|Filme| “Fünf Filme im Schnelldurchlauf”

Manchmal muss es auch ein Film sein. Oder zwei. Oder drei…

Und selbst dann heißt das noch lange nicht, dass mich alle vom Hocker gehauen haben. Genau dafür ist diese neue Rubrik gedacht, die einmal im Monat erscheinen soll. Geplant ist sie stets zur Monatsmitte. Ich werde mit wenigen Worten die letzten Filme vorstellen, die ich geschaut habe. Als Gegenstück kommt zum Monatsende immer eine Serienvorstellung. Die für diesen Monats steht sogar schon fest *hände reib*


“IO” (netflix)

Steckbrief: 2019 / Endzeit / FSK 12 / 96 min / Jonathan Helpert

Die Erde stirbt. Die Menschheit hat es geschafft und eine Klimakatastrophe heraufbeschworen, die dafür gesorgt hat, dass ein Überleben auf der Erde quasi unmöglich ist. Nur ein Mensch widersetzt sich dem. Nein, es ist nicht Matt Damon, sondern die junge Wissenschaftlerin Sam Walden. Sie erforscht, hofft und hat Träume. Sie glaubt an eine Zukunft der Erde. Daran kann selbst der Mann namens Micah, der eigentlich ihren Vater sucht, etwas ändern. Doch er macht ihr auch klar: Es gibt nur noch eine Chance, nur noch einen Flug zum Jupiter-Mond IO, ansonsten muss sie für immer auf der Erde bleiben.

Fazit: Bekannte Thematik, nur statt einen alternativen Planeten zu suchen, hat man ihn schon gefunden. Der Film ist recht ruhig und besonnen, ohne große Spannung. Was leider daran liegt, dass man direkt weiß, wie alles endet. Leider. Dann die zahlreichen Überschneidungen zu anderen Filmen auf dem Gebiet. Eine Enttäuschung, mit wunderbarer Szenerie.


“Polar” (netflix)

Steckbrief: 2019 / Action / FSK 18 / 118 min / Jonas Akerlund

Der “Black Kaiser” setzt sich zur Ruhe. Mit 50 Jahren gehört das zum Pflichtprogramm für Auftragskiller der Organisation “Domakles”. Acht Million Dollar Pension gibt es als Goodie obendrauf. Er darf halt nur nicht vorher sterben. Und genau das will aber die Organisation. Schließlich möchte sie das Geld sparen. Goldprobleme. Es trifft eben jeden. Dummerweise lässt sich Duncan nicht so einfach in den Sarg schubsen. Nicht umsonst nimmt sollte man ihn meiden. Ein kleines, fieses, blutiges Katz-Maus-Spiel beginnt.

Fazit: Es hat einen Grund, warum der Film ab 18 ist. Dessen sollte man sich bewusst sein. Inhaltlich ist der Film bei weitem nicht perfekt. Er spielt mit Klischees und ist bringt zeitweise nicht originelle Witze. Trotzdem ist es gerade der Sarkasmus und die Wortspiele, gepaart mit der Kühle von Duncan, die dafür gesorgt haben, dass ich des Öfteren lachen musste (es empfiehlt sich der O-ton).

Der Film basiert auf einem Comic, den ich noch nicht kenne. Außerdem kann und möchte ich den Film nicht mit “John Wick” vergleichen. Beides Auftragskiller, mit Vergangenheit und einer kühlen Unnahbarkeit. Doch filmisch und charakterlich sind es zwei Welten. Dann zieh ich lieber den Comic zum Vergleich heran, sobald ich ihn gelesen habe. Von meiner Seite ein Filmtipp, der trotz Ecken und Kanten unterhaltsam ist.


“The Lobster”

Steckbrief: 2015 / Dystopie / FSK 16 / 109 min / Giorgos Lanthimos

Wer keinen Partner hat, wird in ein Tier verwandelt. Das Single Dasein wird verpöhnt. In die Stadt dürfen nur Paare. Für die Partnersuche gibt es ein Hotel, wo man innerhalb von 45 Tagen einen Partner finden kann. Fängt man im Wald einen geflüchteten Single, verlängert sich die Frist und man hat mehr Zeit.

David versucht sein Glück und zieht mit seinem Hund (sein Bruder) in das Hotel. Nur dummerweise ist nicht wirklich eine Partnerin in Aussicht und seine Favoriten wird von einem ergeizigen Zimmergenossen erobert. Stellt sich die Frage, was für ein Tier er werden möchte. Diese Wahl hat man immerhin. Doch dann macht er zufällig Bekanntschaft mit einem flüchtigen Single.

Fazit: Ein bitterböser, überzogener Blick auf unsere Gesellschaft und deren Erwartungen. Der Film ist recht ruhig und die Figuren wirken recht steif und unbeholfen, was allerdings perfekt zur Szenerie passt. Ebenso die Übertreibungen (sind sie das wirklich?) Es lohnt ein Blick!


“BlackkKlansman”

Steckbrief: 2018 / Drama / FSK 12 / 135 min / Spike Lee

Amerika. 70er. Ron Stallworth, ein Afroamerikaner möchte Polizist werden. Es ist die Zeit des Ku-Klux-Klans und der Black-Power-Bewegung. Zwei Fronten treffen aufeinander. Rassistische Kommentare stehen an der Tagesordnung. Der dunkle Mann, ist der Boo-Man; der weiße Mann, hat die Macht und das bekommt Ron deutlich zu spüren. Aber sein Chef ist offen für Neuerungen und so darf er als verdeckter Ermittler arbeiten. Wer rechnet schon damit, dass ein Afroamerikaner Polizist ist UND auch noch Geheimermittler? Niemand. Nicht mal der Ku-Klux-Klan, den er an der Nase herumführt.

Fazit: Harte Worte, witzige Dialoge und eine ernste Ermittlung. Alles gespickt mit einem wunderbaren Wortwitz, der dem Zuschauer vor Augen hält, wo Rassismus anfängt und aufhört. Es ist keine Komödie, auch wenn es zeitweise so wirkt. Das Thema ist ernst. Bitterernst. Keine Pointe. Passend dazu der Abspann.Perfekt. Ein Film auf den man sich einlassen muss und sollte!


“Upgrade”

Steckbrief: 2018 / SciFi/ FSK 16 / 100 min / Leigh Whannell

Eine entfernte Zukunft. Autos fahren alleine. Kameras nehmen jeden deiner Schritte auf. Künstliche Intelligenzen. Alles Normalität. Grey Trace rasselt mit seiner Art zu Leben komplett durchs Raster. Er bastelt an Oldtimern herum, wo die Mechanik im Vordergrund steht. Zusammen mit seiner Frau besucht er einen Kunden. Dieser lebt in einem hochmodernem Gebäude unter der Erde und zeigt den beiden die neuste Erfindung. STEM. Ein Mikrochip, der eingepflanzt, das menschliche Hirn unterstützen und erweitern soll.

Kurz darauf kommt es zu einem schweren Unfall. Grey wird schwer verletzt und ist an den Rollstuhl gefesselt. Neben seinem Kopf kann er nur wenige Körperteile bewegen. Da bekommt er Besuch von seinem letzten Auftraggeber mitsamt eines Angebotes: Möchtest du wieder laufen, dich voll bewegen können? Mein Chip STEAM kann dir helfen!

Fazit: Ein kurzer Film, der fesselnder ist, als ich anfangs gedacht habe. Er wirkt Oldschool und Modern zugleich. Nicht jede Frequenz zeugt von Genialität, manche Dialoge wirken sogar etwas plump, aber das Gesamtwerk mit seiner Aussage macht den Film aus. Als Buch würde ich die Story sofort verschlingen. Nicht perfekt, aber rund. Ein kleiner Geheimtipp.


Habt ihr etwas für euch entdecken können? Oder kanntet ihr sogar schon den ein oder anderen Film?


3 Kommentare

  1. Ecken und Kante sind gut und “Polar” muss geguckt werden – Mads Mikkelsen!!

    Hui, “The Lobster” klingt auch interessant! Wo finde ich den denn? Old school DVD? Und “BlackkKlansman” scheint ein must-see zu sein, wofür man nie in Stimmung sein wird, aber gucken sollte.

    “Upgrade” klingt nach einem Film den ich vor längerem gecshaut habe -ähnlich, aber doch anders. Komm nur leider auf den Titel nicht …

    Mukelige Grüße!

    • kaisu
      17. Februar 2019
      Antworten

      Ich glaube “Polar” könnte genau das richtige für dich sein XD

      “The Lobster” ist z.b. bei amazon als disc günstiger, als der Stream dort… lohnt also eher der Disc-Kauf.

      “Blackkklansman” scheidet ja so ein wenig die Geister, da nicht jeder den Film witzig findet. Ich mochte ihn und am Ende hat man dann so einen Kloß im Hals :(

      Ja, bei “Upgrade” dacht ich auch erst, irgendwie … das ist nix neues, dat kennst alles schon… trotzdem hat er mich überraschend gut unterhalten. Er geht ja auch nur 90min – hätte auch deutlich länger sein können & damit mehr Möglichkeiten für Tiefe gehabt :P

      *popcorn hinstell*
      Für die Sonne drinnen ;)

      • 17. Februar 2019

        Popcron für die innen Sonne nehm ich direkt! :-*

        Und alles andere speichere ich mir mal ab – ist ja immer so wie mit den vermaledeiten Büchern, Liste ist ewig lang, kommst zu nix .D

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

japanuary filme
#Japanuary 2024
#BuchreihenChallenge
abc challenge 2024 header
#ABC-Challenge