von Kazuki Sakuraba
Kurz & knackig kommt hier meine Meinung zu “Das Haus der roten Töchter”.
Worum geht es?
1953. Japan. Ein Dorf in den Bergen. Das Mädchen Manyo wird von ihrer eigenen Familie verstoßen. Eine Familie aus dem Tal nimmt sich des Kindes an und zieht es wie ein eigenes auf. Doch der Grund ihres Verstoßes bleibt auch ihnen nicht verborgen. Manyo kann in die Zukunft sehen. Gelegentlich suchen sie kurze Visionen heim, die sich Tage, Monate oder gar Jahre später wahrlich erfüllen. Dies fällt den Wohlhabenden der Eisenhütten auf und beanspruchen das Mädchen später für sich. Als Gemahlin für ihren Sohn. Ob das eine gute Idee ist?
Was passiert dann?
Im ersten Moment wirkt der Inhalt äußerst übergriffig. Ich sehe ein Mädchen was anders ist und bestimme direkt: “Du heiratest mal meinen Sohn!”. Okay. Jedoch sind arrangierte Ehen auch heute noch keine Seltenheit. Leider.
In diesem Fall kommt Manyo mit der Entscheidung ganz gut zurecht. Es wirkt generell so, als ob sie ihre Zukunft eh kennt (wieso nur) und daher bei manchen Ereignissen recht gelassen ist.
Das Buch wird von der Tochter Manyos erzählt. In Rückblenden berichtet sie von dem, was sie von ihrer Mutter einst erfahren hat. Dabei sind vor allem Familienrituale und kleine Geschehnisse interessant zu lesen. Der rote Leitfaden ist stets Manyos Fähigkeit die Zukunft zu sehen und den Visonen entgegenzutreten.
Das Buch “Das Haus der roten Töchter” hat mehr Tiefgang, als auf den ersten Blick drin zu stecken scheint. Aufgrund der Eisenhütten, der Berge und generell der Beschreibung des Dorfes, hatte ich stets den Anime “Prinzessin Mononoke” vor Augen. Denn auch hier ist die Verschmutzung der Umwelt kurz ein Thema.
Es gibt jedoch einen großen Kritikpunkt und das ist der Schreibstil. Das Buch ist aus dem englischen ins deutsche übersetzt und somit nicht direkt aus dem japanischen Original. Ob das hier negativ mit einfließt, kann ich nicht beurteilen. Fest steht, dass die Sprache sehr einfach ist. Fast schon kindlich schlicht und das stört das Lesegefühl.
Da ist das feine Flair von Mononoke, gemixt mit der innovativen Moderne und dann bremst die Sprache das Lesefeeling stark aus. Schade um das Gesamtwerk.
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