“Grimms Märchen-Krimis”
*Eine Märchen-Weihnachtsaktion gemeinsam mit Conny*.
Auf geht es zu dem nächsten Märchenbuch. Diesmal ein kleiner aber feiner Schmöckerband aus dem Hause Pendragon. Hier begibt man sich auf die Ursprünge und Urgesteine der Grimms Märchen. Ungefiltert und ungeschmückt gibt es hier die Rohkost. Aus über 200 Märchen hat sich Alexander Gruber eine gute handvoll herausgegriffen und sie in diesem Buch niedergeschrieben.
Märchen-Krimis? Was soll das denn sein? Haben die Gebrüder Grimm das Genre gewechselt? Nein, eigentlich haben sie sich stets dort aufgehalten. Dank Überlieferungen, Umformulierungen und Beschönigungen, haben sich die Geschichten teilweise gewandelt. Wurden “kindgerechter” und freundlicher. Statt der Rohkost gibt es eben ein komplettes Märchenzauber-Menü.
Märchen sind Erzählungen aus dem Leben von Menschen. Das Leben ist selten rosarot und so sind es auch nicht die gesammelten Werke in diesem Band. Ziemlich zu Beginn geht es heiß her. Da spielen ein paar Kinder miteinander. Allerdings kannte ich das Spiel “Schlachten” bisher nicht. Hier wird es zur bösen Realität. Statt Schwein mit Apfel, gibt es Kind mit Apfel im Maul.
“Der Mann kam vom Felde und als er dies alles gesehen, hat er sich so betrübt, dass er kurz darauf gestorben ist.” (S.16)
Aber es geht auch etwas zauberhaft daher. Da werden Frauen wieder zu Jungfrauen. Männer verwandeln sich in Pudel oder gar Bäume. Hübsche junge Mädchen werden in den Wald zum sterben geschickt oder man konnte durch das verspeisen von Tieren deren Sprache plötzlich verstehen. Allerdings schrecken diese Geschichten auch vor Inzest nicht zurück.
“Da warf der König einmal die Augen auf seine Tochter […] >Du kannst doch auf der Welt niemand so schön finden, du musst deine Tochter heiraten< und fühlte in dem Augenblick eine so große Liebe zu ihr […]” (S.54)
Zugegeben, das Material ist hier wirklich roh. Einem Kleinkind würde ich diese Geschichten nicht vorlesen. Was nicht zwingend am Inhalt liegt, sondern eher am Schreibstil. Recht schlicht, teilweise in Mundart. Zeitweise sind die Märchen recht kurz – wirklich kurz – und bestehen nur aus vier oder fünf Sätzen. So kommt kaum ein Lesefeeling auf. Was ich schade finde. Da kann der Herr Gruber nichts für, aber ungünstig für die Stimmung ist es dennoch.
Wer sollte die Märchen lesen?
Alle die an dem Ursprung interessiert sind. Die Altersklasse ist dabei egal. Wer lesen kann und neugierig ist, kann hier ruhig seine Nase reinstecken. Inhaltlich steht in den ausformulierten Märchenbüchern nichts anderes drin.
Ein paar Titel daraus:
Hänsel und Gretel / Der singende Knochen / Blaubart / Jorinde und Joringel / Sneewittchen / Die Alte im Wald / Die weiße Schlange / Der Räuberbräutigam
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Eckdaten:
24 Märchen auf 131 Seiten /
Pendragon Verlag aus Bielefeld > Verlagsseite
Alexander Gruber > mehr Infos auf seiner eigenen homepage*
Und rauf auf den Wunschzettel…
*muhahahha :3
Ich sage dazu nur eins: “Gnihihihi” *Hände reib und auf die WL schiebe*
Gnihihihi :3