|Aktion| “Fairy Tales to tell on Christmas Eve” #4

“Märchen aus Japan”

〈 Eine Märchen-Weihnachtsaktion gemeinsam mit Conny*〉

Heute bereisen wir den fernen Osten. Genauer gesagt, begeben wir uns in den Süden Japans. Nach Okinawa. Von dort stammen all die gesammelten Werke aus diesem Buch. Notiert und aufgeschrieben von der Geschichtensammlerin Rotraud Saeki. Sie brachte die Märchen erstmals in deutscher Sprache heraus und somit für uns zugänglich. Dabei brauchen sich diese zauberhaften Erzählungen vor den bürgerlichen Grimms Märchen nicht zu verstecken.

An was denkt man, wenn man japanische Märchen hört? An die zahlreichen Mythen über Drachen und Götter? An das Meer und seine Bewohner? Oder schlichtweg an japanische Einheimische und ihre alten Traditionen? Hier bekommt man einen Mix aus fast allen Bereichen. Mir sind vor allem die Märchen mit Tieren positiv aufgefallen. Dabei ähneln die durchaus den deutschen Versionen. Die Überlieferung von zauberhaften Geschichten kennt eben keine Landesgrenzen.

“Eines Tages trafen sich der Frosch und der Krebs. Der Frosch sagte: “Du, Krebs, ich habe gehört, daß du sehr schnell laufen kannst. Ich bin auch nicht gerade langsam und ich möchte zu gerne wissen, wer von uns beiden der Schnellere ist. Laß und doc einmal ein Wettrennen veranstalten.” (S.16)

Neben den Tieren, kommen Götter und Geister vor. Gestalten die helfen, beraten oder einfach in den Köpfen der Menschen herumgeistern. Sie zeigen oder verstecken sich. Haben gute und böse Absichten, aber grausam in dem Sinne, wird es zu keinem Zeitpunkt. Man hat eher das Gefühl, dass trotz einer gewissen Dramatik und Unherzlichkeit immer die Harmonie überwiegt.  Es ist, als ob man den ruhigen Buddhismus in jeder Geschichte spürt.

“Da begann der große Vogel, mit den Flügeln zu schlagen, er löste sich vom Papier und flog zur Tür hinaus in den hohen Himmel hinauf, irgendwohin. Und im selbsten Augbgenblick war auch der Wanderer verschwunden.” (S.95)

Häufig werden die japanischen Originalbezeichnungen von Gestalten, Materialien oder Regionen verwendet. Sofern sich diese nicht automatisch im Text erklären, folgt zum Abschluss des jeweilligen Märchens eine kurze Fußnote mitsamt Übersetzung. Rotraud Saeki hat hier wirklich einen guten Mix zusammengetragen und das allein von den Okinawa Inseln. Ich habe noch ein anderes Buch aus Japan hier, was zwischen den Jahren hier vorgestellt wird und einen ganz anderen Touch hat, als dieses Werk. Lasst euch überraschen.

Wer sollte die Märchen lesen?

Jeder der Japan liebt und noch tiefer in deren Sagen und Mythen abtauchen möchte. Aber natürlich auch alle, die bisher überhaupt nichts darüber gelesen haben. Wer wissen möchte, über was man sich Gedanken macht. Was die Menschen bewegt, woran sie glauben und womit sie sich in den Schlaf wiegen.

Pluspunkt: Es gibt ein Lesebändchen! Und am Ende ein wunderbar übersichtliches Quellenverzeichnis, was man sogar freiwllig liest.

Ein paar Titel daraus:

Drache und Tausenfüßler / Die zwölf Tierkreiszeichen / Der goldene Vogel / Früchte des Fleißes / Das Kalb als Braut / Was die Krähen sich erzählen / Die dankbare Habu-Schlange

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Eckdaten:
50 Märchen auf 185 Seiten
Königsfurt-Urania Verlag aus Königsförde > Verlagsseite*
Hrsg. Rotraud Saeki

4 Kommentare

  1. 15. Dezember 2019
    Antworten

    Also ich persönlich hab’s ja nicht so mit Japan, außer es geht um Filme, die von der Yakuza, deren Autorennen oder dem Budo handeln, aber DAS klingt so schön!! Ich will mir ja sowieso die ganzen Bücher dieser Märchenreihe zulegen und somit ist das jetzt auch dabei. Vielleicht entdecke ich so doch noch die Liebe zu Japan 😊

    • kaisu
      15. Dezember 2019
      Antworten

      Ich lehne mich hier auch nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich sage: Es wird dir gefallen!
      Und evtl entwickelst du ja für diese Richtung der japanischen Geschichten eine Leidenschaft :3

  2. 15. Dezember 2019
    Antworten

    Ich finde das Buch auch ganz fantastisch, bin aber auch Fan der japanischen Kultur. Es ist einfach eine andere Art zu denken, die auch bei den Märchen zu spüren ist.
    Grüße, Katharina

    • kaisu
      15. Dezember 2019
      Antworten

      Genau das, was du sagst: Es eine andere Art zu denken!
      Und dieses Flair kommt hier wunderbar herüber :3

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