Der vierte Teil.
Es ist immer recht schwierig über Fortsetzungen zu schreiben und deren Inhalt zu erzählen, wenn man nicht spoilern möchte. Bis zu einem gewissen Punkt, ist das möglich. Wenn jedoch Erlebnisse, Handlungen und Entwicklungen auf dem Vorband aufbauen, dann kommt man fast nicht drumherum, diese zu erwähnen. Daher könnte ich jetzt hier eine fette Spoiler-Warnung aussprechen oder ich lasse schlichtweg markante Punkte weg. Es gibt keine Spoilerwarnung.
Gut ein Jahr ist vergangen, nach dem letzten Einsatz. August Emmerich ist (fast) wieder der Alte und kann sein direktes Mundwerk nicht im Zaum halten. Seine persönliche Meinung flutscht ihm auf einer Veranstaltung völlig ungefiltert heraus. Blöd nur, die äußerst angesehene Person um die es ging, stand direkt hinter ihm. Da Emmerich ihm eh ein Dorn im Auge ist, sind die Folgen seiner Offenheit schnell spürbar. Er muss eine Schulung besuchen und bessere Umgangsformen lernen. Nur bei bestandener Prüfung, geht es zurück in den Polizeidienst.
Upsi.
Was heißt das nun für Winter? Der ohne seinem Chef gerne in jedes Fettnäpfchen tritt? Dieser soll den aktuellen Fall allein lösen. Einen Mord an zwei Tänzerinnen. In einem Milieu, in das er optisch, dank adretter Kleidung perfekt hineinpasst, allerdings auf Ermittlungsebene voll versagen würde. Somit gibt Emmerich ihm einen entscheidenten Tipp: Mache immer das Gegenteil von dem, was du machen würdest! Klingt machbar. Ob Winter das schafft?
Zeitgleich merkt Emmerich, dass seine “Bestrafung” anscheinend deutlich mehr persönlicher Natur ist, als ihm anfangs bewusst war. Will jemand, dass der Mord nicht aufgeklärt wird? Liegt es an dem politischem Umschwung, der jetzt gerade Früchte trägt? Will man Widersacher so aus dem Weg räumen? Oder halt alles einen viel banaleren Grund? Fragen über Fragen, die nach und nach aufkommen. Es gibt also wieder mindestens zwei Erzählstränge, denen man folgen kann und deren losen Enden alle irgendwie zusammenhängen.
Und nu?
Seitdem ich den letzten Band ebenfalls gehört habe, da ich die Sprecherstimme von Cornelius Obonya einfach perfekt finde für diese Reihe, musste natürlich auch hier das Hörbuch her. Allerdings bleibt es inhaltlich etwas hinter dem dritten Band zurück. Diesmal steht Winter eher im Fokus und auch das politische Geschehen. Da wirken familiäre Aspekte zeitweise zwanghaft eingefügt, damit man dort nicht den Anschluss verpasst. Generell ist “Das schwarze Band” eine gelungene Fortsetzung, die jedoch im Vergleich zum Vorgänger dezent schwächelt und einen nicht so mitreißt, wie erhofft.
Genre: Crime / VÖ: Juli ’20 / Verlag: Randomhouse Audio* / Serie: Band 4
erhältlich bei: hugendubel.de (aktuell reduziert)*
Meine Kritik zu Bd. 1 “Der zweite Reiter” Bd. 2 “Die rote Frau” Bd. 3 “Der dunkle Bote“
Schreibe den ersten Kommentar