It started with the rain…
Es ist ein Tag, wie jeder andere auch. Es wird Fussball gespielt, man werkelt an chemischern Experimenten im Garten, blödelt herum und verabredet sich zu späteren Veranstaltungen. Nichts deutet darauf hin, dass es heute noch eine gewaltige Veränderung geben wird. Dann fängt es an zu regnen. Es ist der “Eve of Extinction”.
Plötzlich läuft den Menschen, männlichen Geschlechts, das Blut aus Nase und Augen. Die Artikulation fällt ihnen schwer. Sie krümmen sich, vor Schmerz. Kämpfen dagegen an und verlieren. Sie werden zu fiesen monströsen Gestalten, die nur auf Blut und Gemetzel aus sind. Was macht man in solch einer Situation als Frau? Richtig, man verbündet sich und sagt den fiesen Monstern den Kampf an.
Nieder mit der Männlichkeit! Alle Macht den Frauen! Möchte man jetzt schreien. Ich meine, wann habe ich das letzte Mal einen Comic (jeglicher Art) gelesen, wo die Frauen komplett die Macht übernommen haben? Immer rennt doch irgendwo ein Kerl herum und meint mit dem Zepter oder seinem Adoniskörper herumwedeln zu müssen. Natürlich weint man seinen Geliebten nach, aber der Überlebenswille und der Kampf gegen das Ungewisse ist deutlich präsenter.
Starke und taffe Frauen, die Schwäche eingestehen und trotzdem mit erhobenem Kopf um ihr Leben rennen. Dabei bleibt alles recht realistisch. Im Amerika sind Waffen schließlich keine Seltenheit, notfalls hilft auf der Spaten aus dem Garten. Gut, der Regen ist etwas ungewöhnlich. Eine Ursache, die erst einmal gesucht und bekämpft werden muss. Aber währendessen beobachten wir einfach weiter die Frauenwelt zu Zeiten einer Apokalypse.
Der Zeichenstil ist recht realistisch gehalten und detailreich genug, dass die Figuren anfangen lebendig zu werden. Dazu die Farbkombinationen, die sich den jeweileigen Situationen mühelos anpassen und nicht zu bunt wirken. Man kann förmlich den Regen auf seiner Haut spüren und hört die mutierten Männer schreien.
Comicanfängern dürfte es recht leicht fallen, dem Storyverlauf zu folgen. Die Panels sind übersichtlich aufgereiht und selbst wenn es etwas turbulenter zugeht, sollte man sich einfach treiben lassen und den Charakteren mitsamt Sprechblasen folgen. Der rote Faden ist deutlich sichtbar.
Ob der Comic abgeschlossen ist, lässt sich schwer sagen. Theoretisch ja. Praktisch könnte man die Geschichte mühelos weiterspinnen. Zumal das Ende wirklich offen ist und einige Fragen weiterhin im Raum stehen bleiben. Da ich keine genaue Angabe dazu finden konnte, könnte es also eventuell sein, dass es hier noch einen Nachfolger gibt. Eventuell.
Für mich ist “Eve of Extinction” ein gelunger Comic, der Lust auf mehr macht. Zudem unterstützt man mit dem Kauf einen noch recht jungen Comic-Publisher.
Genre: Endzeit, Horror / VÖ: Juli ’19 / Verlag: TKO Studios / Serie: abgeschlossen (?)
erhältlich bei: Comichändler des Vertrauens
Hallöchen,
ich bin in puncto Comics und Graphic Novels noch recht grün hinter den Ohren, weshalb deine Empfehlung für uns Einsteiger mich besonders freut. Das Konzept klingt wirklich cool. Ich glaube, Eve of Extinction kommt auf meine Wunschliste.
Liebe Grüße
Sarah von Books on Fire
Perfekt, dann hab ich alles richtig gemacht :D
Und wenn du einmal dabei bist, schau ruhig auch in die anderen Comics vom TKO Verlag.
Die haben feine Sachen drin :)