|Crime| “Cari Mora”

Thomas Harris is back!

Oder doch nicht? Zumindest ist vor kurzem ein neuer Einzelband von ihm auf dem deutschen Markt erschienen. Als Liebhaber der Hannibal-Reihe, habe ich mich natürlich über ein neues Werk des Autors gefreut. Wirklich gefreut! Dabei hatte ich nicht einmal Erwartungen an das Buch. Lediglich der Schreibstil und das Feeling wollte ich spüren, was Harris so wunderbar aufbauen kann. Ob es dieser Vorfreude gerecht werden konnte? So viel kann ich bereits verraten: Die Leseprobe zu “Das Schweigen der Lämmer” am Ende, war das Beste am ganzen Buch.

Worum geht es in “Cari Mora”?

Der Buchtitel ist der Name einer Frau, die Housesitterin ist. Einst aus Kolumbien geflohen, hat sie nun in Miami Beach einen Job gefunden, mit dem sie sich über Wasser halten kann. Hier und da nimmt sie weitere Gelegenheitsjobs an. Nicht alle sind legal, aber sie bringen eben gutes Geld. Diesen “Alltag” stört plötzlich ein Mann namens Hans-Peter Schneider. Welch grausiger deutscher Doppelname. Er ist ein Ekelbroken. Aalglatt – im wahrsten Sinne – und nur an den Goldflocken seiner Kunden interessiert.

Er erfüllt die Wünsche von Männern. Bringt ihnen Frauen. Tot oder lebendig. Als gereinigten Korpus oder eben nur die weiche Haut. Alle Aufträge erfüllt er dabei stets zur vollsten Zufriedenheit. Sein Name löst Erfurcht aus und seine Gegner sind nicht gerade wenig besetzt. Der gute Hans-Peter hat ein Auge auf das Haus geworfen, in dem Cari derzeit housesittet. Es ist es das Haus eines Drogenbarons und soll einen wertvollen Schatz unter sich verborgen haben. Dummerweise oder sollte man sagen praktischerweise, steht Cari dem Vorhaben im Weg.

“Die Neugier bringt mich um – oder sollte es was anderes sein?” (S.145)

Na, was wird wohl passieren? Cari ist eine Frau. Hans-Peter ein Mann, der Frauenkörper verkauft. Richtig, nichts. Da wären wir bei dem Knackpunkt des Buches angekommen. Geb Thomas Harris einen Killer und eine Frau mit Rückrad in die Hand und er bastelt dir eine perfekte Ausgangslage zusammen. Du kannst den Hass, die Wut, das Entsetzen, die Lust förmlich greifen. Danach müssen diese Elemente nur noch aufeinander treffen. Die Konfliktsituation muss den Rahmen sprengen und den Leser die Finger schwitzig werden lassen.

Genau das schafft er hier nicht. Die Story dümpelt so vor sich hin und wenn man denkt, dass da bestimmt gleich was kommt, ist es auch schon wieder vorbei. Gut, ganz ohne Blutspritzer und Leichen kommt die Handlung nicht aus. Dennoch reißen die nichts raus. Im Gegenteil, sie wirken recht blaß und fad. Lediglich die Geschichte um Cari habe ich fasziniert verfolgt. Ihr Charakter ist wirklich interessant und ich würde gerne mehr von ihr lesen (mitsamt Action und Nervenkitzel!).

>> Abschließend kann ich das Buch (leider) nicht empfehlen. Es war eine Enttäuschung, die mich ein paar Stunden Lesezeit gekostet hat. Immerhin hat “Cari Mora” dafür gesorgt, dass ich nun die Hannibal-Lector-Reihe erneut lesen möchte. Ist jemand dabei? ;)


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Genre: Crime / VÖ: Mai ’19 / Verlag: Heyne* / Region: Miami Beach / Serie: Einzelband

erhältlich bei: hugendubel.de*

weitere Kritiken:

PinkAnemone “Die Vorfreude war also groß und meine Erwartungen wohl viel zu hoch, denn es entwickelte sich für mich eher zu einem Lesefiasko und ließ mich enttäuscht zurück.”

BuchperlenBlog “Weder Fisch, Fleisch noch vegan. Ein bisschen Schatzsuche, ein bisschen Spannung, zu viele unwichtige Personen, zu wenig Informationen und Tiefgang.”


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