|Horror| “Der Angstfresser”

Kurz & Knackig kommentiert

Inhalt:

Angst, Blut und Schmerz.

Chester Harris will mehr davon. Er ist Horrorautor und es stellt ihn nicht länger zufrieden, die Leser mit seinen Gruselgeschichten zu erschrecken. Daher lädt er zu einem Horrorabend ein, der seinen ahnungslosen Gästen alles abverlangt. Sie müssen ein Spiel um Leben und Tod überstehen, indem sie die eigenen Grenzen überschreiten. Angst, Blut und Schmerz stehen auf Chesters Speiseplan und er wird viel davon bekommen. [amazon selfpub]

Meine Meinung:

Wenn jemand Bücher als selfpublisher herausbringt und es dann auch noch mein Genre trifft, schnupper ich gerne mal rein und gebe der Geschichte natürlich eine Chance.

  • Horror, das ist immer gut
  • der Prolog zeigt, worauf man sich einlässt, berührt/gegruselt hat er mich nicht
  • stückchenhafte Charaktervorstellung mitsamt Umfeld ist gut gewählt
  • man nähert sich dem großen Lesevent, die Vorfreude steigt
  • der Abend ist da, man reibt sich innerlich die Hände
  • Chester legt sich ordentlich ins Zeug, nur erreicht er mich als Leser nicht
  • es geht rasch voran > hohes Lesetempo
  • das Finale passt zum Buch, birgt aber auch Enttäuschungen
  • Positiv: die Grundidee eines Leseevents im Gruselmantel; die Andeutungen zu realen/fiktiv existierenden Figuren; schnörkellos mit rasantem Tempo
  • Negativ: keine Beziehung zu den Figuren, die Ereignisse berührten mich nicht, kein “Gruselfeeling”; ab und an, mehr Tiefe wäre perfekt gewesen; kennt man Horrorstories, überrascht einen nicht wirklich etwas

Die Abschlussworte:

So sehr ich mich auf das Buch gefreut habe, umso mehr wurde ich traurig, als ich merkte, dass das Buch nicht den gewünschten Effekt erzielen wird. Da ich aber Potenzial sehe, gebe ich der Autorin den Tipp, dass Genre zu vertiefen und erneut durchzustarten. Eine geradlinige Geschichte ist immer gut, manchmal hätte es aber nicht geschadet, emotionaler zu werden und Momente zu vertiefen. Den Leser in der Szenerie verweilen zu lassen.

Zudem hätte ich mir mehr Konsequenz gewünscht. Gerade zum Finale hin, sackte meine diebische dunkle Lesefreude in sich zusammen, als sie merkte, wie alles enden wird.

Wer frisch im Horror-Genre unterwegs ist, wird sicher seine Freude haben. Wer dagegen schon länger seine Nase in diese Gefilde steckt, könnte enttäuscht werden.


> “Warnung: Der Horrorroman enthält explizite Gewaltdarstellungen und abstoßende Details.” <


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Genre: Horror / VÖ: April 2018 / Verlag: amazon selfpub / Seiten: 204 / Serie: Einzelband

weitere Kritiken: Myna (5/5), Keja Blogbuch Kerstin (4/5) + Janna (4/5), Hochhorst (5/5), PinkAnemone (5/5)

Autorenseite: Tanja Hanika

12 Kommentare

  1. Erstmal lieben Dank fürs verlinken, hole ich bei meiner gleich nach!

    Och schade! Ich kann deine Kritikpunkte im kleinen verstehen, aber ich fand die Idee des Abends und die Umsetzung feinst! Chesters Aufgaben waren schon schön creepy, wobei es mich nicht gestört hatte, nicht länger zu verweilen. Aber ich denke da haben wir einfach unterschiedliche Ansprüche an diesem Genre, zu mindestens bei diesem Buch – emotionale Tiefe erwarte ich in anderen Büchern (wobei ich natürlich positiv überrascht bin, wenn mir sowas in diesem Genre begegnet)

    Liebe Grüße!

    • kaisu
      23. April 2018
      Antworten

      Ich geh mal gerade auf den emotionalen Part ein, da der wohl nicht ganz so aufgefasst wurde, wie ich es meine (passiert halt, bei kurzen Kritiken :P)
      Also ich meine damit, dass ich die bibbernde Angst, die träge Hoffnungslosigkeit, den puren Hass, den salzigen Schweiß, die Furcht in den Augen – usw – spüre muss. Ich selbst möchte (je nach Sympathie) dem Mensch den Tod wünschen oder ihn aus dem Geschehen herauszerren wollen. Ich will selbst den Horror in Form von einem Ziehen im Bauch spüren. Diese Emotionen meine ich. Immer wenn ich fast drin war – wurde ich durch den Wechsel herausgezerrt ins kalte Nass – daher auch mein Punkt: Länger verweilen.
      Ist es so verständlicher? :D

      • Absolut, scheine dich gekonnt missverstanden zu haben … Wobei mich hier ja Chesters Ideen sehr ansprachen und für mich das Tempo absolut in Ordnung war – das Ende, da bin ich dann ja eher etwas kritischer. Das war mir zu seicht ;P

      • kaisu
        24. April 2018

        Beim Ende stimme ich dir zu. Das meine ich mit konsequenter sein :P

  2. Schade, dass Dir das Buch nicht so gefallen hat. Aber so ist das halt bei Büchern :-)
    Ich hab Dich unter meiner Rezension auch verlinkt, vielen Dank für den Link auf meine Rezension.

    Viele Grüße,

    Jemima

    • kaisu
      23. April 2018
      Antworten

      Meinungen gehen auseinander, was auch gut so ist. Ich war wirklich traurig, dass der Funke nicht übergesprungen ist, aber was soll ich die Autorin anlügen. Hilft ihr ja nicht weiter. ;)
      Und was nicht ist, kann ja noch werden! :D

  3. Gabi
    28. April 2018
    Antworten

    Ich habe von der Autorin “Zwietracht” gelesen und war nicht richtig überzeugt. Nun überlege ich, ob ich ihr nochmal mit einem anderen Buch eine zweite Chance geben soll. Leider sprichst Du in etwa die Punkte an, die ich auch bei “Zwietracht” bemeckert habe.
    Ich fand die Sprache zu bemüht und emotionslos, die Figuren blieben mir fern und ich konnte ihre Handlungen auch nicht immer nachvollziehen und verstehen und der Horror war mir viel zu subtil und nur am Ende angedeutet, so dass sich bei mir kein Grusel-Effekt entwickelt hat. Spricht im Moment also nicht wirklich dafür, zu “Angstfresser” zu greifen.
    LG Gabi

    • kaisu
      28. April 2018
      Antworten

      Dann empfehle ich dir das Buch nicht.
      Mir tat es wirklich leid, da ich voller Vorfreude an die Geschichte heran bin und nun auch die Tanja mal in real getroffen habe. Aber warum ihr was vorgaukeln ;)

      Ich bin nun auf neue – frische Werke von ihr gespannt. Man kann sich schließlich entwickeln und ich sehe durchaus Potenzial in ihren Ideen :D

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