|Crime| “Die Hoffnung stirbt zuletzt”

Kurz & Knackig kommentiert

Clara arbeitet als Barfrau im Casino Graz. Sie mag den Job, auch wenn er ihr nicht gerade Reichtum vermacht, mit dem Trinkgeld der Gäste kommt man gut über die Runden. Da sie kein Unmensch ist, gewährt sie einem Obdachlosen in den Personalumkleiden einen Unterschlupf. Keiner bekommt es mit, da außer ihr, sich niemand dort umzieht. Wer geht schon gerne in dunkle Keller, wenn man auch direkt in Arbeitskleidung zur Arbeit kommen kann?

Dumm nur, wenn dieser plötzlich tot ist. In den Umkleiden. Wo er eigentlich nicht sein darf. Der Fall scheint zum Glück schnell abgeschlossen zu sein und keiner fragt weiter nach. Es war der Alkohol. Doch Clara erinnert sich plötzlich an Details, die sie stutzig werden lassen. War das wirklich “ihr” Obdachloser? Oder könnte da ein Zusammenhang mit dem verschwundenem Kongressmitarbeiter von der großen Veranstaltung am gleichen Abend bestehen?

 

Clara schlürft ihren Kaffee. Eigentlich viel zu spät. Jetzt ist es doch schon 18:00 Uhr. Na, da wird sie heute nicht mehr schlafen können. Aber nach so einem Tag muss der sein. “Ihr Sandler”, wie sie ihn mittlerweile in Gedanken schon nennt, ist tot. (S.24)

 

Was mir bei dem kurzen Buch direkt aufgefallen ist, ist der ungewohnte Schreibstil. Österreicher Dialekt in verständlicher Form und dennoch so persönlich, dass man meint, die Clara sitzt neben einem und plaudert wild ihre Geschichte aus. Locker, flockig und zunächst gewöhnungsbedürftig. Ich habe allerdings schnell einen Zugang gefunden, was nicht nur an ihrem Beruf in der Gastro liegt. Da konnte ich mich recht oft wiederfinden.

Zwar istDie Hoffnung stirbt zuletzt” ein klassischer Krimi. Mit einem Mordfall, einem Ermittler und Zeugin, die den Fall ins Rollen bringt, dennoch sucht man Spannungselemente vergeblich. Wer da wo und wieso ermordet wurde, wird rasch klar, somit gibt es hier keine Überraschungen. Eher in dem übereifrigem Handlen von Clara, die mit ihrer charmanten Art überall kleine Hinweise und Beweise sucht. Für mich ist dieser Auftakt daher ideal für ein paar Leseminuten zum Abschalten. Einfach nur das Grazer Flair aufsagen und Clara beobachten, wie sie durch die Stadt wuselt.

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Genre: Crime / VÖ: April ’19 / Verlag: selfpublisher* / Region: Graz / Serie: Auftakt

erhältlich bei: amazon*

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