Niederlande, 1949. (Buchbeginn)
Es gibt Bücher, die machen mich bereits mit wenigen Stichworten so neugierig, dass ich sie am liebsten sofort verschlingen würde. Dazu zählen auch Bücher gegen das Vergessen. Natürlich ist nicht jedes Werk gelungen, was von verschiedenen Faktoren abhängen kann. In erster Linie geb ich den Büchern dennoch eine Chance. Von daher hatte “Staub zu Staub” gute Karten. Niederlande, da kenne ich kaum bis keine AutorInnen, Nachkriegserlebnisse und der Kampf wider dem Vergessen. Ein guter Mix.
Problematisch wurde es dann in der Praxis. Bereits nach den ersten Sätzen merkte ich, dass ich hier Probleme bekomme. Ich fand keinen Einstieg. Inhaltlich geht es um einen ehemaligen Widerstandskämpfer, der nun aus dem Ruhestand gezerrt wird und einen Fall aufklären soll. Siem ist gebeutelt von seiner Kriegsvergangenheit und hat so gar keine Lust aus seinem Loch zu kriechen. Das spürt man. Dennoch beharrt man auf seine Hilfe. Immerhin geht es um Kinder. Kinder! Mensch, Siem! Da muss man angerannt kommen!
In mehreren Anläufen habe ich versucht einen Zugang zu finden. Anfangs dachte ich, es liegt am Schreibstil. Allerdings ist der nicht sonderlich kompliziert oder schwer auffassbar. Es sind die Charaktere und die Story selbst. Hatte ich zu viel aus dem Gebiet gelesen? Unwahrscheinlich. War ich müde, noch etwas mit einem alten Helden zu sehen, der seine Taten neu beweisen muss? Vielleicht. Oder war es das Flair mitsamt der Kirche, was hier aufgebaut wird? Gut möglich.
Das Buch “Staub zu Staub” umfasst knapp 400 Seiten. Ich habe bis Seite 106 durchgehalten. Das klingt böse. soll es jedoch nicht. Ich habe mich nicht gequält, eher gelangweilt. Zum Schluss gesellte sich dann Enttäuschung dazu. Denn ich hatte mich wirklich auf einen niederländischen Autor mitsamt seiner unterhaltsamen (historischen) Geschichte gefreut. Ende vom Lied: Siem und ich wurden keine Freunde. Der Staub wurde schneller zu Staub, als anfangs gedacht. Böse Zungen könnten meinen, dass dieser sich auf dem Buch abgesetzt hat.
Anzeige
erschienen Juni 2020 bei Goldmann*
Felix Weber ist ein Pseudonym des Autors Gauke Andriesse
Hach wie schade, gerade weil du vorher zu angefixt warst … bei mir haben es Krimis & Thriller eh seit geraumer Zeit schwer, ich lese das Genre immer noch gerne, aber es kann mich nicht mehr gänzlich packen.
Mukkelige Grüße!
Das hat in dem Fall nichts mit dem Genre gemein. Lag am letztlich am Stil. Faule Eier hat man überall :P