dazu ein kurzer Prolog und Epilog. Es gibt Menschen, die du direkt in dein Herz schließt und jene, denen du die Pest an den Hals wünschst. Damit ist nicht einmal ein Mörder gemeint.
Mich selbst konnte Ellery nicht direkt für sich gewinnen. Erst als ich ihre Entwicklung erlebte und ihren Kampfgeist zu spüren bekam, da hat sie Sympathiepunkte bekommen.

Der Lesefluss hat sich recht schnell eingestellt. Innerhalb weniger Stunden hatte ich das Buch gelesen. Locker, flockig weggelesen quasi. Manchmal braucht es eben etwas Literatur, die genauso leicht geschrieben ist, ohne zu fad und eintönig zu wirken.

Fazit
“Wie viele willst du töten” ist ein Serienauftakt. Das ist ein Punkt, der mir erst nach einem Check der Autorin aufgefallen ist. Das Buch kann definitiv für sich allein stehen gelassen werden. Denn die Geschichte um den Fall ist in sich abgeschlossen.
Was mir hier besonders gut gefallen hat, ist dass ich einfach gelesen habe. Ich war sofort drin, habe die Zeilen verschlungen und in dem Fall mitgerätselt. Bis zu einem gewissen Punkt, ist es nicht wirklich erkennbar wer hinter allem steckt. Unschön die die Auflösung auf jeden Fall. Das tragische ist, ich könnte mir so einen Fall in der Realität vorstellen …
Du magst etwas Crime lesen, so richtig schön mit ermitteln und dabei gut unterhalten werden? Dann ist dieses Buch genau das richtige Werk!


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VÖ: 03/20 bei dtv Verlag
Seiten: 336

USA, Massachusetts
Roman, Crime
Band 1

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