The Wolf Brigade (1999)
Eckdaten:
– Auzüge aus Manga “Kerberos Panzer Cop” von Mamoru Oshii (Drehbuch)
– Genre: Drama, SciFi, Politthriller
– Länge: 102 min
– Sprache: Japanisch (mit UT), Deutsch,…
– Director: Hiroyuki Okiura
Um was geht es?
Wir befinden uns in den 50er Jahren in Japan. Deutschland hat den zweiten Weltkrieg gewonnen und holt sich seine Herrschaft nun auch in Japan. Es kommt also wie es kommen muss: Aufstände, Widerstand, Rebellion. Der Schrei nach Gerechtigkeit ist laut und gewalttätig. Vor allem die Terrorgruppe “Die Sekte” sticht in der Hinsicht hervor. Deren Gegner ist die Hauptstadtpolizei, mit Untergruppierungen, die optisch deutlich an das deutschte Militär des zweiten Weltkrieges erinnert. Eine dieser Spezialgruppen ist die Wolfsbrigade (Jin-Roh).
Man wird direkt in den Film, in einen Aufstand, reingeschmissen. Sieht ein Mädchen mit roter Jacke eine Tasche überbringen, zeitgleich nimmt man “Die Sekte” ins Visier, folgt Mitgliedern in die Kanalistation. Es kommt zum Kampf, mit vielen Toten, unter anderem dem Mädchen. Kazuki Fuse gehört den Jin-Roh an und ist durch den brutalen Mord an dem Kind traumatisiert. Er kommt ins grübeln, denkt über sein Handeln nach und ist durch die ständigen Erinnerungen abgelenkt. Das ist nicht gut, wenn man zu einer Elite gehört und so überlegt man sich eine Lösung. Die allerdings kein rosige Zukunft für Kazuki mit sich bringt.
Hat mir der Film gefallen?
Na, klar! Ich habe ihn zum ersten Mal komplett und nicht im Dämmerschlaf geschaut. Der Film kritisiert, zeigt einen Lösungen, führt einen in die Irre und orientiert sich dabei die ganze Zeit an dem Märchen “Rotkäppchen”. Aber wer sagt, dass das Rotkäppchen immer gut endet? Ist Rotkäppchen wirklich nur ein kleines unschuldiges Mädchen? Möchte der Wolf wirklich nur morden und Fleisch zerfetzen oder hat er auch ein gutes Herz?
Optisch ist alles recht düster gehalten. Rauch schwebt durch die Straßen der Stadt. Kleine, schwummrige Lichter beleuchten die Kanalisation. Eyecatcher ist stets die rote Jacke des “Rotkäppchens”. Generell, die Farbe Rot. Die drückenden Stimmung wird begleitet von stimmiger Musik und den Gesprächen der Charaktere. Der Film kommt fast ohne CGI aus, man sieht diese Momente kaum, stattdessen ist hier echte Handarbeit am Werk gewesen. Dinge, die ebenfalls den Film ausmachen.
Ist das ein Anime für einen Popcorn-Filmeabend?
Jain. Wer auf schwere Filme als Unterhaltung steht, kann dazu natürlich Popcorn mampfen. Ich empfehle es den Film zu schauen, wenn man darauf Lust hat. Wenn man den Krieg und seine Folgen, dicht gefolgt von politischen Machenschaften und mittendrin den menschlichen Seelen (fast) normaler Bürger, auf sich wirken lassen möchte. Der Anime ist zwar von 1999 und trotzdem absolut aktuell.
Da gibt es doch eine Realverfilmung?!
Gibt es. Ich habe sie mir auch angeschaut. Direkt nach dem Anime. Anfangs war ich recht begeistert. Die optische Umsetzung ist den Koreanern wirklich gelungen. Da habe ich auch über Veränderungen der Zeitzone und winzigen Details hinweggesehen. In der Mitte werden ein paar Punkte hinzugedichtet, die eigentlich unsinnig sind, da sie für den weiteren Verlauf keine Rolle spielen. Da hätte ich auch fest die Augen zusammengekniffen und es durchgehen lassen, aber dann kam das Ende. Nope. Das Finale zu ändern, nimmt den Original seinen Zweck und seine Aussagekraft. Ich mochte es überhaupt nicht. Zumal es noch einen Rattenschwanz mit sich sieht. Wer neugierig ist, kann “Illang – The Wolf Brigade” schauen, alle anderen FINGER WEG!
Ein Anime. Ein Klassiker. Ein must-watch!
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