Sternenstaub, Strahlenkanonen und Tagträume
Einmal Comic im Schnelldurchlauf und dabei nicht minder informativ. Heute mit “Bowie – Sternestaub, Strahlenkanonen und Tagträume“. Ein Werk von Michael Allred, Steve Horton und Laura Allred.
Worum geht es?
Nein, ich fange heute anders an. Nämlich mit: Wie habe ich Bowie kennen gelernt? Es begab sich zu einer Zeit, als ich noch brav in der Schule saß, und wir “Die Kinder vom Bahnhofzoo” behandelt haben. Passend dazu schauten wir uns die Verfilmung an und wessen Konzert wird dort besucht? Bowie. So wurde mir zum ersten Mal sein Erscheinungsbild und seine Musik bewusst. Ein richtig großer Fan bin ich nie geworden, dennoch blieb er mir mit seiner Stimme und Optik stetig in postiver Erinnerung.
Was habe ich mir also von diesem autobiografischem Comic erhofft? Ein Throwback! Ganz klar. Seine Stimme im Ohr, bewegte Bilder vor Augen. Glitzernd, schillernd, schrill und zugleich irgendwie harmonisch. Der Comic steigt bei dem Aufstieg ein. David ist bereits aktiv Musik am machen und entdeckt gerade seinen Stil. Veränderungen stehen also an der Tagesordnung.
Konnte ich überzeugt werden?
Optisch gibt einem der Comic das, was man bei Bowie erwartet: Er ist bunt und verworren. Zwar hat der Stil nicht ganz meinen persönlichen Geschmack getroffen, als unstimmig stempel ich ihn dennoch nicht ab. Er passt schlichtweg zum Charakter Bowie.
Störend war allerdings das Tempo. Da prasseln Lebensabschnitte auf einen ein, Ereignisse geben sich gegenseitig die Klinke in die Hand und irgendwann weiß man nicht wer wo einem der Kopf hängt. Alles wirkt so explosionsartig aneinandergereiht, dass einem die Lesefreude extrem schnell vergeht. Der Bowie-Zauber ging verloren.
Mich konnte Bowie in diesem Comic nicht überzeugen. Der kleinen Vorfreude, folgte rasch die große Enttäuschung. Man wird in das Geschehen hineingeschmissen, wieder herausgezerrt und hat das Gefühl eine Menge versäumt zu haben (oder den Anschluss verpasst zu haben?). Der Funke wollte nicht überspringen und somit, gebe ich das Werk in andere Hände weiter, die vielleicht mehr Freude damit haben.
160 Seiten
April 2020 veröffentlicht bei Cross Cult*
Einzelband, Hardcover
komplett in Farbe
von Laura Allred, Michael Allred und Steve Horton
auch besprochen auf bellas wonderworld*
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Ich bin ein riesiger Bowie-Fan und habe den Comic zu Weihnachten bekommen. Ich kann mich deiner Kritik nur anschließen. Das Pacing der Story war definitiv zu schnell und ein Ereignis jagt das nächste. Den Zeichenstil finde ich dafür aber echt gut und Bowie ist meist richtig gut getroffen.
Immerhin konnte dich der Zeichenstil überzeugen :D
Habe mir einfach was andres erhofft gehabt :(
Ach schade. Ich dachte gerade “Klasse, ein Comic über Bowie”. Aber nach deiner Rezi, werde ich mir den dann doch nicht besorgen.
David Bowie war als Mensch und als Künstler eine total interessante und spannende Persönlichkeit.
Liebe Grüße
Wenn du was suchst, dann stöber mal auf dem englischen Markt. Dort gibt es noch mehr Comics zu und über Bowie. Da werde ich auf mal die Augen offen halten. Den hier leg ich dir wirklich nicht ans Herz. Leider :(