“Wer bist du?«, fragte er flüsternd.
»Ich bin Pascha, der Kerl aus dem Kühlfach vier.«
»Aber du bist tot, du kannst nicht mit mir sprechen«, wandte er ein.»Hast du noch nie was von Nahtod gehört? Die Seele verlässt dem Körper und macht sich dann irgendwann auf den Weg durch den Tunnel. Aber hier ist kein Tunnel, ich weiß nicht, wo ich hin soll.«
Dr. Martin Gänsewein trägt Dufflecoat, fährt Ente und sammelt Stadtpläne. Außerdem hat er täglich mit Leichen zu tun, denn er ist Rechtsmediziner – und zwar ein gewissenhafter. Wo die Seelen der Verstorbenen bleiben, überlässt er den Glaubenseinrichtungen der Angehörigen. Bis die Seele eines kleinkriminellen Prolls sich im Institut einnistet und behauptet, ermordet worden zu sein. Pascha verlangt von Gänsewein die Aufnahme der Ermittlungen …” [dtv]
Meine Meinung:
Ein Geist, im Kühlhaus der Pathologie? Der auch noch redet? Irgendwie denkt man da zuerst an Walt Disney Filme und nicht an Krimigeschichten. Die bösen Geister aus Horror-Geschichten sind ja da eher grob unterwegs und sehr selten redselige Quasselstrippen. Von daher war ich auf dieses Buch hier sehr neugierig und habe nun endlich die Seiten verschlungen.
Ganz ehrlich? Ich war äußerst positiv überrascht! Ich hätte nicht gedacht, dass das Buch so genau meinen Humor trifft! Ich fühlte mich von der ersten bis zur letzten Seite perfekt unterhalten und habe selten so oft gelacht während des Lesens.
Pascha hat eine Art und Weise an sich, die ich direkt ins Herz geschlossen habe. Auch wenn er nicht gerade der Mensch mit der weißesten Weste war, er ist von seinem Auftreten und seiner Redegewandtheit so genial, dass man ihn einfach mögen muss.
Die Handlung selbst gerät dabei fast in den Hintergrund, dennoch will man natürlich wissen, wie es endet.
Positiv:
+ der bittere trockene Humor
+ das Duo selbst (Pascha und Martin), verschiedener geht es kaum
+ der Handlungsort, die Idee dahinter
+ die Dialoge
+ die verzwickte Situation, wer hat Pascha umgebracht und warum
+ die Situationskomik
+ die unterschiedlichen auftretenden Charakter, zeitweise überzeichnet, aber passend
+ der Handlungsrahmen bleibt überschaubar
Negativ:
– ganz zufrieden war ich mit der Auflösung nicht, aber sie war okay
Fazit:
Wie man merkt, ist es vor allem der Humor, der mich überzeugt hat.
Die Suche nach der Wahrheit war mir entsprechend nicht ganz so wichtig, trotzdem war ich neugierig und rätselte entsprechend brav mit. So einfach zu durchschauen ist das alles nämlich gar nicht. Wenn man glaubt man hat einen Ansatz gefunden, kommt Pascha mit einer neuen Idee daher und bringt alles neu ins Rollen. Das Ende war entsprechend chaotisch und irgendwie doch nachvollziehbar, aber kein i-Tüpfelchen, was die Story perfekt gemacht hätte.
Ich werde auf jeden Fall diese Serie weiterverfolgen und hoffe, dass auch die kommenden Bände so witzig sind und man schön die Rädchen in Martins Hirn beim Arbeiten beobachten kann.
Genre: Krimi, Humor / VÖ: April 2009 / Verlag: dtv / Serie: Serienstart / Region: Pathologie/Kühlfach 4
Hihi, ja auf jeden Fall, gerade beim ersten Band habe ich auch viel schmunzeln müssen, ist wirklich mal eine nette Abwechslung, ich hatte sowas bis dato auch noch nicht gelesen. :)
Wobei ich bei Pascha weniger an das kleine Gespenst oder Casper denken musste, sondern eher die Version eines 90er-Jahre-Ruhrpottlers vor Augen hatte, also richtig menschlich, nur eben durchscheinend und fliegend. :D Ein symphatischer Prolet, sozusagen… ;D
Also beim lesen hatte ich ihn auch nicht als Schlossgespenst a la Caspar vor Augen, aber es war meine erste Assoziation dazu :P
(und es geht einfacher zu zeichen XD)
Ich freu mich schon auf die Fortsetzungen :D