“Er setzt sich, betrachtet sein Werk. Trägt nur noch Hose und Unterhemd, harte Arbeit ist das. Noch immer stöhnt es, gluckst und hustet, das Blut läuft ihm in den Rachen.” (Buchbeginn)
Detective Harry McCoys ist zurück. Nach einer körperlichen Zwangspause trottet McCoys zurück ins Polizeipräsidium. Allerdings ist der Wiedereinstieg nicht gerade sanft. Direkt am ersten Tag wird eine übel zugerichtete Leiche gefunden. Ein bekannter, aufsteigender Rugby-Spieler. Geht man anfangs von einem Unglück aus, scheint kurz darauf ein persönlicher Rachefeldzug viel wahrscheinlicher.
* ein keuchender Detective quält sich zum Tatort
* Blut verträgt er nicht gut, hier ist dummerweise viel Blut
* Smalltalk unter Kollegen, brav bei den Tests gewesen? bist wieder fit?
* Realisierung, wer da eigentlich liegt.
Sofort fangen die schlauen Köpfe an zu rauchen. Die Freunde, die Freundin, die Familie und der engste Kreis des Opfers wird durchleuchtet. Eifersuchtsdramen kommen ans Tageslicht. War der nette Rugby-Spieler doch nicht so nett? Was hat seine Freundin damit gemein? Und was will sie verbergen? Die Instinkte von McCoy sind sofort hellwach. Er streckt seine Fühler aus, schnappt sich Wattie und besucht alte Kontakte. Ein Punkt, der nicht gern gesehen wird.
“Sicher, Sir? Sicher, dass das reicht? Wir klopfen einfach an die Tür und warten, dass er aufmacht?”, fragte McCoy. “Was schlägst du denn vor?”, fragte Murray. “Sollen wir mit Maschinengewehren auf die geschlossene Tür ballern und das Dreckschwein ummähen?” (S.94)
Ja! Möchte man schreien. Ja, macht das! Bringt den Kerl zur Strecke! Schließlich ahnt man schon recht früh, wer der Täter ist. Trotzdem ist es nicht sonderlich einfach ihn zu schnappen. Zumal im Laufe der Zeit immer mehr Fakten auf dem Tisch liegen, die einen deutlich größeren Täterkreis zeigen, als angenommen. Jeder soll natürlich seine Strafe bekommen. Entsprechend versucht McCoy mit allen Mitteln den Fall zu schließen.
* Sprachgebrauch, direkt, derb, rau
* Feeling, dunkel, kalt, nass, blutig
* Tempo, zügig, entschleunigend, lückenlos
* Charaktere, beständig, menschlich, unbelehrbar
Die Geschichte um McCoy entwickelt sich nahtlos weiter. Das raue Schottland versprüht auch hier wieder seinen Charme in Form von alten und neuen Geschichten. Ich mag es, wenn Charaktere nicht aus Stein gemeißelt sind. Auch Männer dürfen Schwäche zeigen. Wenn allerdings die Klischeekiste hervorgezerrt wird, verzieh ich missmutig das Gesicht. Der Rattenschwanz der Leiden von McCoy setzt sich hier natürlich fort und dieser ist nicht gerade unbekannt. Im Gesamtwerk ist alles wunderbar stimmig, ein kleiner Wermutstropfen bleibt dennoch bestehen.
>> Scotland crime deluxe! Wer Schottland liebt wird um “Tod im Februar” nicht drumherum kommen! Trotz meiner kleinen genannten Schwächen, halte ich die Reihe weiterhin für absolut lesenswert.
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Genre: Crime / VÖ: Oktober ’19 / Verlag: Heyne Hardcore / Serie: Band 2
erhältlich bei: hugendubel.de
Kritik Band 1 “Blutiger Januar“
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