|Film| “Nippon Connection Tag 2”

Das 24. Nippon Connection Filmfestival fand vom 28. Mai bis 2. Juni 2024 in Frankfurt a. M. statt. Der thematische Schwerpunkt lag dieses Jahr auf “Crossing Borders“. Dabei ging es vor allem um internationale Co-Produktionen; japanische Filme, die im Ausland gedreht wurden und in Japan gedrehte Werke, von internationalen Regisseur*innen.

Ich war zwei Tage vor Ort und habe insgesamt sechs Filme geschaut. Zwar musste ich am zweiten Tag meinen kompletten Ersatzfilmplan nutzen, aber genau das, hat mir einen richtig guten Film beschert.

Auch dieses Jahr gab es einige Nominierungen und Gewinne. Welcher Film den Nippon Cinema Award gewonnen hat, kommt hier mittendrin, da ich den vor Ort Film geschaut habe und der Nippon Rising Star Award ging an Kotone Furukawa. Auch eine Filmpremiere von ihr, hatte ich auf meiner Liste. Daher stelle ich beide später kurz vor.

Die Auflistung der Filme entstammt keinem Ranking, sondern richtet sich nach der geschauten Reihenfolge.


The Concierge (2023)

Rubrik: Nippon Animation
Regie: Yoshimi Itazu
Länge: 70 min

Inhalt
Akino hat ganz neu eine Stelle in einem Kaufhaus angetreten. Sie ist dort Concierge und erfüllt die Wünsche der kaufenden Gesellschaft. Klingt erst einmal nicht ungewöhnlich, allerdings ist die Kundschaft alles andere als gewöhnlich.
Es handelt sich um Tiere, von denen bereits einige ausgestorben sind.
Als wäre das nicht schon herausfordernd genug, stolpert Akino (nicht nur wortwörtlich) über zahlreiche Hürden. Stetig streng beobachtet von ihrem Vorgesetzten.
Allerdings ist Akino äußerst lernwillig und meistert so manch unlösbar scheinende Situation zur vollsten Zufriedenheit aller.

Fazit
Der Film ist das Langfilm-Regiedebüt von Yoshimi Itazu. An den schlichten Stil hatte ich mich schnell gewöhnt, ebenso die Animationen. Inhaltlich sprang allerdings der Funke nicht ganz über. Zwar war die Message erkennbar, fühlen konnte ich sie nicht.
Ein neugieriger Blick schadet dennoch nicht. Akino ist wirklich eine zauberhafte Concierge!

Let’s Go Karaoke! (2023)

Rubrik: Nippon Cinema
Regie: Nobuhiro Yamashita
Länge: 107 min

Satomi geht noch zur Schule und aktives Mitglied des Schulchors. Allerdings nähert sich sein Stimmbruch mit großen Schritten, somit steht seine Posten mit der Sopranstimme auf wackeligen Beinen und die Auftritte des Chors ebenso.
Als wäre das nicht schon genug Trubel im Leben eines Heranwachsenden, da kommt plötzlich ein Yukaza auf ihn zu und will von ihm unterrichtet werden. Im Singen.
Schließlich darf er den nahenden Karaoke-Wettbewerb seines Clans nicht verlieren. Ansonsten droht eine höchst abscheuliche Strafe!

Fazit
Dieser Film hat mich richtig positiv überrascht.
Erst wollte ich nicht rein, da Karaoke nicht so meine Welt ist, aber der Inhalt hat mich letztlich doch neugierig gemacht. Zum Glück.
Hier kommen viele Genre zusammen: Humor, coming of age, Liebe, Gewalt und Herzschmerz. Ich hatte am Ende sogar kurz Pipi in den Augen und das nicht nur wegen des Humors.
Daher freut es mich umso mehr, dass dieser Film am Ende auch den Nippon Cinema Award gewonnen hat. Absolut verdient!

Secret: A Hidden Score (2024)

Rubrik: Nippon Cinema
Regie: Hayato Kawai
Länge: 114 min

Minato hat einige Zeit im Ausland studiert und dort sein Klavierspiel ausgearbeitet. Jetzt kehrt er nach Japan zurück, um dort sein Klavierstudium fortzusetzen.
Er wird mit offenen Armen empfangen, zumal er mit zu den besten Spielern gehört.
Doch eine Mitschülerin verdreht ihm unerwartet den Kopf. Er verliebt sich Hals über Kopf und hat ab sofort nur noch Augen für Yukino.
Yukino hat jedoch ein Geheimnis, was die beiden (und ihr Umfeld), bald auf eine harte Bewährungsprobe stellt.

Fazit
Bei diesem Film hat mich das “Klavier” in den Bann gezogen. Der Grund, warum ich ihn sehen wollte. In dieser Hinsicht wurde ich absolut nicht enttäuscht.
Dazu kommt eine zarte Romanze, die Stück für Stück Früchte trägt.
Es ist direkt von Beginn an ersichtlich, was am Ende für eine Richtung eingeschlagen wird. Daher ist der Wendepunkt der Story, für mich, keiner gewesen. Im Gegenteil, ab da war bei mir die Luft raus.
Mich konnte weder die Romanze, noch das tragische Schicksal mitreißen, was ich etwas schade fand. Aber der Funke wollte einfach nicht überspringen.

Kotone Furukawa spielt Yukino. Sie hat den Nippon Rising Star Award gewonnen.



Meine abschließende Meinung zum Festival:
Am ersten Tag konnte ich alle geplanten Filme schauen, am zweiten bin ich den Ersatz(film)plan gefahren. Zum Glück, sonst wäre mir Let’s go Karaoke entgangen!
Drei Filme an einem Tag sind für mich das Maximum. Das hatte ich auch diesmal wieder ausgeschöpft. Die Filmauswahl war gut und abwechslungsreich. Von Animation zu Klassikern hin zu Premieren und Dokumentationen, war alles dabei.
Wer sich einmal durchklicken möchte, kann das hier* machen.

Was ich zudem besonders mag: Selbst wenn es zu kurzen Menschenansammlungen kommt (z.B. an bei Essenständen, Filmeinlass, Outdoor-Events), es wirkte nie unangenehm oder voll. Die Stimmung war herzlich und wie bei einem großen Familientreffen, was einmal im Jahr stattfindet.
Nächstes Jahr, bin ich gern wieder dabei!


Hier geht es zu meinen Beiträgen aus den Vorjahren:
2020 – zum Beitrag*
2021 – zum Beitrag*
2022 – zum Beitrag*
2023 – zum Beitrag*

|| Hier geht es zum ersten Beitrag 2024*.

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