Kurz & Knackig kommentiert
Was würdest du machen, denn du mit Mitte vierzig noch einmal von vorne anfangen müsstest? Neuer Job, neue Wohnung, die Kinder nur am Wochenende sehen – wenn überhaupt und dann auch noch ein Partner bzw. eine Partnerin? Mike hat da sein ganz eigenes Rezept. Gutes Geld, außergewöhnlicher Beruf und beste Chancen, dass er nie gekündigt wird. Schließlich gibt es immer irgendwo Leichen und Tatortreiniger beseitigen diese effektiv. Zumindest deren Überreste.
Blutige Zimmerwände, glibbrige Hirnmasse, spitze Knochensplitter und beißender Gestank. Mike hat mit einer Menge Unannehmlichkeiten zu kämpfen während seiner Arbeitszeit. Dann fehlt ihm plötzlich ein Kollege und Ersatz mit dringend her. Sonst ist das alles körperlich nicht mehr zu schaffen. Sein Chef ist da nicht sonderlich wählerisch und stellt kurzerhand Sage ein. Eine hübsche junge Frau, die fehl am Platz wirkt. Oder hat sie etwa versteckte Stärken, die auf dem ersten Blick nicht sichtbar sind? Oh, ja! Das hat sie. Heilige Mutter Gottes…
“Sie war eine Prüfung, das begriff ich nun. Eine Prüfung für meine innere Moral. Und ich fiel durch, mit fliegenden Fahnen. Sage hatte mich in der Hand, buchstäblich und bildlich.” (S.53)
“Toxic Love” geht in die vollen. Für zartbesaitete LeserInnen ist dieses Exemplar aus der Festa extrem Reihe wirklich nichts. Kristopher Triana geht hier an moralische Grenzen, die so manch einen sicherlich zurückzucken lassen. Trotzdem schreibt er so authentisch und flüssig, dass man die Augen nicht von den Zeilen lassen kann. Gemeinsam mit Mike versinkt man in dem Sog aus blutigem Gedärm, chemischen Reinigungsmittel und derbem Sex. Für mich war es eine grandiose Unterhaltung und ich möchte mehr solcher Werke von Triana lesen!
Genre: extrem, ab 18 Jahre / VÖ: Mai ’20 / Verlag: Festa Verlag* / Serie: Einzelband
ein weiteres Buch von Triana “Brutal” – meine Kritik dazu *klick*
erhältlich bei: nur über den Verlagsschop*
Schreibe den ersten Kommentar