|Serie| “Netflix & Korea 2021”

“Serienjunkie 2.21” oder “Wie ich 2021 koreanische Serien für mich entdeckte

Wenn die Seriensucht mich einmal befällt, dann krallt sie sich an mir fest. Stets verlangt sie nach Nachschub, der sie über einen längeren Zeitraum sättigt. Um diesen Hunger zu stillen, muss ich tief in die Trickkiste greifen. Neue Anreize schaffen, Interesse wecken, zum nachdenken anregen und die Sucht sich beschäftigen lassen.
So bin ich dieses Jahr auf Netflix über koreanische Serien gestolpert. Der Vorteil ist, ich fokussiere mich wirklich komplett auf die Serie und mache nicht nebenbei. Warum? Nun, ich spreche und verstehe kein koreanisch und bin ich auf die Untertitel angewiesen. Ein Umstand, den ich gerne in Kauf nehme.

Die folgende Auflistung ist kein Ranking, sondern die Reihenfolge, in der ich die Serien geschaut habe. Rückwärts. Die zuletzt gesehene kommt somit als erstes.
Dahinter stets eine kurze – wirklich kurze – Zusammenfassung und mein Feedback. Einge davon basieren auf webtoons/Comic-Vorlagen, die jedoch nicht alle im deutschen Raum erhältlich sind.

Koreanische Serien, Netflix

The Silent Sea (2021)

Genre: SciFi
Folgen: 8 (abgeschlossen)
Inhalt: Ein Team wird auf den Mond geschickt, um auf einer verlassene Basis Proben zu sichern, die von Bedeutung sind. Dabei werden ihnen wirklich Details verschwiegen, der erst auf dem Trabant ans Tageslicht sickern.

Fazit: Eine runde, gut schaubare Sci-Fi Serie, die ohne Splatter auskommt. Die Spannung steigt stetig seicht an & das trotz ruhiger Grundstimmung. Zwar runzelte ich bei manchen Aktionen die Stirn und fragte mich, warum die da so fröhlich ohne Maske rumlaufen, ABER es ist quasi ein Auszug eines Ereignisses. Vieles muss selbst zusammengereimt werden, was mich nicht stört, sondern das Hirn brav anregt. Der background allein ist dabei schon eine äußerst spannende Angelegenheit!

The King’s Affection (2021)

Genre: hist. Fantasy-Drama
Folgen: 20 (abgeschlossen)
Inhalt: Während der Joseon Dynastie werden im kaiserlichen Haus Zwillinge geboren. Ein Junge und ein Mädchen. Da nur männliche Babys als Tronfolger anerkannt werden, droht dem Mädchen der Tod. Doch die Kaisern verhindert dies. Jahre später kommt der männliche Tronerbe tragisch ums Leben. Um es zu vertuschen, wird seine Zwillingsschwester gezwungen die Position einzunehmen. Nur wenige Menschen sind eingeweiht und für das Mädchen heißt es ein Verzicht auf alles. Leben, Eigenständigkeit und vor allem Liebe.

Fazit: Direkt vorab, mir fehlen noch die letzten 4 Folgen. Was mich hier reizt, ist vor allem das Setting der Frauen. Klar kommen Klischees regelmäßig ums Eck und winken dir freudig zu, dennoch hat die Serie etwas, was mich dazu bringt, dem Liebes-Kuddelmuddel zu folgen. Du kannst dich auf koreanische Romanze mitsamt tragischem Hintergrund einlassen? Dann schau rein!

Beyond Evil (2021)

Genre: Triller/Crime
Folgen: 16 (abgeschlossen)
Inhalt: Zwei Polizisten, der eine jung und aufstrebend, aus gutem Haus und der andere mit Berufserfahrung, aus einer Kleinstadt, treffen dank eines brisanten Falles aufeinander. Kurz: Polizist A beschuldigt Polizist B eine Mordserie begangen zu haben und er will das beweisen. Ein Katz-Maus-Spiel der besonderen Art entspinnt sich, bei dem beide über sich hinauswachsen. Fehler werden sichtbar, Abgründe erscheinen und das Licht am Ende des Tunnels scheint weit entfernt.

Fazit: Für mich ist diese Serie DIE Überraschung schlechthin auf Netflix. Im positiven Sinn. Ich erwartete eine nette Crime-Serie, mit bekannten Gesichtern, die mich unterhalten sollte. Was ich bekam übertraf sich um einiges. Da ist die schauspielerische Leistung, die an den Tag gelegt wird, die Kniffe die eingebaut werden, um die Spannung aufrecht zu erhalten und vor allem: Du fieberst extrem mit. Kleinstadtleben mal anders und absolut sehenswert!

My Name (2021)

Genre: Thriller/Crime, Rache
Folgen: 8 (abgeschlossen)
Inhalt: Als Kind sah sie ihren Vater in ihren Armen sterben. Kaltblütig ermordet. Jetzt will sie Rache und schließt sich einem Kriminellen und seiner Bande an, um den Mörder zu finden. Sie lässt sich zu einer Kämpferin ausbilden. In einer Männerdomäne. Nicht nur einmal muss sie sich beweisen und entkommt selbst nur knapp dem Tod. Doch vor allem eines lernt sie: Den Mörder zu finden, ist nicht so einfach, wie anfangs gedacht.

Fazit: Ich muss ja sagen, Rachefilme und Serien aus Korea haben immer ordentlich Pepp. Wer Blut und Machtkämpfe sehen möchte, ist hier genau richtig. Viel Blut! Die Serie schafft es, dass du von an Anfang an, mit der Frau mitleidest. Sie erfährt gefühlt nur Ablehnung, sowie Hass und muss sich ständig behaupten. Kleine Lichtblicke werden gefühlt in Sekunden zerstört und trotzdem, genau das macht das Flair hier aus. Wirklich sehenswert!

Hellbound (2021)

Genre: Crime, Horror, Dark-Fantasy
Folgen: 6 (fortlaufend)
Inhalt: Normaler Alltag. Wie aus dem Nichts tauchen plötzlich massive Wesen auf, die der Hölle entsprungen zu sein scheinen und welche gezielt Menschen grausam quälen, bevor sie ihnen das letzte Lebenslicht entziehen. Kein schöner Anblick. Es stellt sich rasch heraus, dass diese Wesen ihr Kommen ankündigen. Vor allem Menschen, die einst grausame Dinge taten werden “ausgewählt”. Da die Polizei nicht weiterkommt, wenden sie sich an einen Sektenführer, der die Gestalten zu “kennen” scheint. Aber ist es wirklich so einfach? Ab wann gelten eigene Taten aus Auslöser?

Fazit: Dies ist tatsächlich eine der wenigen Serien, wo ich vorher schon in den webtoon reingelesen hatte. Der Comic und die Serie sind fortlaufend, ein Ende ist also noch nicht bekannt.
Was ich hier besonders mag, sind die Fragen, die aufkommen. Die Frage nach dem Sinn des Lebens. Wer hat Macht über unser Leben. Wer darf sich ein Urteil über unsere Taten erlauben. Was trifft diese Entscheidung, dass ein Leben beendet werden muss. Über allem steht natürlich der Egoismus der Menscheit, sowie deren Gier nach Sensation. Manch Szene kommt der Realität erschreckend nah. Trotz schwacher Momente, ist die Serie für mich bisher gut schaubar (und grausam).

Koreanische Serien, Netflix

Sweet Home (2020)

Genre: Horror, Endzeit
Folgen: 10 (fortlaufend)
Inhalt: Ein Teenager hat nichts mehr, was ihn an etwas bindet. Seine Familie ist gestorben und er würde sein Leben nur zu gern beenden. Er in eine Wohnanlage. Vergetiert vor sich hin und plötzlich … plötzlich ist alles anders. Seine Mitmenschen in dem Haus verwandeln sich in Monster. Mit ihrer Blutgier sinnt es ihnen danach alles abzuschlachten, was sich ihnen in den Welt stellt. Eine kleine Gruppe kann sich in Sicherheit bringen. Gefangen in dem Gebäude bangen sie um ihr aller Leben, denn infizieren könnte sich jeder Mensch. Der Überlebensinstinkt wird in dem Jungen geweckt und er erblüht quasi wieder zum Leben. Nur anders, als erwartet.

Fazit: Blut, Splatter, Endzeit, mit so was kann ich gut aus der Reserve gelockt werden. Die Serie hat mir genau das gegeben. Zu Beginn war ich voll bei der Sache, dann ließ die Begeisterung kurz nach, um kurz darauf erneut aufzukeimen, da ich mich an “Aijn” erinnert fühlte. Die Animationen sind nicht die Besten, so manch eine Entscheidung nicht nachvollziehbar und dennoch, mein Herz hat der Teenager gewonnen und ich möchte wissen, was noch aus ihm wird.

Squid Game (2021)

Genre: Drama, Thriller
Folgen: 9 (fortlaufend)
Inhalt: Verschuldete Menschen bekommen eine seltsame Einladung zugespielt. Ihnen wird viel Geld versprochen, mit denen sie ihre finanziellen Lasten endlich abwerfen können. In geheimer Mission werden diese zu einem Anwesen geführt und mit einer bitteren Wahrheit konfrontiert. Sie müssen in mehrern Spiel – um Leben und Tod – mit zahlreichen anderen um das Geld spielen. Ein dezentes Detail, was ihnen verschwiegen wurde.

Fazit: Ich bin ehrlich, ich habe die Serie nicht wegen des Inhalts, sondern wegen der Besetzung geklickt und vor der großen “Hype-Welle” geschaut”. Die Besetzung ist einfach grandios und wer koreanische Filme/Serien kennt, wird einige große bekannte Gesichter erkennen. Vor allem über eines habe ich mich gefreut. An dieser Stelle dümmliches Gekicher vorstellen.
Die Serie selbst bietet das, was sie verspricht. Ein Spiel um Leben und Tod. Sie hat gute und schwache Momente, die mit einem wunderbaren Finale wieder aufgeholt werden.

Move to Heaven (2021)

Genre: Drama
Folgen: 10 (abgeschlossen)
Inhalt: Ein kleines Familienunternehmen. Vater und Sohn, die Nachlassverwalter sind. Ein Beruf, der nicht sonderlich beliebt ist und dennoch gemacht werden muss. Die beiden sind ein eingespieltes Team. Doch dann stirbt der Vater überraschend und sein Bruder – erst kürzlich aus dem Gefängnis entlassen – soll fortan das Geschäft weiterführen. Der hat allerdings nur eines im Sinn: Den Laden verkaufen und den Gewinn einheimsen. Allerdings hat er seinen Neffen nicht mit einkalkuliert. Dieser hat das Asperger Syndrom und ahnt nichts von dem Vorhaben seines Onkels.

Fazit: Mal ehrlich, der Inhalt sagt einem förmlich, wohin das alles laufen wird. Trotzdem ist die Serie absolut nicht langweilig, ganz im Gegenteil. Gerade der Sohn wächst einem mit seiner Art extrem schnell ans Herz. So entspinnen sich Momente aus dem Alltag, dem Leben, die sie Serie leben lassen. Auch und vor allem weil sie sich so “sanft” mit dem Tod beschäftigt. In meinen Augen eine gelungende Umsetzung für solch ein Themenbereich.

Sisyphus (2021)

Genre: SciFi
Folgen: 16 (abgeschlossen)
Inhalt: Ein Ingenieur ist eine Trophäe auf seinem Gebiet, das weckt das Interesse der Regierung und man weiht ihn in Ereignisse ein, die den Fortbestand der Menschen erheblich verändern kann (bzw. schon macht). Während er sich mit der Materie vertraut macht, taucht eine Frau auf, die eine reine Kämpfernatur ist und ihn vor etwas warnen möchte. Plötzlich sieht er seinen neuen Regierungsjob mit ganz anderen Augen.

Fazit: Ich musste soeben feststellen, dass ich die Serie anfang des Jahres gar nicht beendet habe! Schande! Da ich nur 8 Folgen kenne, kann ich mir somit kein abschließendes Urteil erlauben. Mein Ersteindruck ist auf jeden Fall positiv, ich mag Sachen, wo die Denkweise ums Eck gehen kann oder muss? Bitte hier nicht nach Details im Netz suchen! Manch eine Seite verrät schon zu viel und spoilert. Ich sag nur: Selbst reinschauen und überraschen lassen!

It’s Okay not to be Okay (2020)

Genre: Drama, Romance
Folgen: 16 (abgeschlossen)
Inhalt: Ein junger Mann arbeitet in einer Psychatrischen Klinik als Pfleger. So liebevoll er mit seinen Patiennt*innen und seinem Bruder umgeht, er selbst weist jede Form von Gefühlen ab. Liebe ist für ihn ein Fremdwort. Dabei ist es gerade seine kühle Art, die viele magisch anzieht. Sein Bruder liebt die Bücher einer berühmten Kinderbuchautorin. Um ihm einen Gefallen zu machen, trifft er diese in einem Buchladen und kommt so mit einer Frau in Kontakt die unter eine antisozialen Persönlichkeitsstörung leidet. Feuer und Wasser trefffen aufeinander. Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein und dennoch haben sie eine gemeinse Vergangenheit, die ihnen im ersten Moment nicht einmal bewusst ist.

Fazit: Ich sags euch, diese koreanischen Serien schaffen es, dass ich mit Romance freiwillig anschaue! Okay, das ist nur oberflächlich betrachtet hier der Fall. Neben der Romance geht es um Aufarbeitung und Selbstanerkennung. Um Freundschaft und Hass. Um Normen der Gesellschaft und deren Erwartungen. Für mich wirklich eine positive Überraschung, da ich nicht mit dem Tiefgang gerechnet habe. Oh, und ich sympathisierte extrem mit der Schriftstellerin, was einige Züge ihrer Persönlichkeit angeht. (Pssst, und ich hätte gerne die Bücher der Schriftstellerin!)

Koreanische Serien, Netflix

|| Ein monatlicher Rückblick zu meinen geschauten Serien 2021, gibt es hier*. Der zweite Part ist noch in der Warteschleife und wird Anfang Januar kommen.

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