Der Japanuary ist im vollen Gange. Daher folgt heute meine vierte kurze Filmbesprechung des Films “In this corner of the world” (この世界の片隅に). Aktuell auf Netflix verfügbar.
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Um was geht es?
Wir schreiben das Jahr 1943. Die junge Suzu wird mir einem – ihr noch unbekanntem – Marine verheiratet. Entsprechend verlässt sie das familiäre Nest in Hiroshima und zieht nach Kure. Während sie und ihr Ehemann zusammenwachsen, ist dessen Schwester so gar nicht von der jungen Frau angetan. Und lässt sie das deutlich spüren.
Suzu ist jemand, der in vielen Dingen das Positive zieht. Etwas zurückhaltend, schusselig und dennoch absolut nicht auf den Kopf gefallen, meistert sie alle Hürden mit Bravour – zumindest viele davon – und sucht zeitgleich ihren Ausgleich im Zeichnen. Eine Leidenschaft, die sie seit Jahren ausübt und die ihr Halt gibt.
Allerdings kommt der Krieg immer näher. Nahrungsknappheit, gedimmtes Licht, stetige Bombenangriffe, strenge Propagondakontrollen, der Staat ist überall. Wer in Geschichte aufgepasst hat, weiß was nun kommt: Der 6. August. 1945. Der Abwurf der Bombe über Hiroshima. Der Heimatstadt von Suzu und ihrer Familie.
Wie hat er mir gefallen?
Ich habe den Film “In this corner of the world” jetzt zum dritten oder vierten Mal geschaut. Das spricht eigentlich für sich. Wer “Die letzten Glühwürmchen” kennt und gerne schaut, wird auch diesen Film mögen. Suzu berührt einen auf eine ganz besondere Art und Weise. Was wohl an ihrer kindlichen Unschuld liegen mag. Man möchte sie einfach nur beschützen.
Hinzukommt der sanfte und zugleich zarte Zeichenstil, der der Tragödie genau die richtigen Nuancen gibt, um ohne große Töne zu berühren. Denn DIE Tragödie haut rein. Man leidet mit Suzu einfach nur mit. Will sie wegzerren und den Verlauf der Geschichte verhindern. Was natürlich nicht geht.
Der Anime basiert auf dem gleichnamigen Manga von Fumiyo Kono. Im direkten Vergleich haben beide Umsetzungen ihre Pros und Contra. Daher empfehle ich sogar erst den Manga zu lesen und danach die filmische Umsetzung zu schauen. Denn der Zeichenstil und poetische Szenen wurden komplett 1:1 übernommen und man bekommt die doppelte Dosis an Emotionen!
Von mir gibt es eine klare Empfehlung für den Film. Er packt das brisante Thema der Heirat, des Erwachsen werdens, des Überlebens, der Liebe und des Krieges so harmonisch zusammen, dass man nicht wegschauen kann und will.
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