Mit „apocalypse marseille“ ist nun schon der zweite Kurzgeschichten-Band von Andreas Gruber herausgekommen. Im ersten „northern gothic„, war er seinem bekannten Genre des Crime treu geblieben und überzeugte mich mit vor allem mir seinen abwechslungsreichen und spannenden Geschichten. Diesmal hat Herr Gruber allerdings einen Weg eingeschlagen, er nicht jedem Leser bekommen mag. Aber mein Leseherz definitiv hat höher schlagen lassen. Es geht um Science-Fiction, Fantasy und Steampunk. In dreizehn komplett unterschiedlichen Stories zeigt der Autor eine Seite an sich, die ich direkt nach dem Vorwart schon, sympathisch fand.
Schlagwort: Buchkritik
Milla Redelinghuys leidet unter einem Nervenleiden, welches sie nach und nach lähmt. Mit dem Tod vor Augen, führt sie den Leser nun durch ihr Leben. Was sie gefühlt, erlebt, gedacht und gequält hat. Doch es ist nicht sie allein, die ihre Erlebnisse wiedergibt. Da wäre vor allem die Haushälterin Agaat, welche seit Jahren stets an ihrer Seite verweilt und mit ihr durch dick und dünn geht. Und das im wahrsten Sinne des Wortes.
Einfach wegfahren und abschalten. Selbst wenn es nur über das Wochenende ist. Manchmal braucht man nur diesen kleinen Schritt, um am Montag taufrisch in die Woche starten zu können. Auch Familie Lambert braucht einmal wieder diesen Ausflug. Rasch ist das Auto gepackt, die Kinder auf den Sitzen festgeschnallt, das Küsschen für den Liebsten verteilt und die Fahrt an den Crescent Lake kann losgehen.
Am ersten Zwangszwischenstopp an einer Tankstelle, lernen sie auch direkt einen Vater mit seinen beiden Kids kennen, die ebenfalls abschalten wollen. Man tauscht sich über seine ähnlichen Vorlieben aus und schon geht es weiter.
„Alle waren sehr nett zu mir und versuchten, mich vor dem Anblick seiner Leiche zu bewahren, und ich konnte keinem sagen, wie froh ich war, dass er tot war. Endlich war Schluss mit seinem Unsinn.“ [S.12]
„Ich war noch nie dort, aber manchmal stelle ich mir gern vor, dass ich auf der Erde bin und über Grasflächen renne, unter einem Himmel, der so blau ist, dass es schmerzt, ihn anzusehen.“ (S.21)
„Ich habe erwartet, von Hubschraubern, Blinklichtern und scharenweise englischden Sanitätern geweckt zu werden, die Dinge sagen wie: „Geht es Ihnen gut?“ und: „Wir müssen Sie untersuchen.“
Nichts dergleichen.“ (S.78)