|SciFi| “Tagebuch eines Killerbots”

Ein Roman in vier Teilen.

Teil I – Systemausfall.

Ein Team von mehreren Menschen wird auf Erkundungstour auf einer Insel geschickt. Stets an ihrer Seite ein Killerbot. Dieser hat die Aufgabe zu morden. Nicht umsonst hat er diesen Namen bekommen. Außerdem beschützt er die augmentierten Menschen. Gleich zu Beginn rettet er die Mannschaft vor einer Katastrophe. Man hat die Einheit wohl nicht über alle Gefahren aufgeklärt. Absicht oder Zufall?

Der Killerbot fängt an im System zu recherchieren und stößt auf Ungereimtheiten. Diese teilt er auch ordnungsgemäß mit. Was die Maschine verschweigt: Sie hat sich abgekoppelt. Sie kann selbstständig agieren und denken. Sie schaut wahnsinnig gerne “Aufstieg und Fall des Waldmonds”. Also meistens. Bisher hat sie knapp 400 Folgen geguckt. Wenn ihr langweilig war. Macht schließlich jeder Killerbot so, nicht wahr?

“Ich entfernte mich ein Stück, bis vorbei an zwei Seen, und erwartete fast, etwas unter der Wasseroberfläche zu erspähen. Leichen vielleicht. Davon hatte ich bei früheren Aufträgen schon etliche gesehen (und etliche entsorgt)ber dieser war bis jetzt ohne Leichen ausgekommen. Auch mal schön.” (S.39)

Ich mag den Killerbot. Er/Sie ist trocken, hurmorlos und direkt. Theoretisch. Praktisch gibt er den perfekten assistierenden Killerbot, der seine Befehle ausführt. Man liest die Geschichte ähnlich einem Tagebuch, stets aus der Sicht des Bots. Er kommentiert das Geschehen und macht dem Lesenden klar, was er von allem hält. Spricht es allerdings nicht offen aus. Erst – nun – als man durch diverse Umstände erfährt, dass der Bot selbständiger ist, als er sein sollte.

Das führt zu Panik, Entsetzen und dem schockiertem Bewusstsein, welche Tragweite das hat und haben wird. Ob es etwas an der Situation und der kleinen Mannschaft ändert. Das kann man sich denken und bedarf keiner ungewollten Spoiler. Blöd ist nur, wenn es einen nicht die Bohne interessiert, was die Menschen zu sagen haben. Man möchte den Killerbot beobachten, wissen was er denkt und was er vor hat. Nicht die Menschen.

“Ich hätte eher Pathologiekoffer für angebracht gehalten, aber wie Ihnen vielleicht schon aufgefallen ist, bin ich, wenn überhaupt, eher pessimistisch eingestellt.” (S.46)

Da mich die Rahmenhandlung nicht mitgerissen hat, habe ich äußerst schnell die Lust am Lesen verloren. Natürlich braucht ein Buch Handlung um sich zu entwickeln. Hier war sie für mich allerdings nicht fesselnd, interessant oder gar informativ. Deren Dialoge und Aktionen wollte ich einfach nur überspringen. Viel lieber waren mir die Gedanken des Killerbots. Entsprechend habe ich nur das erste Buch gelesen. Meine abschließende Meinung basiert daher nur auf diesen ersten 140 Seiten.

Teil II – Auf Paranoia programmiert
Teil III – Exit-Szenario
Teil IV – Schneller Abgang

Science Fiction einmal komplett anders definiert. In “Tagebuch eines Killerbots” wird man in die Gedanken einer Maschine mitgenommen, die so gar keinen Bock auf ihren eigentlichen Job hat. Ihr Sarkasmus und Pessimismus ist einfach göttlich. Allerdings wirkt die Handlung um die Menschen dazu geradezu banal und langweilig. Schade um das Buch und die Idee mitsamt Wortneuschöpfungen. Sofern ich die Muse habe, werde ich die anderen drei Bücher noch lesen. Wann das passiert? Wer weiß.

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Genre: SciFi / VÖ: Oktober ’19 / Verlag: Heyne* / Serie: Einzelband

erhältlich bei: hugendubel.de*

2 Kommentare

  1. Georg L
    28. August 2022
    Antworten

    Tja, da möchte ich wiedersprechen. Mich hat die Geschichte sehr fasziniert und es ist auch kein Mörderbot sondern ein Leibwächterbot. Ihre Aufgabe ist es ihre Kunden zu schützen, eine Aufgabe die sie sehr ernst nimmt und trotz des “Frei drehens” auch konsequent erfüllt.
    Ich habe die folgenden Bände ebenfalls gelesen und konnte die kaum aus der Hand legen.
    Grüße Georg

    • kaisu
      28. August 2022
      Antworten

      Wem möchtest du widersprechen? Meiner eignen Meinung :)
      Schön, wenn dich die Story komplett angesprochen hat. Dafür sind Bücher da, den Nerv der Leserschaft zu treffen, zu unterhalten oder eben auch nicht gänzlich zu überzeugen.

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